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Mitterlehner-Rede mit Plädoyer für Globalisierung

Von nachrichten.at/apa, 21. Oktober 2016, 12:50 Uhr
Rede Mitterlehner
Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) Bild: (APA)

WIEN. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hat bei seiner Grundsatzrede am Freitag dafür plädiert, die Globalisierung als Chance und nicht als Risiko zu begreifen.

Inhaltlich forderte der VP-Chef eine Arbeitszeitflexibilisierung per Gesetz, eine Ökologisierung des Steuersystems, Studiengebühren und eine Lehrlingsausbildung für erwachsene Flüchtlinge.

Österreich müsse ein Land sein, "das Globalisierung als Chance und nicht als Bedrohung sieht", forderte Mitterlehner. "Nicht glauben, dass der Staat alle Probleme aussperren kann, nicht warten, bis der Staat etwas tut", so der VP-Chef - passend zum hinter ihm auf einem Großbildschirm prangenden Motto der Veranstaltung "Nur Mut bringt uns weiter".

Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit wünscht sich Mitterlehner einer Senkung der Körperschaftsteuer auf Unternehmensgewinne und eine Lohnnebenkostensenkung. Im Gegenzug kann sich der VP-Chef eine Ökologisierung des Steuersystems (sprich: höhere Energiesteuern) vorstellen - allerdings nur "im internationalen Gleichklang", wie er versicherte.

"Arbeit, die zum Leben passt"

Außerdem deponierte Mitterlehner die Forderung nach einer Arbeitszeitflexibilisierung per Gesetz - mit der Möglichkeit von Sondervereinbarungen auf Betriebsebene. "Deswegen brauchen wir das direkt im Gesetz, nicht in 900 Kollektivverträgen", so der Vizekanzler. "Wir müssen dann arbeiten, wenn die Arbeit anfällt. Unser Motto: Arbeit, die zum Leben passt, nicht umgekehrt."

Die Kürzungspläne der ÖVP bei der Mindestsicherung verteidigte Mitterlehner. Die Frage, ob er persönlich von 560 Euro monatlich leben könnte, ist für ihn nicht relevant. "Die Frage ist nicht, ob ich das persönlich kann, sondern wie die Lebenssituation ist." Die Mindestsicherung sei keine "Dauersubvention", sondern eine "Überbrückungshilfe". Wenn jemand mit Mindestsicherung und Wohnbeihilfe mehr bekomme als ein Arbeitnehmer, sei das ein Problem.

Mit Verweis auf die anstehende Integration der Flüchtlinge wünschte sich Mitterlehner einer Lehrlingsausbildung für Erwachsene. Neuerlich plädierte er für die Wiedereinführung der Studiengebühren bei gleichzeitigem Ausbau der Stipendien. Die SPÖ hatte das bereits im Sommer abgelehnt.

Freihandel bringt Wohlstand und Jobs

Mitterlehner gab bei seiner Grundsatzrede wieder einmal ein Plädoyer für das Freihandelsabkommen der EU mit Kanada, CETA, ab. Freihandel bringe Wohlstand, sagte der ÖVP-Chef, während im Saal auch der kanadischen Botschafter in Österreich, Mark Bailey, zuhörte. "Nur auf den Weltmärkten liegt unsere Zukunft, unsere Chancen und unser Wohlstand".

Jeder Prozentpunkt im Export mehr bringe zehntausend Arbeitsplätze mehr in Österreich. Für die Exporte brauche man auch Spielregeln. Österreich habe 97 Freihandelsabkommen und habe damit nie Probleme gehabt. Kanada sei nicht die USA, sondern ein Land mit 37 Millionen Einwohnern und mit ähnlicher Kultur. Die scharfe Kritik aus Österreich an CETA, das sogar als "Höllenpakt" bezeichnet worden sei, sei "eine bedauerliche Entwicklung". Auch zu sagen "das ist uns aufgezwungen worden, das machen wir nie wieder", sei bedauerlich. Mitterlehner präsentierte dem Publikum stolz einen Puck einer kanadischen Eishockeymannschaft, mit der Aufschrift "Made in EU".

In Zeiten der Globalisierung müsse man verbindliche Spielregeln für den Austausch entwickeln, die zu einer win-win-Situation für alle führten. "Wer Freihandelsverträge nicht will, soll auch sagen dass ihm Arbeitsplätze egal sind", rief der Minister: "Unser Wohlstand kommt vom Handel".

Die EU sollte sich auf die Lösungen für große Probleme wie die Flüchtlingskrise konzentrieren, appellierte Mitterlehner, statt immer mehr Kleinigkeiten zu regeln. Als Beispiel führte er die Allergene an, die laut EU gekennzeichnet werden müssen, wo aber jeder Betroffene sich selber kümmern könne. Der Vizekanzler kritisierte auch, dass EU-Regeln in Österreich noch verschärft würden, etwa Grenzwerte. "Weg mit dem Übererfüllen von EU-Vorschriften", sagte er: "Wir brauchen eine EU, die für große Probleme große Lösungen schafft, aber sich nicht dort einmischt wo Mitgliedsstaaten ihre Probleme mit Subsidiarität besser selber lösen".

Zur europaweit geführten Debatte, ob Sparen oder mehr Investitionsausgaben der richtige Weg seien die Wirtschaft anzukurbeln, nannte Mitterlehner die "Schwäbische Hausfrau" ein gutes Bild: Was man nicht ausgebe, müsse man nicht verdienen: "Schulden sind verantwortungslos und das unsozialste überhaupt". Der ÖVP-Politiker erinnerte an den verstorbenen Bundeskanzler Bruno Kreisky, dem mehr Schulden weniger Sorgen bereiteten als mehr Arbeitslose. "Letztlich hatten wir beides", kritisierte er. Daher solle Österreich eine "leistungsorientierte und effiziente Budgetpolitik" betreiben.

Auch die hohen Sozialausgaben kritisierte der ÖVP-Politiker. "Bei uns wird kräftig umverteilt, aber dadurch verlieren wir an internationaler Konkurrenzfähigkeit". Die Sozialausgaben machten einen viel größeren Teil des Budgets aus als die Ausgaben für Bildung und Forschung. Österreich habe die vierthöchste Abgabenquote in der EU. Man solle "weg von einem Steuersystem, das die Menschen bestraft" kommen und hin zu einem Steuersystem das motiviert. In dem Zuge sollte auch die kalte Progression abgeschafft werden, und zwar durch einen Automatismus im Steuersystem.

Statt die Bürger durch zuviele Regulierungen zu verärgern, sollte generell mehr auf positive Beispiele und Anreize gesetzt werden, plädierte er für "Nudging". An die Stelle von Verboten und Geboten sollte mehr eigene Motivation treten. Als Beispiel nannte er Großbritannien, wo den Bürgern brieflich mitgeteilt wurde, dass die Mehrheit der Briten ihre Steuern pünktlich zahle - daraufhin seien die Steuern pünktlicher bezahlt worden.

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19  Kommentare
19  Kommentare
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felixh (4.911 Kommentare)
am 26.10.2016 14:42

für mich NICVHT mehr wählbar!!!!!!!!!!

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felixh (4.911 Kommentare)
am 26.10.2016 14:41

Er hat seine CHRISTLICHEN Wiurzeln verloren. Nur abcashen, den Menschen ausnützen, so billig wqi emöglich arbeiten

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tim29tim (3.244 Kommentare)
am 22.10.2016 11:15

Globalisierung, Digitalisierung passiert ("wie das Wetter") - ob wir wollen oder nicht. Wir müssen es nur für Österreich nutzen.

Reinhold Mitterlehner spricht den Österreichern Mut zu, und das halte ich für sehr vernünftig
(angesichts der Ängste die anderswo geschürt werden)

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( Kommentare)
am 22.10.2016 10:11

Das ist doch kein fauler Sager, nur Mut bringt uns voran,
haargenau, VP, das sind doch die Herren für die nur die Leistung,
die Wettbewerbsfähigkeit wichtig und
die Mindestsicherung merklich wenig, zählt.

Die Industrie will standardisierte Bestandteile eines Weizenskorns.
...
Standardisierungswellen vernichten Vielfalt.
Globalisierte Handelverträge vernichten Umwelt und Arbeitsplätze.

Kurz hat dem Oberen seine Rolle nicht gefallen, gegen Ceta könne nur sein "wem Arbeitsplätze egal sind" ...
das kam allzu kläglich, viel mehr unglaubwürdig über seine Lippen.

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( Kommentare)
am 21.10.2016 20:44

Django ist zur ferngesteuerten Marionette der EU verkommen. Die Menschen glauben ihm nicht, weil sie die negativen Auswirkungen der Globalisierung am eigenen Leib spüren.
Die "angebliche Wirtschaftspartei ÖVP" hat in der Wirtschaftspolitik völlig versagt und die Konjunktur in Österreich abgewürgt. Ein Blick zu unseren deutschen Nachbarn zeigt, dass wir die österreichische Rekordarbeitslosigkeit unserer SPÖVP verdanken.

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GREXIT (889 Kommentare)
am 21.10.2016 20:12

Ich will kein Freihandelsabkommen

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transalp (10.132 Kommentare)
am 21.10.2016 20:00

.
...zum Artikel:
Und daher ist die ÖVP unwählbar!

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Biene1 (9.532 Kommentare)
am 21.10.2016 19:36

Nur Mut liebe Politiker zum Verzicht auf die vielen Politikerposten und Politprivilegien, Mut auf den Verzicht von Versorgungsposten und dem Verzicht von Politikerpensionen, ...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 21.10.2016 16:53

Im Artikel :

Freihandel bringt Wohlstand und Jobs

Mitterlehner gab bei seiner Grundsatzrede wieder einmal ein Plädoyer für das Freihandelsabkommen der EU mit Kanada, CETA, ab. Freihandel bringe Wohlstand, sagte der ÖVP-Chef, während im Saal auch der kanadischen Botschafter in Österreich, Mark Bailey, zuhörte. "Nur auf den Weltmärkten liegt unsere Zukunft, unsere Chancen und unser Wohlstand".

ja Herr Minister sie haben nicht ganz unrecht ...
aber die Vertragsbedingungen MÜSSEN geändert werden ..
die Landesjustiz MUSS das RECHT behalten RECHT zu schaffen ..
und nicht welche bestimmten Personen aus einem Parteilager traurig

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pepone (60.622 Kommentare)
am 21.10.2016 16:54

Die Export und Importquote zwischen Canada und Österreich sind UNTER 1 % ...0 komma irgendwos !

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 21.10.2016 19:13

Das ist ja nur ein "Vorgeschmack" auf das was noch kommt.
Mir graust...

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sokolinz (375 Kommentare)
am 21.10.2016 16:32

Weiß Mitterlehner nicht, dass das "Wachstum ohne Ende" und damit die Globalisierung am absterbenden Ast sitzt?
Und gerade deshalb ist Bildung eine der wichtigsten Eigenschaften, um den geänderten Gegebenheiten Rechnung zu tragen!

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 21.10.2016 16:03

eine Globalisierung und Zentralisierung bringt nur den Globalen Giganten alle Vorteile die "normale" Weltbevölkerung wird dafür nur mißbraucht, gerade Österreich ein Land fast ohne Rohstoffe wäre dann vom Wohlwollen solcher Giganten abhängig.
Wir können froh sein daß eine kleine Volksgruppe in Europa noch einen Hausverstand zeigt, nur wie lange noch ?
die globalen Lobbyisten werden nicht eher ruhen bis sie
die Macht über Europa haben.
Ein sogenannter Freihandel (gelenkte Korruptionsgeschäfte) wiederspricht jeden normalen Handelsbeziehungen vom realen freien Markt mit Angebot und Nachfrage !

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Analphabet (15.410 Kommentare)
am 21.10.2016 15:19

Bisher brachte die fanatische Globalisierung eine Abwanderung vieler Betriebe in Billiglohnländer, die direkte Konkurrenz unserer Arbeiter mit den Asiaten und Billigstlohnländern und einen Transitverkehr, Der unsere Heimat nicht lebenswerter macht. Früher hatten wir Regierungen, Die sich um uns kümmerte, heute Erliegen diese Regierungspolitiker die Arbeit der Konzerne und Multis.

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Analphabet (15.410 Kommentare)
am 21.10.2016 15:20

Soll heißen erledigen

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 21.10.2016 14:31

"Freihandel bringt Wohlstand und Jobs"

War Freihandel bisher verboten ? Und 'Jobs' bringen solche 1.500 Seiten dicke 'Verträge' nur einer bestimmten Sorte von Winkeladvokaten.
Heuschrecken-Kapitalismus ist schlicht unerwünscht und Herr 'Volks'-Partei Mitterlehner soll seinen kanadischen Puck einstecken und sich schleunigst um ein kanadisches Asyl-Einreise-Visum bemühen. Auf nimmer wiedersehen und foi ned !

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( Kommentare)
am 21.10.2016 13:34

"Angst vor Neuem!"
wären wir sicher noch in der Steinzeit.
"Mut zu Neuem!"
Birgt bringt uns nach vorne. Mehr denn je wird dieser Mut von uns allen Gefordert. Es genügt aber nicht nur Mut. Es gehört eine gesunde Portion Vorsicht auch dazu.
Ein zu waghalsiges nach vorne Preschen, ist genau so gefährlich wie ein zu starkes zurück bremsen des Neuen. Es gehört eine gesunde Portion Vorsicht auch dazu, wenn wir in unserem Land uns von anderen auch im positiven unterscheiden wollen.

Dieses neue, die Globalisierung, hätte die heutige "Ältere Generation" nie erwartet darüber nachdenken zu müssen. Es ist die Jugend, welch sich zu neuen Wegen wagt. Es ist auch die Zukunft der Jugend.

Eine gewisse Mahnung zur Vorsicht darf sich aber die "Ältere Generation" erlauben. Sie muss aber bedenken, dass es die Eigenschaft des Alters ist, zu bremsen. Die Erfahrung soll nicht bestimmen, sie soll mithelfen, zu einer vernünftigen Lösung für das unausbleiblichen Veränderung zu führen.

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jago (57.723 Kommentare)
am 21.10.2016 13:32

Gerade habe ich im Fernsehen einen Fall gesehen, in dem eine Frau die Stadt Leipzig erfolgreich*) verklagt hat, weil sie ihr den notwendigen aber gesetzlich zustehenden Kita-Platz nicht verfügbar gemacht hat.

Geht doch grinsen

*) bis in die oberste Instanz.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 21.10.2016 16:50

jago ..

es waren insgesamt drei Frauen , und sie waren erfolgreich weil der Staat/ Stadt FEHLER gemacht hat ...

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