"Im Sporthandel muss das Sortiment öfter wechseln"

Der Gesamtumsatz im österreichischen Sporthandel stagniert seit einigen Jahren bei 1,7 Milliarden Euro pro Jahr. Um das Wachstum voranzutreiben, fordert Sport-2000-Chef Holger Schwarting mehr Geschwindigkeit in der Branche.

"Im Modehandel kommen jedes Quartal neue Artikel in die Geschäfte, im Sporthandel nur zwei Mal im Jahr", sagt Schwarting im Gespräch mit den OÖNachrichten. Dies sei auf lange Sicht zu wenig, denn Konsumenten seien "getrieben von Neuheiten". Beim spanischen Textilunternehmen Zara etwa gehe ein Stammkunde bis zu 26 Mal pro Jahr einkaufen, ins Sportgeschäft hingegen nur zwei Mal pro Jahr. Schwarting: "Das Sortiment muss öfter wechseln."

Sechs Prozent Umsatzplus

Derzeit komme der Branche freilich das Wetter in Österreich zugute. Weil der Schnee "bis nach Wien" reiche, kurble das die Verkaufszahlen an. Mit den Semesterferien naht ein weiterer Höhepunkt für Hersteller und Händler.

Sport 2000 hat vergangenes Jahr in Österreich 520 Millionen Euro umgesetzt und damit um rund sieben Prozent mehr als 2017. In der Gruppe mit Tschechien und der Slowakei waren es 570 Millionen Euro. Zur Fachhändlergemeinschaft gehören hierzulande mittlerweile 235 Händler mit 370 Geschäften. Seit Mai 2017 habe Sport 2000 mit Zentrale in Ohlsdorf 34 neue Händler hinzugewonnen, sagt Schwarting. In den nächsten ein, zwei Jahren sollen es weitere 30 mehr werden.

Obwohl der Markt insgesamt nicht größer werde, gebe es in einzelnen Bereichen Wachstumspotenzial. Dazu zählt der Sport-2000-Chef die Sportarten Laufen und Fitness. Ebenso seien E-Bikes auf dem Vormarsch. Hier sei die Nachfrage größer als die Kapazitäten der Hersteller, so Schwarting.