Erst nach Kauf wird Schloss umgebaut

Erstmals in der Geschichte soll das Schloss Hagenau in St. Peter der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. So der Plan des Vereines "Bildungs- und Kulturzentrum Schloss Hagenau". Wie berichtet, haben die Siebenten-Tags-Adventisten einen Verein gegründet, der das Schloss pachtet. Den Kauf der 33.500 Quadratmeter großen Liegenschaft kann sich der Verein derzeit aber noch nicht leisten, er ist auf Spenden angewiesen. "Wir haben viele Pläne. Mit der gesamten Umsetzung beginnen wir jedoch erst, wenn wir genügend Geld haben und der Kauf unter Dach und Fach ist", sagt Yvonne Seidel, die Obfrau des Vereines ist.

Führungen werden angeboten

Im Schloss soll, wie der Name des Vereines bereits verrät, ein Bildungs- und Kulturzentrum entstehen. Geplant sind Seminarräume für den Universitätsgebrauch, Wohnraum für Schüler und Studenten und eine Bibliothek. Damit soll das Angebot des "Seminars Schloss Bogenhofen" erweitert werden, wo man bereits Primarschul-Lehramt und Theologie studieren kann. Das Schloss soll auch für die Allgemeinheit zugänglich gemacht werden in Form von Workshops für Erwachsene, etwa über Erziehungshilfe oder Medienpsychologie und durch medizinische sowie pädagogische Kongresse. Für Kinder und Jugendliche soll es Nachhilfeangebote und ein Therapiezentrum geben. Pläne gibt es auch für den Schlosspark und die Schlosskirche, in der wieder Hochzeiten, Konzerte und andere passende Veranstaltungen stattfinden sollen. Außerdem könnte auch ein Schloss-Café eröffnet werden.

Bis der Verein genügend Spenden beisammen hat, wird das Schloss vermessen und wieder in Schuss gebracht. "Wenn wir im Frühling mit der Aufbereitung soweit fertig sind, möchten wir Führungen anbieten", sagt Seidel, die das Schloss Hagenau bereits seit ihrer Jugendzeit kennt. Als sie noch in Wien zur Schule ging, war sie öfters für Orchesterproben in Bogenhofen. Dann verbrachte sie gerne Zeit in Hagenau an den Stauseen. Später, als Direktorin der Volksschule Bogenhofen, machte sie immer wieder Ausflüge mit den Kindern dorthin. Auch historisch gibt es eine Verbindung zu Bogenhofen. Die beiden Schlösser haben einst zusammengehört, beide waren im Besitz der Familie Handel. "Wir führen also das wieder zusammen, was zusammengehört", sagt Seidel, die mittlerweile Dekanin der School of Education ist.

Das Seminar Schloss Bogenhofen haben die Siebenten-Tags-Adventisten 1949 gekauft. Dort wird eine gesamte Schulausbildung, von der Volksschule bis zum Gymnasium, angeboten. Die Zeugnisse inklusive Matura sind öffentlich anerkannt. Der Großteil der Schüler gehört der christlichen Religionsgemeinschaft an. Aber das ist kein Muss, die Schule steht allen Kindern und Jugendlichen offen.

"Wir sind gespannt auf die neuen Möglichkeiten, die sich für das Seminar Schloss Bogenhofen durch eine Zusammenarbeit mit dem Pächterverein ergeben werden. Es freut uns, dass mit diesem geschichtsträchtigen Anwesen ein Weg beschritten wird, der es auch längerfristig zu einem wertvollen gesellschaftlichen Erbe in der Region machen und den Bildungsstandort Braunau bereichern wird", sagt René Gehring, Gesamtschulleiter in Bogenhofen.