Kunstrasenplatz im Bezirk Braunau: Jetzt bringt sich Lengau selber ins Spiel
LENGAU/PISCHELSDORF. Laut Fußballverband liegt der Anspruch auf die Fördermittel noch beim FC Pischelsdorf
Schon vor sieben Jahren hat der Oberösterreichische Fußballverband den Entschluss für eine "Kunstrasen-Offensive" gefasst. Damals wurden großzügige finanzielle Unterstützungen für insgesamt sechs Plätze genehmigt, fünf sind seit längerem fertiggestellt. Nur der sechste, für den Bezirk Braunau vorgesehene Standort ist noch immer offen. Jetzt bringt Lengaus Bürgermeister Erich Rippl etwas überraschend die Sportanlage in Schneegattern ins Spiel.
Mühsame Standortsuche
Ursprünglich hätte das Projekt, wie berichtet, in der Stadt Braunau umgesetzt werden sollen. Wegen veränderter Lärmschutzbedingungen und der damit verbundenen höheren Kosten wurden die Pläne wieder in die Schublade gelegt. Alles andere als einfach gestaltet sich auch die Umsetzung in Pischelsdorf. "Diese Gemeinde wäre ideal, weil sie so zentral liegt", sagte Franz Maier, Präsidiumsmitglied des Oberösterreichischen Fußballverbands, im Spätherbst 2017. Allerdings äußerten Anrainer viele Bedenken wegen des geplanten Projekts.
Umwidmung läuft
Langsam kommt aber wieder Bewegung in die Sache. Die Umwidmung für den geplanten Standort in der kleinen Ortschaft Wagenham läuft und soll voraussichtlich Anfang September abgeschlossen sein. "Auch wenn mit der Umwidmung alles klappt, wird die Umsetzung des Projektes noch eine Weile in Anspruch nehmen. Dass in diesem Winter schon Fußball gespielt wird, ist unrealistisch. Aber im nächsten Winter sollte es dann endlich so weit sein", sagt Hermann Mitterbauer, Obmann des FC Pischelsdorf, im Gespräch mit den OÖN.
Auch Raphael Oberndorfinger, Direktor für Finanzen und Organisation beim Oberösterreichischen Fußballverband, bestätigt: "Die Förderzusage für den geplanten Kunstrasenplatz in Pischelsdorf ist nach wie vor aufrecht. Für uns wäre der Standort strategisch wichtig, weil die Gemeinde so zentral liegt. Deshalb würden wir uns sehr freuen, wenn das Projekt möglichst zeitnah umgesetzt wird."
Lengau bringt sich ins Spiel
"Warum muss der Kunstrasenplatz in Pischelsdorf entstehen? In der Gemeinde Lengau gibt es in Schneegattern bereits einen Platz mit einer guten Infrastruktur, außerdem gehört der SV Friedburg zu den besten Vereinen im Innviertel", sagt Erich Rippl, SP-Bürgermeister von Lengau, im OÖN-Gespräch. Es gebe für die Umsetzung des Projekts einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss, der im Juli gefasst wurde, sagt der Ortschef. "Wir haben mit dem SV Friedburg Gespräche geführt. Der Verein könnte die Anlage für die anderen Teams aus dem Bezirk Braunau verwalten und das Trainingszentrum auch für die eigenen Mannschaften nützen", sagt Rippl. Die Kosten für den Kunstrasenplatz, der auf dem derzeitigen Hauptfeld im Lengauer Ortsteil Schneegattern entstehen soll, schätzt der Bürgermeister auf rund 480.000 Euro. Mit Geräten für die Schneeräumung und Flutlichtanlage würden sich die Gesamtinvestitionen auf 600.000 Euro belaufen, rechnet Rippl vor. "Das Land OÖ und der Fußballverband haben eine Zweidrittelfinanzierung in Aussicht gestellt. Den Restbetrag würde die Gemeinde Lengau übernehmen, dafür gibt es ebenfalls bereits einen Beschluss im Gemeinderat", sagt Rippl.
Wenn die Braunauer schon einen Kunstrasenplatz brauchen, dann sicher in der Fußball-Hochburg Schneegattern.
Ja bitte,ab zu denen die ihn auch haben wollen.In Pischelsdorf wollte der Grossteil der Gemeinde den Fussball platz nicht und es wurde trotz Abstimmung einfach über die Leute hinweg entschieden. Es gibt viel wichtigeres das dringend finanziert gehört.Der Spielplatz z. B. ist eine Lachnummer... Hoffentlich wendet sich noch mal das Blatt.
...ja mei wenn die FPÖ in manchen Orten (fast) die Oberhand gewinnt, dann kommen oft auch komische Ideen raus.
Was da gibt es wirklich Gemeinden welche sowas freiwillig wollen?
Die Chance sollte Pischelsdorf nutzen und es freiwillig an Lengau abgeben.
Denn mit den Folgekosten wird es sicher ein (fast) nicht zu stemmendes Projekt für eine solch kleine Gemeinde (vor allem aber auch für den Sportverein) werden.
Hoffentlich ist der Platz auch beheizt. Wenn schon, denn schon.