Bei der Hitze liegen die Nerven der Autofahrer blank

Mit den steigenden Temperaturen nimmt auch das Aggressionspotenzial so mancher Auto- und Motorradfahrer zu. An den vergangen beiden Tagen kam es in Oberösterreich zu drei Vorfällen zwischen Verkehrsteilnehmern, deren Ursache wohl in der heißen Luft zu suchen sind.

Pistole: Ein Streit zwischen einem Autolenker und einem Lkw-Fahrer ist am Donnerstag in Haid bei Ansfelden (Bezirk Linz-Land) eskaliert. Ein 28-Jähriger wollte seinen Wagen einparken, doch ein Lkw verstellte ihm die Zufahrt. Als er mit dem Lastwagenfahrer reden wollte, soll dieser eine Pistole gezogen und den 28-Jährigen damit bedroht haben.

Abgedrängt: Ein Motorradfahrer ist am Donnerstag in Ternberg (Bezirk Steyr-Land) von der Straße abgedrängt und schwer verletzt worden. Der 25-Jährige aus Garsten wollte gerade ein Auto überholen, als dieses ebenfalls zum Überholmanöver ansetzte. Der Motorradfahrer versuchte, einen Zusammenstoß zu verhindern, und holte nach links aus. Dadurch kam er von der Straße ab und stürzte über eine zwei Meter hohe Böschung. Der Pkw-Lenker blieb zunächst stehen, doch als die Polizei kam, fuhr er davon. Der 25-Jährige kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus Steyr.

Faustschlag: In Laakirchen hat am Mittwochabend ein Motorradfahrer auf einer Kreuzung einem Autolenker im Streit die Seitenscheibe eingeschlagen. Die beiden Burschen im Auto dürften miteinander geblödelt haben, davon fühlte sich der Motorradfahrer offenbar angegriffen und schlug zu. Die Polizei Laakirchen sucht nun nach dem Mann. Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad seien Männer aggressiver als Frauen, weiß Verkehrspsychologe Dieter Krainz vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. Deshalb rät er, die Nerven zu schonen: "Es ist ratsam, einen Zeitpolster zu haben." Wenn man für eine Strecke eine halbe Stunde braucht, solle man besonders an heißen Tagen zehn Minuten mehr einplanen.