Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Ein Fitnessstudio brauchst du dann keines mehr!"

Von Magdalena Lagetar, 15. September 2016, 07:00 Uhr
"Ein Fitnessstudio brauchst du dann keines mehr!"
Den Indianerbanane war’s zu kalt

BRAUNAU, SANKT PETER. Hobbygärtner Karl Beran bepflanzt seit mehr als 40 Jahren 1600 Quadratmeter in Aching. Auch Indianerbananen und seltene Weintraubensorten wachsen auf seinem Grundstück.

Salat, Tomaten, Äpfel, Weintrauben, Kartoffel, Paprika, Sanddorn, Birnen und Indianerbananen – all das und noch viel mehr wächst in Karl Berans Garten. Auf 1600 Quadratmetern baut der Pensionist seit mehr als vier Jahrzehnten alles an, was ihm beliebt. "Früher war das alles wie eine Schottergrube", sagt er und zeigt auf sein großes Grundstück, das heute voll mit jungen Obstbäumen, zwei großen Gemüsebeeten und jede Menge anderen Pflanzen und Bäumen ist.

Eigentlich kaufte sich der Braunauer das Grundstück in St. Peter, um dort ein Haus zu bauen. Umwidmungsschwierigkeiten verhinderten dies, also entschloss sich der gelernte Schlosser, das Grundstück ohne viel Bürokratie seiner großen Leidenschaft zu widmen. Viele Arbeitsstunden hat er investiert, aber wer sät, der erntet auch. "Wir haben wirklich ganz viel Gemüse und Obst. Und wir essen viel davon, machen zum Beispiel Letscho und frieren es für den Winter ein", erzählt er.

 

Apropos Winter: Gerade ist der Hobbygärtner dabei, den Rest seines Ertrages zu ernten. Dann muss er seinen Garten winterfest machen. Winterzwiebel sind schon eingepflanzt. "Jetzt hole ich mir dann noch Rossmist und decke damit dann das andere Beet zu", sagt er. Natürlich ist in Karl Berans Garten alles bio. "Das ist das Gesündeste!", sagt er.

Sein Wissen rund um den Gemüse- und Pflanzenanbau hat er übrigens aus dem Internet und Büchern. "Andere kaufen sich Romane, ich Fachbücher", sagt er. Das Gärtnern hat den 74-Jährigen nämlich immer schon interessiert, mit der Zeit wurde das Interesse noch größer. "Lieber würde ich mein Haus verkaufen und in eine Wohnung ziehen, als das hier aufzugeben", sagt er. Beinahe jeden Tag ist er in seinem Garten und werkt. "Das hält mich fit. Da brauchst du dann auch kein Fitnessstudio mehr. Ich sage immer, der kürzeste Weg zur Gesundheit ist der Garten." Seine Tomaten und die Paprika aus eigenem Anbau isst er am liebsten. Von Paprika gab’s heuer aber auch mehr als genug. "Eigentlich ist verhältnismäßig alles gut gewachsen", sagt Beran.

Trauben mit Schokogeschmack

Auch Uhudler-Weintrauben, die eigentlich nur in der Steiermark wachsen, baut er an. "Die mag meine Tochter gern. Die schmecken ein bisschen nach Schokolade", sagt er. Ein weiteres, eher seltenes Gewächs sind seine Indianerbananen-Bäume. "Heuer sind nur ganz wenige gewachsen, weil’s so kalt war", erklärt er. Vergangenes Jahr war der Baum voll von Früchten, die nach Vanille schmecken. Ein zweiter, kleinerer Baum bringt Früchte mit Mangogeschmack. Immer wieder Neues probiert er neben dem Altbewährten aus. "Man darf das Gärtnern nicht als Arbeit sehen. Wenn es keinen Spaß macht, dann wird das auch nichts. Das muss mit Liebe gemacht werden", nennt der Hobbygärtner einen Tipp.

Blumen sucht man auf dem Grundstück vergeblich, also fast. Nur ein Strauß mit Blumen ist zu sehen, der Rest sind Bäume und Nutzpflanzen. "Blumen, das ist ja für mich so wie Unkraut", sagt er und lacht.

„Pflanzen verfügen über ein Immunsystem, genau wie Menschen“

MATTIGHOFEN. Wenn Alfred Penninger anfängt, von Pflanzen zu sprechen, bekommt man das Gefühl, es handelt sich um mehr als „nur“ Gemüse. Pflanzen, das ist für den Chef der Gärtnerei Bachleitner in Mattighofen klar, verfügen über ein Immunsystem, genau wie wir Menschen. Und so, wie wir potentielle Patienten uns mit Vitamintabletten und Pulvern aus der Apotheke fit für den Herbst machen, ist es auch bei Pflanzen wichtig, bereits im Vorhinein tätig zu werden. „Ist die Pflanze erst einmal krank, habe ich wenig Chancen“, sagt Penninger. Daher vertreibt die Gärtnerei seit ein paar Jahren Bio-Erde und Bio-Dünger. Mit vielen Mikroorganismen angereichert, werden die Pflanzen so immer mit Nährstoffen versorgt.

Gärtnern, so beobachtet der Profi, ist aktuell vor allem bei jungen Menschen sehr beliebt. „18- bis 20-Jährige wollen sich heute bewusster und gesünder ernähren.“ Und mit dem sogenannten Zwerggemüse, auf den Balkon oder die Terrasse gestellt, sind selbst Hobbygärtnern, die über wenig Platz verfügen, kaum Grenzen gesetzt: Ob Gurken, Paprika, Pfefferoni oder des Österreichers liebstes Gemüse, die Tomate – in Töpfen oder Kisten reift alles prächtig. Aber auch das Interesse am guten alten Wurzelgemüse, wie Karotten, Sellerie oder Roten Rüben, lange Zeit stiefmütterlich behandelt, steigt laut Penninger wieder. Für ihn hat die wiederentdeckte Liebe zum Gärtnern auch viel mit dem Gefühl zu tun, das die Menschen beim Ernten bekommen. „Das Erfolgserlebnis, wenn etwas gelingt, ist wichtig in unserem elektronischen Zeitalter.“

Für alle, die nach so vielen wertvollen Tipps und Tricks so richtig Lust aufs Garteln bekommen haben, ist es auch Mitte September noch nicht zu spät, sagt Penninger. Verschiedenste Pflücksalate können auch im Herbst noch problemlos gesät werden. Besonders beliebt ist der Vogerlsalat, ein wahrer Tausendsassa: Kälteunempfindlich, voller Eisen und in den kargen Wintermonaten eine wahre Bereicherung für Kartoffeln.

Gartentreffs für wissbegierige und begeisterte Hobbygärtner

RIED/HOHENZELL. Sonja Angleitner aus Hohenzell und Elisabeth Kitzmüller aus Ried verbindet die Leidenschaft zum Gärtnern. Die beiden Damen kümmern sich aber nicht nur um ihr eigenes grünes Reich, sondern organisieren regelmäßig Treffen für Gleichgesinnte. Vom inspirierenden Besuch bei anderen Gartenliebhabern bis hin zu Wissenswertem über Pflanzen, Stauden und Kräuter reicht das Programm. „Besonders die Besuche in den Privatgärten sind beliebt, weil man sieht wie andere ihre Gärten anlegen,“ erzählt Sonja Angleitner.
Teilnehmen kann jeder, der sich für das Gärtnern interessiert. Die Treffen finden monatlich statt. Startpunkt ist der Friedhofsparkplatz in Ried. Von dort aus werden Fahrgemeinschaften zu den einzelnen Orten gebildet.
Der nächste Gartentreff findet am Freitag, 16. September, 14 Uhr statt.

Im Naturkostladen Erwin Kampl in Ried werden unter dem Motto „Die Kräuterschätze der Hildegard von Bingen“ Wildkräuter gesucht und verkocht sowie Kräuterliköre verkostet. Dekoideeen für Haus und Garten gibt es am Freitag, 7. Oktober, 14 Uhr. Floristin Bettina Peter zeigt in Reichersberg wie man Herbstkränze aus Naturmaterialien bindet. Mitgebracht werden sollten Gartenschere, Draht, Bänder und getrocknete Blüten und Blätter. Kräuterpädagogin Elisabeth Fruhstorfer referiert am Freitag, 4. November, 17 Uhr im Gasthaus Froschauer in Dietrichshofen/Sankt Marienkirchen unter dem Motto „Salbenküche für Kräuterfreunde“ und zeigt, wie man Naturmedizin einfach herstellt.

Obst und Gemüse mitten in der Stadt anbauen

SCHÄRDING. Unter dem Motto „Gesunde Gärten – essbare Gärten“ können die Bewohner der Stadt Schärding selbst angebautes Obst und Gemüse auf öffentlichen Flächen ernten. Die 21 zur Verfügung stehenden Beete befinden sich in der Max-Hirschenauer-Straße und wurden 2015 erstmals bepflanzt. Die Idee ist rund um den Arbeitskreis „Gesunde Gemeinde“ entstanden, erzählt Projektleiterin Roswitha Stockinger-Zehentmayer. Hintergrund war den Schärdingern, die in einer Wohnung leben und keinen eigenen Garten besitzen, Flächen zur Verfügung zu stellen, auf denen sie Obst und Gemüse anbauen können. Das gemeinsame Garteln diene dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch und sei besonders für ältere Menschen eine Möglichkeit, um mit anderen in Kontakt zu treten, sagt Roswitha Stockinger-Zehentmayer.

Gepflanzt werden Gemüse und Obst aller Art – von Tomaten, Paprika und Gurken bis hin zu Erdbeeren und Salat. Vom Land Oberösterreich wurde das Projekt bereits mit dem Gesundheitspreis 2016 ausgezeichnet. „Das Angebot kommt bei den Schärdingern sehr gut an. Derzeit gibt es keine freien Beete,“ beschreibt die Projektleiterin den Erfolg der Stadtbeete.
 

 

mehr aus Innviertel

Gurten: Letztes Heimspiel vor Platzsanierung

Kein Bademeister in Obernberg: Freibaderöffnung vorerst verschoben

Nach 16 Jahren: Aus für den Unimarkt in Aurolzmünster

Sex am Heuboden und Geburt bei der Stallarbeit

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
magicroy (2.787 Kommentare)
am 15.09.2016 14:30

Diesen Satz habe ich auch schon oft gehört: "Da kannst du dir das Fitnessstudio sparen". Ich persönlich gehe ins Studio, um meinen Körper gezielt nach meinen Wünschen zu formen. Und das geht halt schwer bei der Gartenarbeit. Dass das nur einer nachvollziehen kann, der selbst ins Studio geht, ist mir klar.

Ansonsten find ich echt gut, was der Hobbygärtner macht! Daumen hoch!

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen