Sepp, der mit den Tigern tanzt
ANSFELDEN. „Africa Geographic“ zeichnete Ansfeldner Naturfotograf Sepp Friedhuber aus.
Eine Zeltnacht in der Serengeti-Savanne ist für Sepp Friedhuber nichts, wovor man sich fürchten müsste. Auch nicht, wenn in Tansania ausgewachsene Löwen den Weg zum nächtlichen Klogang blockieren. „Ich weiß ja, wie man mit wilden Tieren umgehen muss“, sagt der Ansfeldner. Einmal mit der Taschenlampe ins Gesicht geleuchtet, und schon ziehen sich die Raubkatzen mit der langen Mähne zurück. „Nur davonlaufen darfst du nie.“
Es sind Erfahrungen wie diese, die den 70-Jährigen zu einem der besten Naturfotografen des Landes machen.
Das sah auch das Fachmagazin „Africa Geographic“ so. Unter mehr als 25.000 Einsendungen wurden drei seiner Bilder zu den 101 besten des Jahres 2018 gekürt. Und da hatte der leidenschaftliche Bergsteiger noch gar nicht mit den Tigern getanzt. Diese sprangen ihm erst vor wenigen Wochen in Indien vor die Linse. Die Fotos, die ausgewählt wurden, erzählen drei unterschiedliche Geschichten. Von der Wüste in Libyen, dem Pygmäendorf im Kongo, in dem Friedhuber beim Aufbau einer Schule behilflich war.
Und von den Quellen des Ur-Amazonas im Tschad. „Ich bin ein reiner Dokumentarfotograf. Ich halte Dinge fest, die ich in meinem Leben so nie wieder sehen werde. Es ist die Poesie des Augenblicks, die mich fasziniert“, sagt Friedhuber. Dabei war die Fotografie für den pensionierten Lehrer lange nur eine Begleiterscheinung. Sein Interesse galt den Bergen der Welt. Zuerst denen, die in Oberösterreich auf schwierigen Routen zu erreichen waren. Dann denen der Welt. Und als die Berge höher als die Kondition wurden, ging Friedhuber auf Reisen und kehrte mit einzigartigen Aufnahmen zurück. Zwischen Afrika, Asien und der Antarktis verschlug es ihn immer wieder ins Burgenland. „Weil es dort großartige Motive gibt.“
Wenn Sepp Friedhuber im Lande weilt, arbeitet er fleißig weiter. Als Naturschutzreferent für die Naturfreunde – und an Büchern. Im November erschien ein Werk über seine Heimatgemeinde Ansfelden.
Ur-Amazonas im Tschad? Stark.
Gruß an Sepp von Karl aus der Foto-Schule von MuHG.
Entweder der Redaktör oder der Fotograf haben zu tief in die Linse geschaut.
Hauptsache, der Artikel ist so abenteuerlich wie die Überschrift. Das unbedarfte Volk liests mit frohem Schaudern, war ja weder im Tschad, noch in der Serengeti oder im Amazonas.
PS: Aber der Friedhuber ist schon gut!