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Enttäuschung und Fragen nach Berliner Diesel-Gipfel

03. Oktober 2018, 00:04 Uhr
Enttäuschung und Fragen nach Berliner Diesel-Gipfel
Nur wo Fahrverbote gelten, gibt es Tauschprämien für Dieselfahrer. Bild: Reuters

BERLIN/WIEN. Konzerne wollen mit Prämie Autos verkaufen statt nachrüsten.

Die deutsche Bundesregierung hat eine saubere Lösung im Streit um schmutzige Diesel-Fahrzeuge versprochen. Nach der Präsentation des Maßnahmenpakets gestern, Dienstag, in Berlin bleiben offene Fragen und enttäuschte Besitzer älterer Autos mit Dieselmotor.

Vor allem handelt es sich um keine Wiedergutmachung für jene, die vom Abgasschwindel der Autokonzerne betroffen sind. Die Maßnahmen sollen nur gelten für jene 14 Städte, in denen Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge mit den Abgasnormen Euro 1 bis 5 gelten.

Groß verkündeten Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) nach Nachtverhandlungen die Lösung. Scheuer hatte stets Umtauschprämien der Autohersteller präferiert, während der Koalitionspartner auf Nachrüstungen bestand. Dieses Doppelspiel lehnen die meisten Autokonzerne ab, jedoch nicht, weil sie lieber mit höheren Rabatten mehr Neuwägen verkaufen wollen. Vor der Nachrüstung scheuen sie zurück, wegen der hohen Kosten, der mangelnden Effizienz und vor allem der offenen Haftungsfragen.

Autoverkauf eingebrochen

BMW und Opel teilten gestern mit, keine Nachrüstung durchzuführen; VW erklärte, das hänge von den Angeboten der Nachrüstfirmen ab. Die Technik müsse zugelassen und dauerhaft haltbar sein. Sie bringe einen Mehrverbrauch und Komfortverlust. "Der schnellste und effektivste Weg, die Luftreinheit zu verbessern, ist die konsequente Erneuerung der Flotte", so Volkswagen. Der Konzern erreiche mit dem Tauschangebot, das 4000 bis 5000 Euro ausmache, rund eine Million Kunden. Sie wohnen in den Regionen der 14 Städte, die von Fahrverboten betroffen sind. Renault bietet übrigens bis zu 10.000 Euro Prämie.

Bei Erzeugern und Kfz-Handel herrscht in Deutschland Alarmstimmung: Im September ist der Absatz um 30 Prozent eingebrochen (Dieselmotoren minus 44 Prozent). Als Grund werden die strengeren Abgasregeln genannt.

Die Arbeiterkammer Österreich forderte von der Bundesregierung ebenfalls einen Diesel-Gipfel. Es müsse eine Hardware-Umrüstung angeboten werden. Alle Besitzer von Diesel-Pkw hätten eine Wertminderung erlitten. Gruppenklagen für geschädigte Autokäufer seien sofort einzuführen. In Deutschland sind sie ab 1. November möglich.

Verkehrsminister Norbert Hofer (FP) sagte, das deutsche Gipfelergebnis habe aufgrund des Zuschnitts auf Fahrverbotszonen keinerlei Bedeutung für Österreich. Er sprach sich gegen Abwrackprämien aus; sie seien wegen der Hochkonjunktur derzeit "kontraproduktiv". (le)

Den Lenkern von Elektrofahrzeugen winken Privilegien

WIEN. Die Bundesregierung will heute im Ministerrat Maßnahmen beschließen, die die Elektromobilität attraktiver machen. Das soll dazu beitragen, die ambitionierten Emissionsziele der Klima- und Energiestrategie (#Mission2030) zu erfüllen. „Der Verkehrssektor ist neben der Raumwärme eines der wichtigsten Handlungsfelder der „#Mission2030“, sagt Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger (VP). Die CO2-Emissionen der Kraftfahrzeuge sollen um 7,2 Millionen Tonnen gesenkt werden, das ist rund ein Drittel.

Zusätzlich zu den Förderungen für E-Fahrzeuge und Ladestationen soll es ab 2019 für Nutzer Privilegien im Straßenverkehr geben. So soll für E-Autos auf Autobahnabschnitten das 100-km/h-Limit des Immissionsschutzgesetzes IG Luft nicht gelten. Das betrifft rund 440 Kilometer Autobahnen. An der grünen Kennzeichentafel seien diese Kfz leicht erkennbar, heißt es. Der parlamentarische Prozess für die Änderungen werde eingeleitet.

Busspuren für E-Fahrzeuge

Weiters soll in den Städten die Möglichkeit geschaffen werden, Busspuren zu benutzen; E-Fahrzeuge sollen von der Parkraumbewirtschaftung ausgenommen werden. Dazu sei noch mit den Kommunen zu verhandeln.
Der Straßenverkehr hat 40 Prozent Anteil an den Treibhausgasen. Seit Start der Klimapolitik sind sie nicht gesunken, sondern um 66 Prozent gestiegen.

 

 

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8  Kommentare
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ZeuschnerJoachim (343 Kommentare)
am 03.10.2018 11:18

Einige für den Konsumenten wichtige bis essentielle Details blieben bisher unbeantwortet. 1.) Variante Umrüstung zu der die Fahrzeughersteller unterschiedliche Positionen einnehmen(Kostengründe) die aber viele Dieselfahrzeugbesitzer zufriedenstellen würde--insbesondere wenn es sich um Autos mit (relativ) geringer Laufleistung handelt. 2.)Variante Fahrzeugneuanschaffung: "Umtauschprämie" ist eine Herstellerleistung.Ist damit das Altfahrzeug abgegolten und geht in die Verfügunshoheit des Neuwagenherstellers über? Betrifft der Altfahzeugumtausch nur markengleiche Autos? Bleiben die bisher z.T. guten Neuwagenrabatte als Händlerleistung in vollem erhalten?-----------Eine angedachte Umtauschprämie von € 3.000-5.000 spiegelt vielfach gar nicht den wahren Wert des Gebrauchten wieder. Da kann meinen Alten gleich selbst ins östliche Ausland verscherbeln , so wie es bei Versicherungen im Falle von sagen wir mal "vituellen Totalschäden"----Zeitwert< Schadenshöhe auch gemacht wird.

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leapingfox (615 Kommentare)
am 03.10.2018 08:58

Diese ganze Dieseldiskussion ist reine, miese, Geschäftemacherei!
Der kleine Diesel in meiner Firma (1600 cm2, 100 PS ) Verbrauch fünf Liter auf 100 Kilometer.
Der gleichstarke Benziner fast das doppelte!

Da ist das Geschäft offensichtlich.
Besser 10 Liter zu 1,40 als 5 Liter zu 1,20.
Der Feinstaub der Diesel PKW ist fast nicht messbar.
Siehe Veröffelichung des renomierten Fraunhofer Institus.
Bei den LKWs wird es sowieso keine Alternative zum Diesel geben.
Alleine schon wegen der weitaus höheren Energiedichte im Vergleich zu Benzin.

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DonMartin (7.488 Kommentare)
am 03.10.2018 08:39

In Deutschland wird systematischer Betrug der Kunden und Steuerzahler politisch abgesegnet. Wieso schreiten da nicht sofort die Konsumentenschützer der EU ein?

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 03.10.2018 08:37

Die österreichischen Pläne:
So wird eine Zweiklassengesellschaft geschaffen. Ich nenne es DISKRIMINIERUNG. Ist aber der FPÖ egal.
---
E-Mobilitätszuckerl für Besserverdienende. Den Strom dafür dürfen wir alle zahlen.

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DonMartin (7.488 Kommentare)
am 03.10.2018 08:39

Hat das nicht ganz stolz die SPÖ eingeführt?

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betterthantherest (34.097 Kommentare)
am 03.10.2018 07:39

Die nächste Watsche für die Angela Merkel Regierung.
Zuerst lässt man die Autobauer jahrelang manipulieren und die Käufer mit Schummeldiesel betrügen.

Anstatt die Autobauer zeitgerecht auf die Finger zu klopfen werden sie jetzt auch noch zu den großen Profiteuren gemacht.

Unglaublich diese Unfähigkeit in der deutschen Politik.

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1964rps (233 Kommentare)
am 03.10.2018 08:57

Die Altparteien sägen täglich an dem Ast auf dem sie sitzen, und dann ist der Aufschrei groß wenn sich die Bürger nach politischen Alternativen umschauen.

Hoffentlich kommt es eines Tages einmal so, dass diese sogenannten "Volksvertreter" nach ihrer Abwahl für ihre Fehlleistungen persönlich zur Rechenschaft gezogen werden!

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Zonne1 (3.662 Kommentare)
am 03.10.2018 11:53

geht's der Wirtschaft gut, dann geht's Allen gut - oder ??

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