Entlaufener Stier löste Panik aus
RIED. Staatsanwaltschaft klärt nähere Umstände – Polizei kritisiert Sensationsgier.
Sieben Leicht- und ein Schwerverletzter mit zwei Rippenbrüchen: So endete am Samstag Mittag die Jagd auf einen Stier, der bei der Rieder Messe entkommen war. Doch es hätte noch viel schlimmer kommen können, wären nicht die meisten Menschen geistesgegenwärtig zur Seite gesprungen, als sich der Stier seinen Weg durch die Menge bahnte. Im Vergnügungspark wurde das Tier schließlich gestoppt und betäubt.
"Der Stier ist direkt in meinen Stand gelaufen. Es hätte Tote geben können. Ich bin froh, dass nicht mehr passiert ist", sagt der Innviertler Metzger Jochen Bäck. Augenzeugin Magdalena Fuchs berichtet: "Meine Schwester und ich sahen einen Menschenauflauf und glaubten, dass dort eine Vorführung ist." Plötzlich riss sich der Stier wieder los: "Wir liefen davon und suchten bei einem Aussteller Unterschlupf." Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun die näheren Umstände: "Es muss geklärt werden, warum der Stier auskam", sagt Alois Ebner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried. Damit solle ermittelt werden, ob eine strafrechtlich relevante Fahrlässigkeit gegeben sei.
Nach Angaben des Roten Kreuzes wurde die Mehrzahl der Opfer vom Stier gerammt. Einige wurden auch verletzt, als sie von Teilen getroffen wurden oder den Stier halten wollten. Polizei-Einsatzleiter Thomas Hasenleitner kritisierte gestern die Sensationsgier mancher Augenzeugen: "Es sind Leute ganz nahe herangegangen und haben mit dem Handy gefilmt." Um derartige Vorfälle zu vermeiden, müsse sich der Viehzuchtverband künftig stärkere Sicherheitsmaßnahmen überlegen.
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