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Baby zu Tode geschüttelt: Prozess gegen Vater in Linz

Von OÖN, 12. März 2020, 00:04 Uhr
Baby zu Tode geschüttelt: Prozess gegen Vater in Linz
Der U-Häftling kam mit Mundschutz in den Gerichtssaal. Bild: APA/KERSTIN SCHELLER

LINZ. Säugling soll von seinem Vater mehrfach geschüttelt und in die Luft geschleudert worden sein, vor Gericht stritt dieser die Vorwürfe ab

Nur rund drei Monate alt wurde die kleine Alessia, die in Linz als Tochter eines Pakistani und einer Rumänin zur Welt gekommen war. Das Baby starb im Jahr 2016 im Spital, mutmaßlich an den Folgen von schweren körperlichen Misshandlungen, die ihr der Vater zugefügt haben soll. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Der inzwischen 36-jährige Asylwerber setzte sich damals nach Italien ab. Er konnte aber im Vorjahr aufgrund eines EU-Haftbefehls in Triest festgenommen werden und wurde daraufhin nach Österreich ausgeliefert. Gestern musste sich der Mann in Linz vor einem Schöffensenat wegen Quälens des Babys verantworten. Laut Anklage soll der Vater seine Tochter mehrfach geschüttelt und in die Luft geschleudert haben.

Mit einer Schutzmaske wurde der Angeklagte in den Verhandlungssaal eskortiert. Aber nicht, weil der U-Häftling am Coronavirus erkrankt ist. Der Mundschutz soll verhindern, dass die Krankheit in die Justizanstalt Linz eingeschleppt wird.

"Immer gut aufgepasst"

Per Dolmetscher bekannte sich der 36-Jährige "nicht schuldig". Er habe auf sein Baby "immer gut aufgepasst", nur mit seiner Partnerin habe es immer wieder Streit gegeben. Laut Anklage soll der Mann die Rumänin auch mehrfach geschlagen und getreten haben. Doch dieser Anklagepunkt soll ein anderes Mal gesondert verhandelt werden.

"Er war mit der Betreuung des Babys überfordert", sagte Staatsanwältin Michaela Nagl in ihrem Eröffnungsplädoyer.

Anfang Oktober 2016 war das Kind auf einmal leblos, es hatte einen starren Blick, seine Arme und Beine waren unnatürlich angespannt. Die Eltern riefen den Notarzt. Eine Lähmung infolge einer Hirnschädigung und ein Herzstillstand wurden festgestellt. Zwar gelang es noch, den Säugling zu reanimieren, doch wenige Tage später starb Alessia im Spital. Bei der Obduktion wurden auch noch ältere Hirnschäden festgestellt.

Die Befragung durch den Richter ergab, dass der Pakistani in seiner Heimat noch zwei Töchter, acht und sechs Jahre alt, hat. Der Mann kam im Jahr 2015 nach Österreich und stellte einen Asylantrag. In Linz lernte er eine Frau aus Rumänien kennen, mit der er eine Beziehung einging.

Ein Sofa und ein Einkaufswagen

Im Juli 2016 kam das gemeinsame Kind, die kleine Alessia, zur Welt. Die Familie bezog eine winzige Wohnung in der Kremplstraße, ohne Mobiliar. Nur eine ausziehbare Couch habe es dort gegeben und einen Einkaufswagen, vollgepackt mit den Habseligkeiten der Familie. Das Baby habe auf einer kleinen Matratze geschlafen, sagte der 36-Jährige.

Zu einem Urteil kam es gestern nicht. Das gerichtsmedizinische Gutachten soll noch ergänzt und eine Krankenschwester als Zeugin befragt werden. Der Prozess wurde vertagt.

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