Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Ohne Hotels weniger Gäste

Von Andreas Kremsner, 26. November 2016, 00:04 Uhr
Winter in Oberösterreich
Wintertourismus in Oberösterreich (Symbolbild) Bild: (OÖ. Tourismus Himsl/Erber)

Bereits ein Drittel der Oberösterreich-Urlauber kommt während der Wintermonate. Qualitäts-Hotels werden noch dringend gebraucht.

In wenigen Tagen ist es soweit: Am 2. Dezember sperrt in Gosau das Hotel Dachsteinkönig auf. Ein Familienhotel, das in der Region dringend erwartet wird. Gäste ohne Kinder sind hier unerwünscht – dafür werden auch Babys gerne verwöhnt.

Das Hotel (siehe Bericht rechts) schafft 120 Arbeitsplätze. "Wir wollen so viele Einheimische wie möglich bei uns beschäftigen", gibt Florian König vor. Die Talstation der Hornspitzbahn und damit die Skiregion Dachstein West sind nur 100 Meter vom Hotel entfernt.

Langsam aber sicher bekommt Oberösterreich die von Touristikern lange geforderten Qualitäts-Hotels. Vor wenigen Wochen erfolgte in Gosau der Spatenstich für das Adeo Alpin Hotel. Elf Millionen Euro werden in das Haus mit 204 Betten fließen, die Eröffnung ist für Dezember 2017 geplant. Hinter dem Projekt stehen die ehemaligen Skistars Hermann Maier und Rainer Schönfelder.

Im Dezember 2017 soll auch in Hinterstoder ein Hotel (Betreiber sind die bayerischen Explorer Hotels) aufsperren, in unmittelbarer Nähe zur Höss. In Vorderstoder ist die Erweiterung (36 zusätzliche Betten) des Landhotels Stockerwirt kurz vor dem Abschluss. Bereits im vergangenen Frühjahr hat die Grazer Hotelkette Jufa in Spital am Pyhrn ihr zweites Haus in Oberösterreich – nach Grünau – eröffnet.

Der Wintertourismus macht mittlerweile rund ein Drittel des heimischen Tourismus aus. 1,02 Millionen Gäste verzeichneten Oberösterreichs Touristiker in der vergangenen Wintersaison. Diese blieben im Schnitt knapp 2,7 Tage; waren also in erster Linie Tagesgäste. Tourismus-Landesrat Michael Strugl (VP) sieht das anders: "Vor allem die Snow-&-Fun-Skigebiete sind bereits jetzt durchwegs auf Nächtigungstourismus ausgerichtet. Die Entwicklung der Zahlen der vergangenen Jahre zeigt sehr deutlich, dass unsere Skidestinationen nicht nur von Tagesausflugsgästen profitieren."

Ein Vergleich: Die durchschnittliche Verweildauer der Wintergäste betrug in Tirol im vergangenen Jahr 4,7 Nächtigungen, Tendenz sinkend.

In den vergangenen Jahren sind in Oberösterreichs Winterdestinationen mehr als 1500 Betten entstanden beziehungsweise werden derzeit gebaut. "Es ist davon auszugehen, dass auch in den kommenden fünf Jahren neue Projekte realisiert werden könnten. Wichtig ist, dass die Qualität des Angebotes stimmt, um dem Wintergast jene Erlebnisse zu bieten, die er erwartet und um Wertschöpfung für die Betriebe zu erzielen", sagt Strugl.

Noch ist beim Tourismus in Oberösterreich aber Kirchturmdenken weit verbreitet. Eine große Ausnahme war der Aufstieg der heimischen Thermen- und Gesundheitsbetriebe. "So einen Schwung brauchen wir auch in den Skigebieten", fordert Helmut Holzinger, Sprecher der Snow-&- Fun-Skigebiete und Obmann der Fachgruppe Seilbahnen in der OÖ. Wirtschaftskammer.

Kategorie A, B und C

Oberösterreichs Skigebiete werden de facto in drei Kategorien eingeteilt.

Zur Kategorie A (Betriebe mit Hauptseilbahnen und Beschneiung) gehören die sieben Snow-&-Fun-Gebiete Hochficht am Böhmerwald, Skiregion Dachstein West, Freesports Arena Dachstein Krippenstein, Feuerkogel, Kasberg, Hinterstoder und Wurzeralm – Sternstein und Forster-alm werden ebenfalls in der selben Kategorie geführt.

Zur Kategorie B (Betriebe mit Schleppliften und Beschneiung) gehören elf Liftanlagen: unter anderem Eberschwang, Hochlecken, Kirchschlag, Hansberg und die Schorschilifte in St. Georgen am Walde. Sie charakterisieren sich dadurch, dass sie zwischen 60 und 80 Skitage pro Saison haben und sich dadurch auch finanziell selbst erhalten.

Kategorie C (Schlepplifte ohne Beschneiung): Dazu gehören 43 Lifte, die sogenannten "Nahversorger oder Bürgermeisterlifte", wie sie Helmut Holzinger nennt. Etwa in Sandl, am Wachtberg bei Weyregg oder in Oberweng bei Spittal/Pyhrn und Liebenau. Sie werden meist von Privatpersonen oder Vereinen betrieben, wo viel persönliches Engagement mit einfließt. Meist werden dort nur Ersatzinvestitionen getätigt, wie etwa in ein gebrauchtes Pistengerät.

A und B werden vom Land gefördert. Die C-Betriebe werden vom Land nur bei den Überprüfungskosten unterstützt. "Sie sind eher als Sportstätten zu verstehen und spielen für den Tourismus kaum eine Rolle", sagt Holzinger.

179 Millionen Euro haben die OÖ. Snow-&-Fun-Skigebiete seit 2005 in neue Liftanlagen und Pisten, optimale Schneesicherheit und verbesserte Serviceinfrastruktur investiert. Auch hier ein Vergleich: Österreichweit lässt sich die Seilbahnwirtschaft die neue Wintersaison einiges kosten. Rund 700 Millionen Euro fließen nach Angaben des Fachverbandes der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich in Infrastruktur, neue Bahnen und Beschneiung. Allein 125 Millionen Euro wollen Salzburgs Seilbahnunternehmer heuer investieren – für neue Lifte, besseren Komfort bei bestehenden Liften und bei Anlagen für künstliche Beschneiung. In die Kärntner Skigebiete flossen für die heurige Saison 13 Millionen Euro – insbesondere auf der Turrach, dem Nassfeld und in Bad Kleinkirchheim. Die Vorarlberger wollen in den kommenden fünf Jahren mehr als 300 Millionen Euro investieren.

OÖ vor Ö und D

Wer in Oberösterreich im Winter urlaubt? Vor allem Oberösterreicher, Österreicher und Deutsche. Dann kommt lange nichts, gefolgt von Tschechen, Ungarn, Polen und Niederländer. "Mit kurzen Videoclips sollen heuer erstmals Slowaken auf die Winterdestination Oberösterreich aufmerksam gemacht werden", sagt Andreas Winklhofer vom OÖ. Tourismus.

Grafik: Wintertourismus in Oberösterreich

Download zum Artikel

Wintertourismus Oberösterreich

PDF-Datei vom 25.11.2016 (47.062,45 KB)

PDF öffnen

 

 

Harte Fakten zur weißen Pracht

52 Skigebiete, 162 Seilbahnen und Aufstiegshilfen stehen in Oberösterreich zur Verfügung

1,02 Millionen Gästeankünfte verzeichnete der OÖ Tourismus in der vergangenen Wintersaison. Das sind
2,66 Millionen Nächtigungen. Zwei Drittel aller Nächtigungen entfallen auf Österreicher, davon 42 Prozent auf Oberösterreicher.

942.800: Von den 942.800 Ausländer-Nächtigungen sind 50,6 Prozent Deutsche, 7,8 Prozent
Tschechen, gefolgt von Ungarn (4,5%), Polen (3,7%) und Niederländern (3,3% )

2967: Alles zusammen stehen im Winterhalbjahr 2967 Beherbergungsbetriebe mit 60.502 Betten zur Verfügung. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt 2,6 Nächte

Warum? Der Wintergast sucht in Oberösterreich vorwiegend Erholung (40 %), Wellness und Gesundheit (24 % bzw. 16 %) und Wintersport wie Skifahren oder Snowboarden (17 %)

147 Euro betragen die durchschnittlichen Gesamtausgaben pro Wintergast und Tag (in entgeltlichen Unterkünften)

144,6 Millionen Euro Umsatz generieren Skifahrer in OÖ laut Studie (SAMON – Satisfaction Monitor Seilbahnen Oberösterreich)

Ausgewählte Veranstaltungen im Winter 2016/17

4. 1. und 26. 2: Kinderschneefest in der Skiregion Dachstein West
7. 1. Vertical Up auf der Höss in Hinterstoder
3. 3. bis 5. 3. "Master of Snow" mit längstem Riesentorlauf der Welt „Höss XL“ in Hinterstoder und "Warscheneck extreme" auf der Wurzeralm
11. 3.: Der Kasberg kocht - Spitzenköche kochen auf Skihütten
18. 3.: Nostalgie-Skifest am Feuerkogel

mehr aus Pegasus

Neue Form des Arbeitens: Co-Working in Oberösterreich

Was das Mühlviertel erfolgreich macht: Tourismus, IT und auch Bier

Die Börsen und das Superwahljahr

De-Globalisierung: Was  kommt auf uns zu?

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen