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Der betonte Hang zum Raufen ist zum Mythos geworden

Von Von Roman Sandgruber, 10. Juni 2010, 00:04 Uhr
Bild: dpa

Das Innviertel ist Oberösterreichs jüngstes Viertel. Natürlich ist das immer noch erkennbar. Nicht, dass die Innviertler keine treuen Österreicher oder Oberösterreicher wären. Franz Stelzhamer, der bei seiner Geburt noch ein Bayer war, hat Oberösterreich die ...

Das Innviertel ist Oberösterreichs jüngstes Viertel. Natürlich ist das immer noch erkennbar. Nicht, dass die Innviertler keine treuen Österreicher oder Oberösterreicher wären. Franz Stelzhamer, der bei seiner Geburt noch ein Bayer war, hat Oberösterreich die Landeshymne in echt Innviertler Mundart geliefert.

Aber die Innviertler blicken immer noch mehr über den Inn als die übrigen Oberösterreicher. Das öffnet auch etwas das Blickfeld. Und die Grenzen zum Hausruckviertel, obwohl im Landschaftsbild kaum erkennbar, sind in den Köpfen immer noch präsent: „Wanns z’Willibald leitn / da wagelt der Turm, / da kemman die rotzigen / Innviertler Buam“, sagten die Hausruckviertler. Und die Innviertler drauf: „Die Landler, die Bandler, / die Nudldrucka, / wann d’Innviertler kemman, / müassens umirucka.“

Manches ist inzwischen zum Mythos geworden, etwa der betonte Hang zum Raufen. „Frei rödn und hoch singa, / Schnell fahrn und schwar tringa, / Treu liabn und föst wehrn, / So hams d’Innviertler gern“, lautet das bekannte Innviertler Motto von Anton Reischl. „Frei Reden“ ist der besondere Innviertler Bauernstolz, „fest Wehren“ die viel besprochene Kampfeslust der Burschenzechen, mit „hoch Singen“ sind die aus dem Stegreif gedichteten vierzeiligen Gstanzln mit dem jodlerartigen Drübersingen gemeint, das „schnell Fahren“ hängt mit der einstigen Innviertler Vorliebe für den bäuerlichen Pferdesport zusammen, das „treu Lieben“ hingegen nur entfernt mit dem Hang zum Fensterln-Gehen.

Und was das „schwer Trinken“ ist, braucht nicht näher erklärt zu werden, wobei das Innviertler Leibgetränk das Bier ist, das aus der reichhaltigsten Brauerei-Landschaft Österreichs kommt. Beim Most, dem Landesgetränk, tun sich die Innviertler deutlich weniger leicht. In den meisten Gebieten war hier Obstmost im frühen 19. Jahrhundert noch weitgehend unbekannt. Im Gilgenberger Gebiet, so der Volkskundler Eduard Kriechbaum, hatte man erst knapp vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs mit dem Mosttrinken angefangen.

Doch die Innviertler Mostbauern sind auf der Überholspur, was den Ausbau ihrer Mostkultur betrifft. Das Innviertel ist immer noch von seiner Bauernkultur geprägt. Doch längst ist auch das Innviertel kein Agrarland mehr. Heute stellt es sich als wichtiger und zukunftsorientierter Industriestandort dar, mit einer langen Reihe innovativer Großbetriebe. Und selbst im Tourismus ist das Viertel mehr als nur ein Geheimtipp. Drum auf ins Innviertel, wo sich so gut und selbstbewusst leben lässt!

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