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Vom Frauenlauf bis hin zum Lügendetektor

Von Roman Kloibhofer, 20. November 2018, 00:04 Uhr
Vom Frauenlauf bis hin zum Lügendetektor
Hausherr Andreas Fill bei der Eröffnung des schon seit Monaten ausverkauften Forums mit Medienpartner OÖN. Bild: rokl

GURTEN. Beim 3. Employer Branding Forum im Fill Future Dome in Gurten war die Themenpalette breit gefächert.

Wie sich Arbeitgeber positionieren können, um ihre Unternehmen und ihre Jobs interessant zu gestalten – damit setzte sich das dritte Employer Branding Forum im Fill Future Dome in Gurten auseinander. Fill-Eigentümer und Geschäftsführer Andreas Fill hat dieses Forum zu einem der größten dieser Art in Österreich gemacht. Medienpartner waren die OÖNachrichten. Dazu lädt der Gurtener Unternehmer Referenten aus den unterschiedlichsten Themen- und Wirtschaftsbereichen ein. Diesmal waren als Key-Note Speaker Philipp Gady (Gady Family), Manfred Schicho (karriere.at), Edith Zuschmann (261.fearless) und die Profilerin Patricia Staniek zu Gast.

Ein Unternehmen als Marke

300 Mitarbeiter an elf Standorten beschäftigt das Grazer Familienunternehmen Gady. Mit Fahrzeugen der Marken BMW, Mini und Opel sowie Traktoren setzt das Unternehmen jährlich rund 114 Millionen Euro um. Das Besondere an der "Gady Family" ist jedoch die Marke, die durch die unternehmerische Tätigkeit der Familie geschaffen wurde. Der "Gady Markt", ein "steirisches Volksfest und eine der größten Privatveranstaltungen Österreichs", wie Geschäftsführer Philipp Gady sagte, sei zu einem Markenzeichen geworden. Man setze auf Tradition, Vertrauen, Leistung und Stolz. Information (intern und extern), Marketing und Medienkommunikation laufe gebündelt: "Das Multi Channel Content Management ist unser Kern, auf allen Kanälen laufen immer die Kernbotschaften unserer Philosophie", sagte Philipp Gady, Jurist und seit 2009 Chef des 1936 gegründeten Unternehmens. Ein Beispiel für die Markenpflege der steirischen Firma: Es gibt sogar ein eigenes Dirndl für das Volksfest.

Was die Bewerber erwarten

Welche Erwartungen Job-Bewerber haben, darüber sprach Manfred Schicho von der Online-Job-Plattform karriere.at. Eine Studie mit rund 500 Befragten zwischen 18 und 60 Jahren hat gezeigt, dass 35 Prozent aktuell einen Job-Wechsel ins Auge fassen. Wie man mit Bewerbern umgehe, sei entscheidend, sagte Schicho und sprach darüber, was Kandidaten vom Bewerbungsweg erwarten: "Die Candidate Journey ist eine Riesen-Chance für Unternehmen." Schließlich gäben diese Wahrnehmungen und Erfahrungen, die jemand bei der Bewerbung macht, Rückschlüsse auf den potenziellen Arbeitgeber. Die Digitalisierung sei auch hier maßgebend. "Online-Bewerbung spielt eine immer größere Rolle", sagte Manfred Schicho. Der Trend gehe eindeutig zu den "One-Click-Bewerbungen" oder Hinterlegung der Bewerbung in einer Datenbank.

Der Bewerbungsprozess sei ein "Bewertungsprozess", sagt Schicho. "Freundliche Kontaktaufnahme und kurze Reaktionszeit sind im Bewerbungsprozess für Kandidaten besonders motivierend." Er empfiehlt: Als Unternehmer solle man sich stets in die Rolle des Bewerbers versetzen und einen Perspektivenwechsel vornehmen.

Laufen, Frauen – ein Netzwerk

"Laufen ist Teil meines Lebens", erklärte Edit Zuschmann. Die PR-Expertin, Journalistin und Athletiktrainerin ist außerdem Geschäftsführerin und Präsidentin von 261 Fearless Inc., einem 2015 gegründeten weltweit aktiven Laufnetzwerk für Frauen. Ziel der Initiative ist es, Frauen weltweit durch Laufen und Kommunikation zu ermutigen. Ihre Thesen: "Frauen bewegen sich weniger als Männer und werden auch seltener aktiv, sich zu bewegen. Frauen haben weniger Zeit für Bewegung als Männer, die Gesellschaft sieht Frauen nicht gerne schwitzend und keuchend, für Frauen ist auch im 21. Jahrhundert manchmal der Zugang zu Bewegung schwierig und Frauen wollen von Frauen gecoacht werden", sagt die Marathonläuferin, die sich auch "Running Zuschi" nennt. Mit ihrem Frauen-Laufnetzwerk versucht sie, auf vier Kontinenten ihre Idee noch populärer zu machen. 261 Fearless heißt ihr Netzwerk in Anlehnung an die erste Frau, die 1967 beim Boston-Marathon mit der Nummer 261 (damals noch für Frauen unerlaubt) mitgelaufen ist.

Lügendetektor auf zwei Beinen

Coach, Kriminologin und Profilerin Patricia Staniek gilt als "Punk" unter den Coaches und als "Lügendetektor auf zwei Beinen", wie Moderator Martin Schoiswohl sagte. Sie gab in ihrem pointenreichen Vortrag Tipps, wie man "hinter das öffentliche Gesicht des Menschen" blicken könne. "Beobachten Sie Menschen!", sagte sie knapp. Aus dem Verhalten eines Menschen könne man wertvolle Rückschlüsse ziehen.

Bei Bewerbungen sollten daher "Situationen geschaffen werden, in denen echtes Verhalten notwendig und sichtbar wird". Mimik, Gestik, Körpersprache, aber auch die Sprache und Stimme gäben "Schlüssel zum Bewerber". "Mit einem gut geschulten Ohr hören Sie eine Lüge, auch die Mimik verrät viel", sagte die Profilerin. Sie fand dann auch unter vier zufällig ausgewählten Gästen jene Person heraus, die bei einem Test nicht die Wahrheit gesagt hatte.

 

"Die Mitarbeiter machen die Markenbildung aus"
Forum-Veranstalter Andreas Fill Bild: rokl

"Die Mitarbeiter machen die Markenbildung aus"

Hausherr Andreas Fill machte beim Employer-Branding-Forum deutlich, warum es darauf ankommt, die Mitarbeiter bedingungslos im Boot zu haben: „Die Mitarbeiter machen zu 90 Prozent die Markenbildung aus“, sagte er. Und da gehörten auch die Pensionisten dazu: „Wenn auch unsere Pensionisten gut informiert sind, was sich im Unternehmen tut, dann kann man einem ,Stammtischfak(e)tor‘ entgegenwirken.“

So werden Pensionisten nicht nur zu Firmenfeiern eingeladen, sondern sie erhalten mit einer „Golden Fill Card“ auch die Möglichkeit, Begünstigungen beim Einkauf oder bei Veranstaltungen in Anspruch zu nehmen. Mehr noch: Ausgeschiedene Mitarbeiter werden – sofern sie Interesse daran haben – auch für Führungen im Unternehmen eingesetzt. „Immerhin haben wir rund 10.000 Besucher im Jahr“, sagte Andreas Fill. „Sie können auch Ideen einbringen und werden so als Experten sichtbar gemacht“, erklärte der Gurtener Unternehmer, der aber auch sagt: „Das ist und bleibt immer nur ein Angebot“, eine generelle Verpflichtung sei damit nicht verbunden. Der Wert der Mitarbeiter sei nicht nur auf die aktiven Arbeitskräfte beschränkt: „Die Fill-Senioren sind wertvolle Werbeträger und Meinungsbildner“, sagte Fill. Derzeit beschäftigt das Gurtener Maschinenbauunternehmen 830 Mitarbeiter.

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