Trotz heftiger Kritik: SPÖ und FPÖ halten an neuem Stadtwache-Chef fest

LINZ. Bürgermeister Luger: "Es ist zu akzeptieren, dass sich Herr Gubesch davon distanziert hat"
Die Reaktionen waren heftig: Dass Mario Gubesch künftig Chef der Linzer Stadtwache sein wird, löste auch auf nachrichten.at eine lebhafte Debatte aus.
Grund dafür ist ein Facebook-Posting Gubeschs von Mai 2015, in dem er einen Bericht über einen Einbrecher, der von einem Hausbesitzer in Niederösterreich mit einem Kopfschuss niedergestreckt worden war, mit den Worten "Eine Waffe im Haus ist besser als jede Alarmanlage und zudem auch um ein Vielfaches günstiger!" kommentierte. Ebenfalls 2015 teilte Gubesch ein Posting der fremdenfeindlichen Organisation Pegida Wien.

Nicht nur bei den Linzer Grünen und der ÖVP stieß er damit Unverständnis. Zwar distanzierte sich Gubesch am Freitag in den OÖNachrichten von seinen Postings - dennoch sahen auch viele OÖN-Leser die Bestellung kritisch.
Bürgermeister Klaus Luger (SP) hält trotz aller Kritik am künftigen Stadtwache-Chef fest. Auf Anfrage der OÖNachrichten sagt Luger, dass das Posting des künftigen Ordnungsdienst-Leiters "in keinster Weise meinen persönlichen Ansichten entspricht. Es ist aber zu akzeptieren, dass sich Herr Gubesch inzwischen öffentlich von diesen Äußerungen distanziert hat."
Gubesch, der aus Bad Hall stammt und dort für die FPÖ im Gemeinderat sitzt, war 20 Jahre lang Berufssoldat, zuletzt im Rang eines Oberstabswachtmeisters. Seit September 2016 arbeitet der 43-Jährige im Büro des Linzer Vizebürgermeisters Detlef Wimmer (FP), der in der Stadtregierung für die Stadtwache zuständig ist.
Einziger Kandidat beim Hearing
Das Interesse am Posten des neuen Leiters des Ordnungsdienstes war bei der öffentlichen Ausschreibung auffallend gering. Lediglich drei Bewerber hätten sich gemeldet, heißt es aus der Linzer SPÖ. Zwei davon wurden jedoch schon vor dem Hearing ausgeschlossen, weil sie formale Kriterien der Ausschreibung nicht erfüllt hätten.

Beim Hearing, bei dem auch ein externer Personalberater eingebunden war, war Gubesch dann der einzige Kandidat für diesen Posten. Der Vertrag des 43-Jährigen als Leiter des Ordnungsdienstes wird vorerst (wie bei solchen Verträgen üblich) auf ein Jahr befristet. (hip)
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