Nach Hundebiss: Arzt formte neues Ohr
LINZ. Erich Schöfer ist wohlauf, aber „die Hundehalterin hat sich bis jetzt nicht entschuldigt“.
„Es geht mir eh net schlecht“, sagte Erich Schöfer gestern im AKH Linz, „aber es dauert sicher noch ein paar Monate bis alles verheilt ist.“ Der 63-Jährige aus Unterweißenbach war Ende des vergangenen Jahres von drei Schäfer-Dobermann-Mischlingen angegriffen und schwer verletzt worden. Während er seiner Nachbarin in deren Hof half, ein Auto zu reparieren, fielen die Hunde der Nachbars-Mutter aus heiterem Himmel über ihn her. Gebissen wurde Schöfer in den Rücken, in die Beine und in den Kopf. Sein linkes Ohr wurde bis auf das Ohrläppchen abgetrennt.
Nun hat der Landwirt bereits zwei Operationen an seinem Ohr hinter sich. Bei der ersten im Jänner wurde ihm in drei Stunden ein Rippenknorpel-Gerüst angenäht, das schließlich geformt und gefräst wurde. Die Haut, die darübergelegt wurde, war dem Oberschenkel entnommen. „Leichter wäre es gewesen, das abgebissene Ohr anzunähen. Das war aber nicht möglich, weil es einer der Hunde verschlungen hat“, sagte der plastische Chirurg Georg Huemer. In einer zweiten Operation vor einer Woche wurde die Stelle nochmals aufgeschnitten und der Knorpel nach vorne gedrückt.
„Gehört habe ich eh immer“, sagte Schöfer. „Jetzt wurde es wieder schön geformt. Obwohl gerade schaut es noch etwas komisch aus.“ Bei diesen Worten schmunzelte er sogar. „Der zweite Eingriff hat vor allem dem ästhetischen Aspekt gedient“, sagte auch Huemer, aber er sei genauso notwendig gewesen, weil eine wohlgeformte Hörmuschel die Schallwellen besser einfangen könne. Für den 36-Jährigen war es die erste Operation dieser Art.
Enttäuscht zeigte sich Schöfer über das Verhalten der Hundebesitzerin. „Sie hat sich bis heute nicht bei mir entschuldigt.“ Der Kontakt wäre seit dem Vorfall abgebrochen. „Drei der Hunde sind weg“, sagte er, einen Schäfer-Dobermann besäße sie noch. „In der Nacht im Traum kommt die Situation öfter“, sagte er.
Die Hundebesitzerin wurde am Bezirksgericht Freistadt wegen fahrlässiger Körperverletzung zu einer Geldbuße von 1800 Euro verurteilt. Zusätzlich muss sie 3000 Euro an Schmerzensgeld zahlen.
Wos is denn des fia ane?...