Harte Zeiten für heimische Waldbesitzer: Borkenkäfer-Schäden gehen in die Millionen
LINZ. Die Landwirtschaftskammer rät beim Wiederaufforsten zu mehr Vielfalt bei den Bäumen. Beim Schutz vor Wildverbiss kommt den Jägern eine wichtige Rolle zu.
„Aus jeder Larve wurde ein Käfer. In den am schlimmsten betroffenen Gebieten war ein vier bis fünf Hektar großes, gesundes Waldstück binnen 14 Tagen vom Borkenkäfer befallen“, sagt Franz Kepplinger. Er ist Obmann des Waldverbandes Oberösterreich und betroffener Waldbesitzer aus St. Martin/Mühlkreis. Gemeinsam mit Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Reisecker hat Kepplinger am Montag bei einer Pressekonferenz eine erste Bilanz über das für Waldbesitzer schwierige Jahr 2018 gezogen:
Die hohen Temperaturen im Kombination mit viel zu wenig Niederschlag hätten die Waldbesitzer heuer vor große Herausforderungen gestellt, so Reisecker. Gerade im Mühlviertel und im Zentralraum, aber auch in Teilen des Innviertels und im Bezirk Grieskirchen haben Schädlinge wie Kupferstecher und Buchdrucker gewütet. Rund eine Million Festmeter Schadholz seien heuer angefallen. Das entspreche der Hälfte der Nadelholzernte in einem Durchschnittsjahr. „Der Schaden ist in mehrfacher Hinsicht enorm“, sagt Reisecker: „Die Schadholzbestände übersteigen die Aufnahmemöglichkeiten in der Sägeindustrie.“ Das bereitgestellte Holz, dass nicht abgeholt werden konnte, habe zusätzlich zum Schädlingsbefall auch durch den Bläuepilz an Qualität eingebüßt. Gleichzeitig fielen die Preise: Für Käferholz würden aktuell nur zwischen 45 und 55 Euro gezahlt werden. Bei frischem Holz sind es zwischen 78 und 82 Euro. Die Erntekosten würden sich auf 30 Euro je Festmeter belaufen. „Pro Fuhre verlieren Waldbesitzer 1000 Euro“, sagt Reisecker. Die Schäden in Oberösterreich würden in die Millionen gehen. Das Schlimmste, dass den Forstwirten jetzt noch passieren könne, sei ein Wintersturm, so Kepplinger.
Comeback der Weißtanne
Die Zeit drängt jedenfalls: Aktuell sinken die Temperaturen, die Tage werden kürzer. Die Käfer entwickeln sich daher nicht mehr so schnell. „Wir gehen aber mit sehr vielen Käfern in den Winter“, sagt Kepplinger. Die Waldbesitzer müssten die befallenen Bäume deshalb so schnell wie möglich aus dem Wald transportieren. „Ist die Witterung im kommenden Jahr ähnlich wie heuer, droht uns eine ganz ähnliche Situation.“
Um die Wälder resistenter gegen Hitze, Trockenheit und Schädlinge zu machen, wird den Waldbesitzern, wie berichtet, ein Aufforsten mit anderen Bäumen empfohlen: Die anfällige Fichte soll vermehrt durch Buchen, Lärchen, Douglasien oder Eichen ersetzt werden. Eine besondere Rolle soll in diesem Zusammenhang auch die Weißtanne spielen. „Fichten wird es weiterhin geben“, sagt Reisecker. Experten gingen aber davon aus, dass sie unter 600 Meter in Zukunft keine große Rolle mehr spielen würden. Um die neuen Bäume vor Wildverbiss zu schützen, müsse die Jägerschaft in den betroffenen Gebieten über dem Plan abschießen. Mit den Eigentümern und der Jägerschaft befinde man sich diesbezüglich in Gesprächen, so Reisecker. Von Zäunen rund um den Jungwald rate man den Betroffenen ab: Bei der Wiederaufforstung sei die Jagd der Schlüssel zum Erfolg.
Wenn sie nur etwas Ahnung von der Materie hätten würden sie keinen solchen Unsinn schreiben.
Am Besten aufwachsen lassen was aufwächst und gar nichts künstlich setzen.
Mein gesamter gesetzter Wald wurde gerodet, der wilde Aufwuchs ist völlig unbeschadet.
Oder mal umsehen was in Südtirol bis Adria so gepflanzt ist...
Die Weißtanne wird ohne Einzäunen wegen Verbiss nichts werden.
Aus Lärche, Douglasie und Eiche wegen der Fegeschäden.
Der Ehrlichkeit halber sollen die Herrschaften dazusagen, dass zukünftig jede Aufforstung eingezäunt werden muss.
Oder aber: die Jagd wie wir sie jetzt kennen hat in tieferen Lagen ein Ende. Weil wir haben ja massive Überbestände. Der Wolf und andere Räuber wären eine Hilfe für die Bäume ...