"Mühlkreisbahn neu" kostet bis zu 100 Millionen Euro
LINZ. Verkehrslandesrat Steinkellner legt Studienendergebnis mit Kostenschätzungen, aber keinem genauen zeitlichen Fahrplan vor.
Seit Jahrzehnten grübeln Oberösterreichs Verkehrspolitiker, wie man die Mühlkreisbahn, die vom oberen Mühlviertel bis zum Bahnhof in Urfahr fährt, für Pendler attraktiver machen kann. Ziel vieler Überlegungen war stets die Einbindung in den Linzer Hauptbahnhof.
Wie berichtet, hat Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) beim Schweizer Verkehrsplaner Peter Schoop eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, wie dieses Ziel erreicht werden könnte. Gestern wurden nun die Endergebnisse für die "Mühlkreisbahn neu" präsentiert und erstmals auch Kostenschätzungen vorgenommen.
60 bis 100 Millionen Euro würde demnach das Projekt kosten. Die Schwankungsbreite ist groß, beträgt laut Steinkellner "plus bzw. minus 20 bis 30 Prozent". Bei den jährlichen Betriebskosten wird von sechs bis acht Millionen Euro ausgegangen.
Noch völlig unklar ist der Zeitraum für die Realisierung des Projektes, das für Steinkellner ein Gebot der Stunde ist, damit möglichst viele Oberösterreicher von der Straße auf die Schiene umsteigen. Vor 2025 ist laut Experten nicht damit zu rechnen, dass die "Mühlkreisbahn neu" in Betrieb ist.
Chance auf mehr Qualität
"Der öffentliche Verkehr kostet viel Geld, aber es ist eine Chance auf eine echte Qualitätssteigerung gegeben", sagte Steinkellner. Denn durch die Anbindung der Mühlkreisbahn an den Hauptbahnhof erfolge sowohl eine Verknüpfung mit dem Fernverkehr als auch mit den anderen S-Bahn-Linien.
Wie berichtet, schlägt der Schweizer Planungsexperte Schoop vor, die Mühlkreisbahn ab dem Mühlkreisbahnhof auf der Normalspur (1435 Millimeter Breite) über die Reindlstraße bis zur Linken Brückenstraße zu verlängern und den Zug dann über die geplante neue Donaubrücke zu führen. Von dort soll die als S-Bahn geplante Linie auf der Schiene der geplanten zweiten Straßenbahnachse (900 Millimeter Schmalspur) über den Europaplatz in den Hauptbahnhof einmünden. Dies soll durch sogenannte Zweisystem-Fahrzeuge möglich werden. "Eine Mitfinanzierung durch Wien muss möglich sein", sagte Steinkellner.
Beschluss im Landtag
Geht es nach Landesrat Günther Steinkellner, soll der Landtag im ersten Quartal 2017 einen Grundsatzbeschluss fassen. Zudem solle eine Arbeitsgruppe aus Stadt, Land und ÖBB Konzepte zur Attraktivierung des Mühlkreisbahnhofes vorlegen. Die Verantwortlichen der Arbeitsgruppe „Neue Schienenachse Linz“ (NSL) müssen eng eingebunden werden.
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Schade um die Kosten für diese Kostenschätzung.
Der blaue Steinkellner wird doch für die schwarzen Mühlviertler keinen Finger rühren. Da fährt fürher der Intercity nach Ried.
Wetten dass!
Ich benütze die Bahn mehrmals die Woche und sehe, dass es auf dem Abschnitt Rottenegg - Aigen fast keine Fahrgäste gibt. Beim Erhalt der derzeitigen Streckenführung, d.h. Lage der Bahnstationen weit abseits der Ortschaften, würde es sich um ein weiteres Millionengrab handeln.
Hoffentlich wachen die Verantwortlichen bald auf und blasen das Projekt ab und lassen sich nicht durch grüne Träumer ins Bockshorn jagen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Mühlkreisbahn wieder auf Vordermann zu bringen ist, lasse mich aber gern eines Besseren belehren...
Der Hauptgrund für keine Fahrgäste liegt sich auch an den Langsamfahrabschnitten, deren es einige gibt bis Aigen... Und wenn ich täglich eine Stunde länger brauche im Vergleich zum Kfz (ohne Einrechnung ev. Wartezeiten an den Bahnhöfen) ergibt das übers Jahr gerechnet sehr viel Zeit, die ich mit dem Zug verplempern würde...
Besser 100 Millionen für eine attraktivere Mühlkreisbahn, als 600 Millionen für den sinnlosen Westring!
Die Muehlkreisbahn, mit Fernverkehrsverbindung nach Tschechien und den Osten Deutschland, gehoert mit der 4. Donaubruecke zum HBF, Puchenau mit der Strassenbahn an Linz angebunden!
Oder ist das "Weitsicht-Armutschkerl"-Fernverkehrskonzept S10 wieder mal die Loesung?!
...von Neufelden bis Aigen kaum noch Passagiere! Wozu also dieser Aufwand? Sinnlos!
Wo in Europa gibt es Nahverkehrs-Schienenfahrzeuge, die die Spurweite wechseln...?
Daher das angedachte Mehrschienensystem.
Verschiedene Fahrzeuge verwenden verschiedene Schienen (auf einem Gleis).
Ist die öbebe beteiligt, sehe ich schwarz für jedwedes baldiges Ergebnis. Was ist mit den Plänen, Nebenbahnen abzulösen?