Innovationspreis für JKU-Forscher
LINZ. Ein Spezial-Joystick, der an der JKU-Linz entwickelt wurde, eröffnet Menschen mit schweren Beeinträchtigungen eine neue Welt.
Der 4D-Joystick, der im Kompetenznetzwerk KI-I an der Kepler-Universität Linz entwickelt worden ist, ermöglicht Menschen, die ihre Hände nicht benutzen können, die Bedienung von ferngesteuerten Spielzeugen wie Autos, Helikoptern und Booten. Bisher ist eine solches System weltweit einzigartig. Es eröffnet beeinträchtigten Menschen eine völlig neue Welt und gibt ihnen ein Stück Freiheit zurück. Denn bis dato gibt es kaum anspruchsvolles Spielzeug für diese Zielgruppe, sagte der stellvertretende Leiter des KI-I, Gerhard Nussbaumer, den OÖNachrichten bei der Präsentation im Jänner.
"Wertvoll und pfiffig"
Für ihre Forschungsarbeit wurde das Team des KI-I nun mit dem Innovationspreis im Rahmen des Staatspreises Multimedia und e-Business 2015 ausgezeichnet. Der "Staatspreis Multimedia und e-Business" gilt als höchste Auszeichnung für Projekte im Bereich Multimedia und e-Business in Österreich. Seit 1997 wird er jährlich vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, verliehen. "Der 4D-Joystick ist eine wertvolle und pfiffige Lösung für eine Zielgruppe mit besonderen Bedürfnissen, der gleichzeitig für Spiel und Spaß sorgt", würdigte die Jury das System. Dadurch, dass der Joystick vielseitig einsetzbar ist, ergebe sich ein breites Anwendungsspektrum, bei dem auch Potenzial für industrielle Anwendung gegeben sei.
Auch für Musikinstrumente und PC-Spiele
Nicht nur Spielzeuge, sondern auch Musikinstrumente und komplexe Computerspiele lassen sich durch den Stick mit dem Mund bedienen. Mit ihm können vier analoge und zwei digitale Kanäle gleichzeitig kontrolliert werden und er ist vollständig an die Bedürfnisse der Benutzer anpassbar.
Der Joystick lässt sich mit dem Mund bedienen. (Bild: Matthias Silveri / BMWFW)
Netzwerk KI-I
Das "Kompetenznetzwerk Informationstechnologie zur Förderung der Integration von Menschen mit Behinderungen" (KI-I) an der JKU hat es sich zum Ziel gesetzt, die Lebenssituation von Menschen mit Beeinträchtigungen und älteren Menschen, zu verbessern. Es versteht sich als eine Drehscheibe und Innovationsbörse in diesem Bereich. Das KI-I stellt eine Brücke zwischen Grundlagenforschung, Anwendung und Lehre her.