Börsetag: Aufsichtsratschef der Frankfurter Börse geht
FRANKFURT/MADRID/TOKIO. Deutsche-Börse-Aufsichtsratschef Joachim Faber wird sein Amt mit Ablauf der Hauptversammlung 2020 niederlegen. Der in die Kritik geratene Chefkontrolleur hatte bei dem Aktionärstreffen der Deutschen Börse vor einem Jahr einen vorzeitigen Abtritt angedeutet. Über die Nachfolge werde "zu gegebener Zeit" informiert, teilte die Börse heute mit.
Das Krisenjahr 2017 hatte den heute 68-jährigen Faber in die Kritik gebracht. Der geplante Zusammenschluss mit der Londoner Börse LSE scheiterte auch deshalb, weil den Verantwortlichen der Deutschen Börse ein Plan B für den Fall des Brexits zu fehlen schien. Zudem brachte der Aufsichtsrat unter Fabers Vorsitz ein auf den inzwischen zurückgetretenen Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter zugeschnittenes Vergütungsprogramm auf den Weg, das Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen möglichen Insiderhandels nach sich zog. Faber ist seit Mitte 2012 Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Börse.
In Erwartung einer schwierigen Regierungsbildung nach der Parlamentswahl in Spanien gehen Anleger an der Madrider Börse in Deckung. Der Leitindex Ibex verlor heute 0,7 Prozent auf 9.438 Punkte und war damit eines der schwächsten Börsenbarometer in Europa. Beim Wahlsieg der regierenden Sozialisten am Sonntag konnte weder das linke noch das rechte Lager eine klare Mehrheit auf sich vereinigen. "Damit droht Spanien eine komplizierte Patt-Situation, wie es sie bereits 2016 gab", sagte Analyst Martin Siegert von der LBBW. Zu den größten Verlierern am Aktienmarkt gehörten die Titel von Energieversorgern.
Die Börse in Tokio ist heute, Montag, feiertagsbedingt geschlossen geblieben. Aufgrund der "Goldenen Woche" und des Amtsantritts des neuen japanischen Kaisers wird in Tokio erst wieder am 7. Mai an der Börse gehandelt. Zuletzt hatte der Leitindex Nikkei-225 am Freitag mit einem Minus von 0,22 Prozent bei 22.258,73 Punkten geschlossen.