Kaserne Ebelsberg bleibt für Flüchtlinge tabu

Weiter keine Flüchtlinge kommen in die Bundesheer-Kaserne in Linz-Ebelsberg. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (VP) hatte vor Inkrafttreten des Durchgriffsrechts des Bundes mehrere Vorstöße unternommen, Asylwerber in der ehemaligen Wehrmachtskaserne unterzubringen. Doch der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP) wehrte sich vehement dagegen.

Vizebürgermeister Christian Forsterleitner (SP), derzeit geschäftsführender Stadtchef von Linz, erneuerte diese Haltung im Gespräch mit den OÖNachrichten: "Wir sind weiter gegen Großquartiere wie Kasernen. Wir kümmern uns um die Unterbringung von Flüchtlingen in kleinen dezentralen Einheiten."

Die Wahrscheinlichkeit, dass in die Bundesheer-Einrichtung im Süden von Linz Flüchtlinge einziehen, ist mittlerweile aber ohnedies gering. Im kommenden Jänner zieht zwar das Bundesheer aus. Aber bereits im vergangenen Oktober hat der Bund das 172.000 Quadratmeter große Kasernen-Areal samt Gebäuden zum Verkauf um mindestens 34,25 Millionen Euro ausgeschrieben. Die Stadt Linz hat höchstes Interesse, dass auf dem Kasernengelände und einer angrenzenden Landwirtschaftsfläche ein neues Wohnviertel entsteht.

In der Bundesheer-Kaserne in Freistadt im Mühlviertel sind derzeit rund 40 Flüchtlinge untergebracht. Das Gebäude, in dem die Asylwerber wohnen, ist von den übrigen Bereichen der Tilly-Kaserne abgegrenzt. Ebenfalls vom übrigen Kasernen-Areal abgeschirmt ist das Container-Dorf im Bereich des Fliegerhorstes Vogler, wo hundert Flüchtlinge leben.

Kommen in die Welser Hessenkaserne tatsächlich Asylwerber, dann sind künftig nur noch in der Heeres-Unteroffiziersakademie in Enns und in der General-Zehner-Kaserne in Ried im Innkreis keine Flüchtlinge. (gsto, eku)