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Alpenverein ist in "Bergnot" geraten

Von Daniel Gruber, 18. Oktober 2024, 12:10 Uhr
Alpenverein Unwetter
Wanderwege werden durch Unwetter beschädigt Bild: Wegebautrupp Matrei

STEYR. Im Zentrum der Jahreshauptveranstaltung in Steyr stehen für den österreichischen Alpenverein die massiven Herausforderungen und ein 95-Millionen-Euro-Rettungspakt.

Starkregen, Muren, Hangrutsche, Felsstürze und Stürme: "Der vergangene Sommer gibt einen bitteren Vorgeschmack, worauf wir uns in den kommenden Jahren am Berg einstellen müssen", sagt Österreichs Alpenvereinspräsident Wolfgang Schnabl bei einer Pressekonferenz am Freitag im Rahmen der Jahreshauptversammlung in Steyr.

Schutzhütten müssen schließen

Die Extremwetterereignisse würden den heimischen Hütten und Wanderwegen massiv zusetzen. Durch die gestiegenen Baukosten sowie die Schwierigkeit Ehrenamtliche zu finden, wird die Lage zusätzlich verschärft. "Unter diesen Umständen wird die Instandhaltung zur Mammutaufgabe", sagt Schnabl. Pro Jahr muss der Alpenverein aus diesen Gründen im Schnitt 1,5 Schutzhütten schließen.

Diese Entwicklung bedeute auch Einschnitte für den Tourismus. Im Vorjahr wurden 335.000 Nächtigungen verbucht und laut Statistik Austria kommen zwei Drittel der Sommerurlauber aufgrund der Berge nach Österreich, sagt Schnabl. Stehen nun weniger Wege und Hütten zur Verfügung, würden auch die Touristen weniger werden. 

Kosten würden sich verzehnfachen

Um die 225 Schutzhütten in Österreich zu erreichen, bedarf es Wanderwege. 26.000 Kilometer Wege davon werden von rund 1000 Ehrenamtlichen des Alpenvereins in Schuss gehalten. Dadurch dass sich jedoch weniger Menschen dafür finden, stiegen die Kosten für die Instandhaltung heruntergerechnet auf einen Kilometer von 40 auf mittlerweile 55 Euro, sagt Georg Unterberger, Leiter der Abteilung Hütten und Wege im Alpenverein. Fallen die Ehrenamtlichen komplett weg, würden sich die Kosten verzehnfachen.

Das Budget für die Instandhaltung der Wege musste der Alpenverein in den vergangenen zehn Jahren verdoppeln. Der Katastrophenfonds für auftretende Soforthilfemaßnahmen hat sich in den vergangenen sechs Jahren versechsfacht. "Wir sind in Bergnot geraten", sagt Schnabl und verweist auf die laufende Petition "Notruf aus den Alpen". Gemeinsam mit den alpinen Vereinen Österreichs wird von der Bundesregierung ein finanzielles Rettungspaket in Höhe von 95 Millionen Euro gefordert.  "Damit wären alle angestauten Investitionen für die kommenden fünf Jahre abgedeckt", sagt Unterberger. Mehr als 93.000 Menschen haben die Petition bereits unterschrieben und die Gespräche mit allen Parlamentsparteien seien positiv verlaufen.

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Autor
Daniel Gruber
Redakteur Oberösterreich
Daniel Gruber
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8  Kommentare
8  Kommentare
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elisabethleitner (1 Kommentare)
am 19.10.2024 12:47

die Wanderer zur Kasse bitten

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Melinac (3.397 Kommentare)
am 18.10.2024 16:55

Man liest jetzt jeden Tag fast, diese Wirtschaftlichen Probleme!

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kech61 (423 Kommentare)
am 18.10.2024 13:05

Dazu kommen noch die tw. völlig überzogenen behördlichen Vorschriften für Bau und Betrieb der Hütten.

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guentherbw64 (175 Kommentare)
am 18.10.2024 13:00

Da klingt aber ein bisschen Frust mit ich finde es wunderbar wenn es solche Inseln gibt

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hn1971 (2.213 Kommentare)
am 18.10.2024 12:55

Vor allem auch die vom Hütten- und Bergtourismus profitierende Gemeinden sollten einen Beitrag zur Wegerhaltung beitragen. Die meisten Wander-Touristen schlafen im Ort und nützen dann das Wegenetz.

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il-capone (442 Kommentare)
am 18.10.2024 12:31

Der Zweck der Schutzhütten hat sich bis in mittlerer Höhenlage doch schon längst selbst erledigt.
Es sind de facto nur mehr Konsum-Tempel mit Häusl dran.
Zum übernachten überflüssig, oder zum Schutz vor was eigentlich ... ?
Und für die wirklich höchstgelegenen Buden sollens kosten-deckende Preise verlangen.
Dann bleibt auch mehr Cash zur Steig-Wartung übrig.
Reines Luxus-Problem für die verwöhnten Vollkasko-Konsumenten.
Die per Radl + PKW erreichbaren Vereinshäuser soll man generell nicht als Schutzhütten bezeichnen.
Und Alk/Raucherinseln erst recht nicht.

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hn1971 (2.213 Kommentare)
am 18.10.2024 12:57

Wenn Sie mal ins Hochgebirge gehen und mehrere Tage unterwegs sind werden Sie die Hütten als sehr notwendig erachten. Ich weiß ja nicht wo Sie unterwegs sind, wo es solche Hütten gibt. Ich weiß nicht von welchen Vereinshäusern die Rede ist, jeden die gut erreichbar sind, sind meistens eh nicht das Prolem.

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il-capone (442 Kommentare)
am 18.10.2024 17:03

Von Selbstversorger-Hütten hast sicher schon gehört.
Und was Zelt und Schlafsack sind wohl sicher auch.
Und wenn ich etliche Tage einen Höhenweg gehe, dann sind die fix eingeplanten Beherbergungsbetriebe sehr wohl ein Luxus.
Für Tagestouren brauchst die Hütten keinesfalls, und selbst für 2-Tagestouren kannst mit etwas mehr Ausrüstung in höheren Sphären ohne Hütte unterwegs sein.
Ich für meinen Teil hab nach ca 20 Jahren ÖAV den Schlussstrich gezogen und wollte die Vollkasko-Buden nicht mehr co-finanzieren.
Und jeder Wanderer könnte sehr wohl seinen Teil zur Steigerhaltung mit beitragen, wenn er wenige Minuten pro Tour Hand anlegt. Kostet (fast) nix.
Aber da streiken mind 99% dieser maroden Weicheier.

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