Eitzingerin steht an der Spitze der Landjugend

Ende November 2018 wurde Helene Binder zur neuen Bundesleiterin der Landjugend Österreich gewählt. Die 25-Jährige arbeitet als Qualitätsmanagerin bei der Firma Reiter in Eberschwang und ist dort unter anderem für die Lebensmittelsicherheit zuständig.

Gebürtig aus Schildorn, war sie bereits mit 15 Jahren bei der LJ Pramet aktiv. Danach folgten fünf Jahre im Bezirksvorstand Ried (als Kassierin) und ein Jahr als Beirat. "2016 habe ich eigentlich geglaubt, dass meine Karriere bei der Landjugend zu Ende geht. Dann hat mich aber der oberösterreichische Landesvorstand gefragt, ob ich nicht in den Bundesvorstand gehen würde. Das hat mich schon gereizt", sagt die Eitzingerin, die mit ihrem Lebenspartner Hannes Zeilinger auch noch einen landwirtschaftlichen Betrieb leitet. Früher kam ein Großteil der Mitglieder aus bäuerlichen Familien, heute haben schon 50 Prozent keinen landwirtschaftlichen Background mehr. "Wir wollen diese Mischung aller Jugendlichen am Land. Wir haben aktuell 20 Gruppen im Bezirk Ried, es gibt auch einige Kooperationen, mit zwei bzw. drei Gemeinden.

"Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden. Als ich angefangen habe war die Landjugend ein wenig als ‘Saufverein’ verschrien. Wir haben uns das Ziel gesetzt, von diesem Image wegzukommen und haben in den vergangenen Jahren verstärkt auf Ausbildung und Allgemeinbildung gesetzt. Wir bedienen auch die Gebiete Sport und Gesellschaft, Young and International, Service und Organisation, Landwirtschaft und Umwelt sowie Allgemeinbildung. Außerdem wird viel für die Persönlichkeitsbildung der Mitglieder gemacht. Ebenfalls positiv war, dass wir uns 2009 von allen politischen Verknüpfungen getrennt haben und eine überparteiliche Jugendorganisation geworden sind", sagt Helene Binder.

Auch wenn die Landjugend moderner geworden ist, Brauchtum und Tradition wird immer noch "groß" geschrieben. "Maibaum aufstellen, Erntedankfest, Ostern, Lichtmesstanz, Laientheater, Pfingstbälle und viele Veranstaltungen zu traditionellen Terminen sind ohne die Landjugend nicht vorstellbar. Auch Volkstanz, Dengelkurse, Sensenmähen und vieles mehr steht bei uns auf dem Programm und wird von unseren Mitgliedern gelebt", so die 25-jährige Eitzingerin.

Sehr groß ist das Engagement von Helene Binder für das Schwerpunktprojekt "Daheim kauf ich ein". Seit 2017 wird versucht, die Jugendlichen zu sensibilisieren und beim Einkauf für die vielen "Festln" ein wenig nachzudenken. "Seit 2017 machen wir verstärkt auf die regionalen Wirtschaftsabläufe aufmerksam und zeigen den Jugendlichen, dass es einen großen Mehrwert hat, Produkte aus der Region bei den Händlern der Region zu kaufen. Auch die vielen Werbemittel wie Leibchen und andere Accessoires müssen nicht online gekauft werden. Im Vorjahr haben wir einen Event-Leitfaden gestaltet, der in allen Bundesländern verteilt wurde. Heuer machen wir eine Bildungstour und veranstalten Workshops zu diesen Themen", steht Helene Binder voll hinter diesem Leitfaden.

Wo sieht sie die Landjugend in zehn Jahren? "Auch da wollen wir die größte Jugendorganisation im ländlichen Raum sein", hofft die engagierte Bundessleiterin.