AUA kehrt Linz den Rücken: Frühflüge nach Deutschland wackeln
WIEN/LINZ. Jetzt wird die letzte AUA-Maschine abgezogen. 40 Arbeitsplätze in Linz fallen weg.
Unter dem knappen Titel "Strategie" luden die Austrian Airlines gestern, Donnerstag, zu einer Pressekonferenz nach Wien. Branchenbeobachter, denen bereits Böses schwante, wurden bestätigt. Die AUA verkündeten den kompletten Rückzug aus den Bundesländern, was das Liniengeschäft angeht. Umgesetzt werden soll dies in den kommenden zwei Jahren.
In Linz hat sich diese Entwicklung bereits abgezeichnet: Im Herbst wurde die Tagesrandverbindung Linz–Wien gestrichen. Jetzt zieht die Lufthansa-Tochter auch noch die letzte in Linz verbliebene Maschine ab. Jene Turboprop, die Linz–Düsseldorf abgedeckt hat. AUA-Chef Alexis von Hoensbroech begründet die Konzernentscheidung: "In Düsseldorf ist unsere Schwester-Airline Eurowings stationiert. Von dort lassen sich die Flüge besser abwickeln."
Das bedeutet auch, dass das Bordpersonal aus Linz abgezogen wird. 40 Mitarbeiter sind betroffen. Ihnen wird angeboten, nach Wien zu wechseln.
Für den Flughafen Linz könnte die Steuerung aus Deutschland allerdings zum Problem werden. Dann nämlich, wenn keine Ersatzmaschine durch Eurowings oder Lufthansa in Linz stationiert wird. Das würde bedeuten, dass die derzeitigen Frühflüge, die vor allem von Geschäftsreisenden frequentiert werden, in dieser Form nicht mehr stattfinden könnten.
Video: Die AUA war auch Thema in der gestrigen Ausgabe von OÖN-TV:
Flughafen-Geschäftsführer Norbert Draskovits rechnet mit Klarheit in den kommenden Wochen. Er gibt sich im OÖN-Gespräch aber zuversichtlich: "Ich erwarte keine allzu negativen Auswirkungen. Wir führen bereits Gespräche mit Eurowings." Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Verbindung Linz–Düsseldorf zu den ertragreichsten im Lufthansa-Konzern zählt. Das bestätigte gestern auch AUA-Chef Hoensbroech: "Die Flüge von Linz nach Deutschland gehen gut. Warum sollte die Lufthansa sie einstellen?"
Die Neuausrichtung der AUA betrifft nicht nur Linz-Hörsching, sondern auch die Regionalflughäfen Graz, Salzburg, Innsbruck und Altenrhein. In Summe werden in den Bundesländern 200 Arbeitsplätze gestrichen.
Rauer Wind in Wien
Die Gründe für die Neuausrichtung der AUA sind einerseits die immer stärker werdende Konkurrenz durch Billig-Airlines in Wien. Andererseits sind es die wirtschaftlichen Vorgaben von der Lufthansa. Die AUA müsse profitabler werden. Die Fluglinie werfe eine Rendite von 4,6 Prozent ab, sagt Hoensbroech: "Das werden wir noch kräftig steigern. Aber das geht nicht kurzfristig." Derzeit stünden Investitionen in der Höhe von 200 Millionen Euro an. Das Unternehmen will sich damit für die Mittelstrecke zehn gebrauchte Flugzeuge kaufen. In Summe soll das Angebot in Wien um zehn Prozent wachsen. (sd/kran)
Soweit ich das mitbekommen habe, hat es bei den Passagierzahlen in der letzten Zeit einem merklichen Aufwärtstrend gegeben und ich gehe mal optimistisch davon aus, dass jetzt, wo sich Dinge wandeln, nicht nur Flüge wegfallen, sondern auch etliche neue dazu kommen. Geschäftlich fliege ich persönlich zwar selten, aber der Sommerflugplan sieht für mich schon jetzt sehr vielversprechend aus. Und was die Frühflüge nach Deutschland angeht, da scheint bislang ja auch noch nichts in trockenen Tüchern zu sein, mal abwarten, was da rauskommt, wenn die Verhandlungen fertig sind. Meinen Erfahrungen nach wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Also ich muss sagen, dass ich grundsätzlich sowohl mit dem Flugangebot ab dem Flughafen Linz als auch mit der Anreise zum Terminal zufrieden bin. Für letzteres nütze ich normalerweise den Bus ab dem Hauptbahnhof. An den Verbindungen nach Deutschland schätze ich, dass man die Koffer relativ schnell aufgeben kann. Das ist auf größeren Flughäfen mühsamer. Ich hoffe, dass sich ein Ersatz beispielsweise mit der Eurowings findet. Die AUA macht sich in den Bundesländern wenig Freunde.
Die Aufregung ist natürlich völlig verständlich, der Vergleich im Leitartikel hinkt aber ein bisschen.
Die beiden Linien von Linz nach Frankfurt und Düsseldorf sind gut ausgelastet und profitabel.
Linz-Wien dem Vernehmen nach stets ein Verlustbringer.
Linz - Wien...
Wenn ich in Wien losfliege, setze ich mich lieber in den Railjet direkt zum Flughafen.
Die frühe Wien-Verbindung war schon gut. Auch der späte Rückflug aus Wien - um diese Uhrzeit gibt's leider keinen Zug mehr.
Turkish Airlines, jetzt oder nie!
Eine Chance für andere Fluglinien,
geeignete Maschinen vorausgesetzt?
Ich fliege nicht von Linz nach Deutschland, das ist mir zu teuer! 500 Euro für ein Ticket nach Düsseldorf - das ist wohl zu viel.
Macht eh kaum jemand privat, und wenn hauptsächlich als Zubringerflug, und geschäftlich sind 1.200 km mit dem PKW auch nicht gerade billig und zu zeitaufwendig. Speziell größere Unternehmen achten sehr auf einen 8 oder 10 Stundentag inklusive Autofahrt, und dann bleibt am Reisetag nicht viel zum Arbeiten übrig.
""Speziell größere Unternehmen achten sehr auf einen 8 oder 10 Stundentag inklusive Autofahrt""
Das ist seit der letzten Reform des Arbeitszeitgesetze Geschichte.
Für Führungskräfte gilt das AZG ohnehin nicht, wer eine ist steht im Dienstvertrag als Vereinbarung!
Blödsinn, ganz unabhängig von den Gesetzen kümmern sich viele Unternehmen viel mehr um deren Mitarbeiter als es die Sozialhetzer behaupten.
Das hat natürlich auch sachliche Hintergründe, niemand will gute Mitarbeiter durch Burnout oder Unfall verlieren.
So ist es, SPOE.
Reisebereite, mehrsprachig verhandlungssichere Mitarbeiter stehen nicht an jeder Ecke.
Ich mach mir um den Flughafen Hörsching keine Sorgen. Der Wunderwuzzi Grubauer hat mit seinem unendlichen Weitblick da sicher schon im Vorfeld für Ersatz und Kompensation gesorgt. Grubauer war immer und überall 2 Schritte voraus.
LNZ ist ein Militärflugplatz mit geduldeter ziviler Nutzung. Existieren wird der Platz alleine deshalb auch künftig.
Zusätzliche infrastrukturelle Investitionen, wie Bahnanbindung, Hotel etc. Sind jedoch ökonomischer Schwachsinn, da hilft kein politisches fördern und schönreden.
Das Hotelprojekt ist mW bereits gestorben und die Bahnanbindung geht nicht primär vom Flughafen aus! Als Totschlagsargumente taugen sie aber alle mal für den/die Unwissenden.
Die Bahnanbindung macht alleine schon wegen der zahlreichen Unternehmen am-
und im Umfeld des Flughafens einen Sinn.
Erst recht mit der neuen S-Bahn und mit der Verknüpfung eines Regionalverkehrsknotens.
Das ist endlich mal eine Überlegung mit Weitblick und ein Hinausschauen über den Tellerrand.
So ist es, in Hörsching können die großen Militärtransporter starten und landen, das ist die Sinn und Zweck der langen Start/Landebahn.
Linz hat es nie geschafft, aus dem Flair eines kleinen Regionalflughafens herauszuwachsen.
Die Oberösterreicher sind zwar sehr fleißig jedoch sehr dumm was die Präsentation ihrer Fähigkeiten anlangt, was allerdings bei der O.Ö.Politik nicht verwundern darf. Wenn man in A Karriere machen will so bleibt dafür nur Wien übrig und das hab ich gemacht. Damit war LNZ als Flughafen nie interessant und VIE bietet alles.
Der Frachtbereich entspricht genau dem Einsatzzweck des Flughafens, ein gut gelegener Logistikplatz innerhalb Europas. Da hat die Industrie Oberösterreichs ihre echten Vorteile. Ob ein Mitarbeiter der Unternehmen aus Linz mit einem erhöhten Reiseaufwand in andere Länder fleigen muß, spielt auch in den Unternehmen keine wirkliche Rolle.
Dem Linzer Flughafen wird es langfristig ohne Aua besser gehen.
Im letzten Jahr wurde Wien eingestellt und trotzdem hat es einen starken Aufwärtstrend gegeben.
Ein hoher Anteil früherer VIE-Passagiere sind einfach auf die Frankfurt- und Düsseldorf-Passagiere ausgewichen. Der Rest nutzte den Zug, allerdings vielfach OHNE OS-Ticket, da man mit anderer Airline ex VIE flog. Gibt die AUA nicht zu, aber 90% der früheren AUA-Kunden aus Linz gingen ihnen verloren.
Ist auch bei mir so! Seit Wegfall der Verbindung nach Wien wird halt ausschließlich FRA als Hub verwendet.
Wenn die AUA in Linz weg ist kann man LNZ als Passagierflughafen zusperren, nur noch als Frachtflughafen wird es weitergehen.
Spätestens wenn Salzburg voll ausgebaut ist hat Linz wieder sehr hohe Konkurenz und die Passagierzahlen gehen von selber nach unten.
Durch das immer dünner werdende Flugnetz sind wir in den letzten Jahren ohnehin schon nur von VIE gestartet und gelandet.
In Salzburg wird die Kapazität nicht erweitert, nur die Piste saniert. Ausserdem ist kein Platz mehr für eine Erweiterung wie zweite Piste oder grösseres Vorfeld. Von dem mal abgesehen, dass Salzburg schon heute in den Wintermonaten an der Kapazitätsgrenze agiert und Flüge der allgemeinen Luftfahrt an manchen Tagen nicht angenommen werden können. Linz hat den Vorteil, einer längeren Piste und breiteren Piste, für Frachtfliegerei optimal.
@Berni-Pelizzari: Mit Verlaub, hätten Sie sich von Ihrem Beitrag wenigstens ein bisserl besser informiert, aber einfach ein Vorurteil vom Hören-Sagen nachplappern, schadet dann eher Ihnen. Nur so als Hinweis.
Fakt ist nämlich, dass Linz selbst ohne (!!) sanierungsbedingter Pistensperre in Salzburg im kommenden Sommerflugplan das bessere Leisure-Outgoingangebot vorweisen kann.
Sie brauchen ja nicht gleich beleidigend werden, oder ?
Ich kann nur von unserem eigenen Konzern sehen dass wir in deb letzten Jahren nur noch von VIE geflogen sind mit einer Zugverbindung eindeutig die bessere Lösung als ein Flu LNZ-VIE
Und wenn nun genau diese Frühflüge nach FRA oder DUS wackeln verliert der Flughafen uns Businessflieger zur Gänze.
Das sind sehr wohl düstere Aussichten für Hörsching
Mal überlegen: Sie sagen, dass aus Ihrem Konzern nur mehr ab VIE geflogen wurde. Betrachtet man das Ganze durch das Henne-Ei-Prinzip, könnte man jetzt auch die Frage stellen, ob daraus nicht der Umstand entstanden ist, dass genau diese Entscheidung dazu ihr Schäuflein beigetragen hat, dass die Airlines Linz in der Vergangenheit nicht prioritär behandelt haben. Aber klar, wenn Flüge mangels Auslastung wieder eingestellt wurden, waren auch nie jene Schuld, die trotzdem nicht geflogen sind, weil.... Zudem schlage ich vor, den OÖN-Artikel noch mal genau zu lesen. Oder zeigen Sie mir bitte jenen Absatz, wo die Morgenflüge nach Frankfurt wackeln sollen. Betreffend Düsseldorf hängt es - wie richtig geschrieben - davon ab, wie bspw. eine Eurowings Linz in ihre Flugpläne einbinden kann. Und letztendlich hängt genau diese Entscheidung auch davon ab, ob Konzerne wie der Ihre so ein Angebot nutzen werden oder wollen. Ich brauche eben keine Beleidigung, um Ihre Aussagen zu entlarven, sorry
Vor 15 Jahren flogen wir fast nur LNZ, da müssen sie jetzt mal vergleichen welche Flugpläne es damaks gab und heute.
Darum fliegen wir heute VIE hauptsächlich (manchmak MUC) duch den T3 in Wien ist eben auch viel Angebot dort hinzugekommen, während in Linz nur Flüge gestrichen wurden.
Darum bleibt im hektischem Geschäftsleben keine andere Wahl.
So und jetzt möchte ich wissen was Sie nicht verstanden haben ?
Denn wenn weiter Linienflüge wackeln weil die AUA einspart wird die Situation in Hörsching nicht besser, bitte den Artikel sinnerfassend lesen.
Na wer wird da jetzt beleidigend? Fragen Sie sich bitte doch einmal, warum viele Linienflüge eingestellt wurden? Weil ua. Auslastung gefehlt hat. Und warum fehlte die Auslastung? Darüber denken Sie bitte mal nach...
Lieber Berni, "wir" ist vermutlich deine dir Zugemutete samt deiner Wenigkeit. Ich glaub dir schon, dass ihr nach Antalya zum urlauben ab Wien fliegt. Doch was machen wir? "Wir" sind in diesem Fall jene Geschäftsreisenden, welche auf Frühverbindungen angewiesen sind. Also immer a bissi übern Tellerrand schauen, falls dies geht.
Und wos glaubst bin i ???
Wir in unserem Konzern sind reine Businessflieger und wenn die Frühflüge nach FRA und DUS wackeln dann schauts finster aus für Hörsching, mehr sag i ned...
Aber geh, tu net schwanern! Deine Ansage "sind wir in den letzten Jahren ohnehin schon nur von VIE gestartet und gelandet" - führt dein Business-Gequatsche ad absurdum! Ich nehm jährlich 50 - 70 x einen der Frühflüge (und abends die Spätverbindung) - und die Flieger sind stets voll mit Leuten aus Vöest, Plasser, Ebner, Engel, etc. etc. Keine dieser Firmen schickt die Leute "die letzten Jahre nach VIE".
schade dass die herrlich laute und stinkende Dash 8 bald Geschichte ist.
Glaub was du willst, unqualifizierte Kommentare schaden dir selber
Bin gespannt wie lange es den Linzer Flughafen überhaupt noch gibt. Die Anbindung zur Stadt ist eine Katastrophe, da ist man fast genau so schnell in Schwechat. Flüge sind immer teurer und das Angebot begrenzt.
Das stimmt, Die Westbahn gehört abgezweigt und ein Bahnhof am Flughafen errichtet. Dann wäre z.B. aus Gmunden oder Vöcklabruck Linz leichter zu erreichen als Salzburg. Richtung Niederösterreich könnte man dann wahrscheinlich in Amstetten noch Passagiere begeistern die sonst von Wien fliegen. Die Airlines würden dann auch kommen, wenn die Passagiere leicht zum Flughafen kommen können. Irgendwer muss den Knoten auflösen, ohne Passagiere keine Flugverbindungen und umgekehrt. Und für sowas hätten wir Politiker.
Wird ja eh gerade gebaut.