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"Die Feuerwehr ist kein Wunderheiler"

Von Philipp Hirsch, 28. August 2018, 00:04 Uhr
"Die Feuerwehr ist kein Wunderheiler"
Im kommenden Mai wird der Landesfeuerwehrkommandant neu gewählt. Kronsteiner "bezweifelt", dass er neuerlich antreten wird. Bild: Alexander Schwarzl

LINZ. Landesfeuerwehrkommandant Wolfgang Kronsteiner freut sich über sensationelle Erfolge der Feuerwehrjugend. Er sieht aber beim Geld und dem Nachwuchs auch Probleme.

Landesfeuerwehrkommandant Wolfgang Kronsteiner (63) aus Puchenau hatte am Wochenende Grund zu feiern. Beim Feuerwehrjugendleistungsbewerb in Wien eroberten oberösterreichische Gruppen die Plätze 1 bis 7. Auch bei den Mädchen ging der Sieg nach Oberösterreich. Trotz aller Freude über diese Erfolge hat der Chef von mehr als 91.000 Einsatzkräften auch Grund zur Sorge.

 

Sie klingen heiser, Herr Kommandant. Haben Sie in Wien zuviel gejubelt?

Wolfgang Kronsteiner: Ich lasse mich bei solchen Bewerben gerne mitreißen. Es ist eine Freude, zu sehen, wenn der Nachwuchs an seine Grenzen geht.

Mit dem Feuerwehrnachwuchs scheint es in Oberösterreich ja mehr als rund zu laufen.

Ich sehe eher, dass wir noch Potenzial haben. Vor allem bei den Frauen. Beim Nachwuchs ist der Anteil der Mädchen auf ein Drittel angestiegen. Aber zu wenige bleiben nach der Feuerwehrjugend als Teil der Mannschaft dabei. Hier müssen wir ansetzen. Wir müssen besser verstehen, was die Anliegen der Frauen bei den Feuerwehren sind.

Als im Vorjahr bekannt wurde, dass Asylwerber bei Feuerwehren mitarbeiten, gab es dafür Kritik von Sicherheitslandesrat Elmar Podgorschek (FP). Wie stehen Sie dazu?

Politisch möchte ich mich nicht äußern. Aber aus meiner Sicht haben alle Menschen, die helfen möchten, einen Platz bei der Feuerwehr. Ich wüsste nicht, warum Asylwerber da ausgenommen sein sollten.

Die Anzahl der Feuerwehren in Oberösterreich wird oft kritisiert. Hand aufs Herz: Brauchen wir wirklich mehr als 900 Wehren im Land?

Ich habe mir angewöhnt, diese Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten: Wie würden Sie es schaffen, innerhalb einer Stunde 3000 Einsatzkräfte samt Gerät nach einem Unwetter auf die Straße zu bringen? Oder Zehntausende Helfer bei einem Hochwasser zu mobilisieren? Unsere Hauptleistung ist die Bereitschaft.

Diese Bereitschaft nutzt die Bevölkerung gerne. Viele Kommandanten beklagen, dass die Feuerwehr wegen Nichtigkeiten alarmiert wird.

Bei Wespennestern verstehe ich ja noch irgendwie, dass die Leute die Feuerwehr rufen. Aber es gibt auch Menschen, die rufen bei Regen an, weil sie glauben, dass ihr Pool vielleicht bald übergehen könnte. Die Leute rufen uns wegen allem Möglichen. Die Feuerwehr ist aber kein Wunderheiler.

Feuerwehren sammeln viel Geld für neue Ausrüstung selbst, fehlt es an finanziellen Mitteln aus öffentlicher Hand?

Die Mittel, die wir aus der Feuerschutzsteuer bekommen, stagnieren, obwohl es immer mehr versicherte Gebäude gibt. Die Prämien sinken, weil die Brandgefahr geringer geworden ist. Hier gilt im Grunde, je besser wir unsere Arbeit machen, desto weniger Geld bekommen wird.

Wann war der Landesfeuerwehrkommandant zuletzt selbst im Einsatz?

Im Juni mit der Feuerwehr Puchenau. Ich bin dort nicht mehr Kommandant. Wenn ich mit ausrücke, dann als Teil der Mannschaft.

Sie sind seit 46 Jahren bei der Feuerwehr engagiert. Was sind Ihre Erinnerungen an diese Anfänge?

In Puchenau gab es damals eine kleine alte Garage mit einem noch älteren Feuerwehrauto darin. Unsere Overalls sind im Winter in dieser Garage nass geworden, und die Stiefel haben angefangen zu schimmeln. Derartige Zustände gibt es heute in Oberösterreich nirgendwo mehr.

Im kommenden Mai wird der Landesfeuerwehrkommandant neu gewählt, werden Sie wieder antreten?

Ich könnte nach einer Wahl nur noch eineinhalb Jahre die Funktion ausüben, weil ich dann 65 werde. Ich bezweifle, dass ich antreten werde.

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