Ein Gedenkort für die 196 Rieder Opfer der NS-Zeit
RIED. Ausstellung: Lern- und Gedenkort will den Opfern ihre Namen zurückgeben und sie so aus der Vergessenheit reißen
Das Charlotte-Taitl-Haus wird künftig zum Lern- und Gedenkort, der den Opfern des Nationalsozialismus und Faschismus im Bezirk Ried gewidmet ist.
Charlotte Taitl lebte von 1919 bis zu ihrer Verhaftung und anschließenden Ermordung im Roßmarkt 29 und steht stellvertretend für die 196 bisher bekannten Opfer des Nationalsozialismus im Umkreis. Räumlich grenzt das Gebäude an die Stadtbücherei, durch die die Ausstellung zu deren Öffnungszeiten (Di, Do, Fr 9-12 und 13-17 Uhr, sowie Sa 9-12 Uhr) besucht werden kann. Gruppen können sich außerdem auch außerhalb der Öffnungszeiten anmelden.
Die Opfer im Bezirk Ried
In der Ausstellung informieren Schwarzblechtafeln die Besucher über die Namen, Geburts- und Todesdaten der Ermordeten, auf Biografie-Stelen sind die Lebensgeschichten von 26 Opfern vermerkt. Diese werden von Audiodeskriptionen und Oral History Interviews von Angehörigen und Zeitzeugen begleitet. Des Weiteren berichten Informationstafeln über den Nationalsozialismus im Zweiten Weltkrieg.
Barrierefreie Ausstellung
Da es eine Ausstellung mit gleichwertigem Informationszugang für alle sein soll, ist der Zugang zum einen barrierefrei, zum anderen ist Wissenswertes auch in Schwarzschrift, Gebärdensprache, über Audiodeskription und Easy to read Texte zugänglich. Die Inhalte der Infobox werden akustisch für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen zur Verfügung gestellt. Damit sollen erstmals auch neue Technologien zur Informationsgewinnung in einer Ausstellung eingesetzt werden. Des Weiteren bietet ein umlaufendes Brailleband entlang der Wände, auf denen die Namen der Opfer in Spotlackierung aufgelistet sind, zusätzliche Orientierung.
Die Eröffnung des Lern- und Gedenkorts Charlotte-Taitl-Haus findet am Dienstag, 16. Mai, um 19 Uhr am Roßmarkt oder bei Schlechtwetter im Sparkassen-Stadtsaal am Kirchenplatz 13 statt.
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