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"Die Arbeit der Freiwilligen wird zu oft als selbstverständlich hingenommen"

Von Gabriel Egger, 29. März 2022, 00:04 Uhr
"Die Arbeit der Freiwilligen wird zu oft als selbstverständlich hingenommen"
Großübung der Einsatzkräfte im Steinbruch auf dem Pfaffenboden Bild: BRD

MOLLN. Das Manifest der Freiwilligen: Unterstützen auch Sie die Anliegen der ehrenamtlichen Einsatzkräfte.

Sprengunfall in 1032 Meter Seehöhe. Im Steinbruch auf dem Pfaffenboden, eingebettet zwischen Schoberstein und Hochbuchberg im Steyrtal, wurden mehrere Personen verletzt. Ein Arbeiter wird immer noch vermisst, das Gelände ist zu einem großen Teil unwegsam und unübersichtlich.

Unterstützen auch Sie die Einsatzkräfte: nachrichten.at/manifest

Es ist zum Glück nur eine Übung, die vergangenen Samstag ein Großaufgebot an Einsatzkräften mehrere Stunden lang beschäftigt. Fünf Freiwillige Feuerwehren aus den umliegenden Gemeinden, zwei Ortsstellen der Bergrettung und das Rote Kreuz Molln proben den Ernstfall. Kommunikation und Koordination zwischen den freiwilligen Einsatzorganisationen soll damit verbessert werden. Um die Geschwindigkeit, mit der gemeinsam an einem Strang gezogen wird, noch einmal zu erhöhen.

Um die hohe Qualität des ehrenamtlichen Einsatzes weiterhin aufrechterhalten zu können, brauchen die Freiwilligen nun auch selbst Unterstützung. Die Anforderungen werden mehr, Nachwuchs und Geld weniger. Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Freiwillige Feuerwehr, Bergrettung, Wasserrettung, Höhlenrettung und Zivilschutzverband haben daher auf Initiative des Roten Kreuzes und der OÖNachrichten das Freiwilligen-Manifest formuliert. Eine Auflistung, wie den Hilfskräften geholfen werden kann. Die Forderungen richten sich nicht nur an die Politik, sondern auch an die Gesellschaft.

"Oft wird Professionalität verlangt, aber man ist nicht bereit, etwas dafür aufzuwenden. Man sollte darüber nachdenken, dass diese Arbeit nicht selbstverständlich ist", sagt Wasserretter Martin Eberl. Auch Angelika Brunthaler, seit mehr als zehn Jahren für den Arbeitersamariterbund tätig, wünsche sich eine "solide Finanzierung". Denn eines sei klar: "Das ganze System würde ohne die Arbeit der Freiwilligen überhaupt nicht funktionieren."

Er wurde im Bad zum Wasserretter

Vor 15 Jahren wollte Martin Eberl im Linzer Parkbad eigentlich nur seine Schwimmkünste verbessern. Doch dann sah er dort die Wasserretter trainieren – und ist seitdem selbst einer. „Es ist leider schon so, dass die Arbeit der Freiwilligen für viele selbstverständlich ist.“

„Jetzt ziehen alle an einem Strang“

Martin Trautwein wurde gleichzeitig Bergretter und erwachsen. Seit seinem 18. Lebensjahr ist der heute 49-Jährige bei der Ortsstelle in Grünau, mittlerweile leitet er diese auch. „Es freut mich, dass durch das Manifest nun alle Freiwilligen an einem Strang ziehen.“

„Es braucht mehr Flexibilität“

Christian Hildner (25) wurde vom Feuerwehrkind zum Feuerwehrmann. Seit seinem zehnten Lebensjahr ist er bei der Freiwilligen Feuerwehr Pürstling (Bez. Freistadt), nun ist er dort Jugendbetreuer. „Es braucht bei manchen Unternehmen mehr Flexibilität. Dass Freiwillige auch für Aus-und Weiterbildungen freigestellt werden.“

„Mehr Bewusstsein nötig“

In 20 Jahren Freiwilligenarbeit für das Rote Kreuz hat Thomas Mayr schon fast alles erlebt. Für den 41-jährigen Lehrsanitäter ist es aber immer noch „das schönste Hobby der Welt“. Auch wenn man alles geben müsse, was man habe. „Wir müssen immer funktionieren. Dafür braucht es in Politik und Gesellschaft noch deutlich mehr Bewusstsein.“

Eintausend Stunden pro Jahr

Tagdienst im Hauptberuf, Nachtdienst beim Samariterbund. Einmal pro Woche war das für Angelika Brunthaler lange Zeit ganz normal. 1000 ehrenamtliche Stunden jährlich leistet die 29-Jährige in Linz. Dieser Tage feiert sie bereits ihr zehnjähriges Jubiläum in der Freiwilligenarbeit. „Ich würde mir wünschen, dass es in Zukunft eine solide Finanzierung gibt. Dass die Ehrenamtlichen langfristig bei der jeweiligen Organisation dabeibleiben und dass die Gesellschaft erkennt, dass unser ganzes System ohne die Freiwilligen überhaupt nicht funktionieren würde“, sagt sie.

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Autor
Gabriel Egger
Redakteur Oberösterreich
Gabriel Egger

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