Frau ging auf "Holper-Urlaubsfahrt" kurz verloren
ZELL AN DER PRAM. Ernestine und Martin Wölfleder aus Zell an der Pram fuhren mit dem Traktor 1500 Kilometer quer durch Österreich.
Wenn jemand auf Reisen geht, dann meist mit dem Auto, per Bus, dem Flugzeug oder der Bahn. Aber mit einem Traktor? Genau das haben Ernestine (64) und Martin Wölfleder (68) aus Zell an der Pram getan. 18 Tage waren die beiden in (fast) ganz Österreich unterwegs. Nur in Tirol und Vorarlberg waren sie nicht, dafür aber in Ungarn. Nach genau 1508 Kilometern sind die zwei kürzlich von ihrem außergewöhnlichen 18-tägigen "Road Trip" zurückgekehrt nach Zell an der Pram. Mit im Gepäck: viele schöne Erinnerungen und ein Kuriosum.
OÖN: Wie kommt man auf die Idee, mit einem Traktor 1500 Kilometer quer durch Österreich zu fahren?
Martin Wölfleder: Seit ich in der Pension bin, interessiere ich mich für das Restaurieren von Traktoren. Auch bei der Gründung eines Steyr-15er-Clubs waren wir dabei. 2013 habe ich mir dann einen 30er- Steyr-Traktor, Baujahr 1952, gekauft. Nach rund 300 Arbeitsstunden war der Oldtimer wieder fahrtauglich. Dann haben wir uns gedacht: Warum nicht einmal mit dem Traktor durch Österreich fahren. Wir waren in so vielen Ländern, aber von Österreich haben wir noch vieles nicht gesehen.
Wie waren die Reaktionen von Freunden und der Familie?
Ernestine Wölfleder: Die haben sich gefragt, warum wir uns das antun. Einige meinten auch, dass wir das nicht durchstehen würden.
Eine falsche Annahme ...
Ernestine Wölfleder: Ja, schon! Mein Mann hat für mich einen Spezialsitz angefertigt. Durch die viele frische Luft sind wir auch nie müde geworden.
Was hat Sie am meisten beeindruckt?
Martin Wölfleder: Schwer zu sagen, da die gesamte Reise ein tolles Erlebnis war. Vor allem deshalb, weil man die Schönheit der Landschaft viel intensiver genießen kann. Besonders gefreut haben wir uns, als uns Freunde aus Zell an der Pram in Kärnten einen Besuch abgestattet haben. Ein toller Moment war auch, als wir bei einem großen Traktortreffen in Maria Gail als die Teilnehmer geehrt wurden, die die weiteste Anreise hatten.
Der Traktor ist 62 Jahre alt. Gab‘s technische Probleme?
Martin Wölfleder: Nein, überhaupt keine. Wir sind 1508 Kilometer gefahren, und der Traktor hat genau 191 Liter Diesel verbraucht. Unterwegs waren wir 58 Stunden und 35 Minuten. Und hätten wir wegen einer Panne wirklich nicht mehr weiterfahren können, dann hätten uns Freunde aus Zell abgeholt.
Kam es auf dieser Reise zu Kuriositäten?
Ernestine Wölfleder: Es ist nicht nur einmal vorgekommen, dass wir Bekannte von uns getroffen haben. Die Welt, besonders Österreich, ist klein. In Ungarn, wo wir auch unterwegs waren, wurden wir schließlich von Bekannten aus Riedau mit dem Auto überholt. Diese haben uns aber sofort erkannt und sind natürlich verwundert stehengeblieben, um uns zu fragen, warum wir denn hier in Ungarn mit dem Traktor unterwegs seien.
Kam es nie zu irgendwelchen brenzligen Situationen auf der Straße?
Martin Wölfleder: Zum Glück nicht. Wenn es möglich war, sind wir auf Nebenstraßen gefahren. Haben sich Kolonnen gebildet, sind wir an den Rand gefahren. In Hainburg habe ich allerdings einmal kurz meine Frau zurückgelassen.
Wie bitte? Sie haben Ihre Frau vergessen?
Martin Wölfleder: Das kann man so nicht sagen. Es war eher ein Missverständnis, weil ich geglaubt habe, sie sitze, nachdem sie ein Foto von der Donaubrücke machen wollte, schon wieder auf dem Traktor. Nach einem Kilometer bin ich dann draufgekommen, dass das doch nicht so ist. Ich war schockiert, weil ich dachte, sie sei runtergefallen. Zum Glück ist sie mir aber, nachdem ich umgedreht hatte, schon entgegengegangen. Ernestine Wölfleder (lacht): Ich habe gewusst, dass er wieder kommt, schließlich hatte ich das Geld eingesteckt.
Nach Vorarlberg und Tirol hat Sie die Reise nicht geführt. Wird das nachgeholt?
Beide: Das wollen wir 2015 eventuell nachholen, auch nach Südtirol möchten wir fahren.
die beide!!!!!!!
Im Führerhäusl vielleicht, dahinter weniger.
ääääh um Missverständnissen vor zu beugen:
NICHT die Schlagzeile