Lufthansa-Flugbegleiter streiken ab Donnerstag erneut
FRANKFURT. Die deutsche Flugbegleitergewerkschaft UFO hat für Donnerstag und Freitag neue Streiks bei der AUA-Mutter Lufthansa angekündigt. Die Lufthansa reagierte bestürzt.
Knapp zwei Wochen nach dem Ende des bisher härtesten Streiks in der Lufthansa-Geschichte steht ein neuer Ausstand des Kabinenpersonals an.
Auch am Montag, dem 30. November, werde noch einmal die Arbeit niedergelegt, falls die AUA-Mutter Lufthansa in der Zwischenzeit nicht angemessen auf die Forderungen reagiere, erklärte Ufo-Chef Nicoley Baublies am Montag in Frankfurt. Das erste Adventwochenende soll vom Streik ausgenommen werden.
Die Ufo-Gremien hätten aufgrund des Ausbleibens eines verbesserten Angebots zur Alters- und Übergangsversorgung am Montag beschlossen, in dieser Woche zu weiteren Arbeitskämpfen aufzurufen, teilte die Gewerkschaft mit. Hintergrund ist der gescheiterte Versuch des Unternehmens, alle drei bei Lufthansa aktiven Gewerkschaften an einen "Runden Tisch" zu holen, um gemeinsam über die Zukunft der Betriebsrenten und die Sicherheit der Arbeitsplätze zu sprechen. Dies hatte bereits die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit abgelehnt.
Ufo hatte erst am 13. November einen einwöchigen Streik beendet, bei dem rund 4700 Flüge ausgefallen waren. Betroffen waren etwa 550.000 Passagiere.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr treibt einen grundlegenden Umbau des Luftverkehrskonzerns voran, was unter anderem einen schnellen Ausbau der Billigplattform Eurowings beinhaltet. Sparen will er unter anderem bei den Beschäftigten der zuletzt schrumpfenden Kerngesellschaft Lufthansa. Der Konzern hat daher die Tarifverträge zu den Betriebs- und Übergangsrenten gekündigt.
In getrennten Verhandlungen zu den verschiedenen Berufsgruppen ist es mit keiner der drei Gewerkschaften bisher zu einem Abschluss gekommen. Stattdessen haben die Piloten bereits 13 Mal gestreikt, die Flugbegleiter eine ganze Woche lang.
Lufthansa bestürzt
Die AUA-Mutter Lufthansa hat bestürzt und enttäuscht auf die erneute Streikankündigung ihrer Flugbegleiter reagiert. "Wir sind sehr enttäuscht, dass es seitens der Gewerkschaft offenbar keine Bereitschaft zum Dialog gibt, obwohl allen klar ist, dass wir nur in Gesprächen zu einer Lösung finden können", erklärte Personalvorstand Bettina Volkens am Montag in einer Mitteilung.
Das Unternehmen habe gerade erst die beteiligten Gewerkschaften Verdi, Ufo und Cockpit zu einem sogenannten "Job-Gipfel" eingeladen. Sowohl mit der VC als nun auch mit der Ufo wurde aber kein Einvernehmen über die dort zu besprechenden Themen erzielt.
Angesichts der zunehmenden Terrorgefahr, auch im Flugverkehr, ist mir die LH schon recht.
Auch wenn sie nicht die billigsten sind.
@Peter1983 und markusde
Mit ein bisserl Deutsch lernen und ein paar Tabletts durch die Gegend schupfen ist es nun einmal nicht getan.
Ich will ganz sicher nicht einen Streik in diesem (oder jedem anderen) Ausmaß verteidigen (der im Übrigen auf das Konto der Gewerkschaft geht) aber das Kabinenpersonal macht doch etwas mehr, als nur die Passagiere mit Ess- und Trinkbarem zu beliefern, nämlich in erster Linie für die Sicherheit der Fluggäste sorgen.
Dass die Lufthansa uralte Verträge und Übergangsversorgungen samt Personal, welches seit Jahren/Jahrzehnten bei der Truppe ist, jetzt billig "loswerden" will...
Dass die Lösung in einem Streik zu finden ist...
Prinzesserl, du hast recht!
Da geht es um mehr als um alterworbene Rechte. Das Management will die ganze Airline umkrempeln, das ist der Hintergrund der Streiks.
Die LH soll eine Art "Rayanair" auf deutsch werden, das erzählte mir heute Nachmittag ein LH-Pilot, der mir glatt eine Flasche Bordeaux weggetrunken hat. )
Prinzessin:
Natürlich freut es keinen d. Betroffenen, wenn vertragliche Leckerbissen geändert oder gestrichen werden sollen.
Aber: Die Glanz-und-Glamour-Zeit der Fliegerei ist vorbei. Das Flugzeug ist zu einem Massenverkehrsmittel geworden. Entsprechend viele Airlines gibt es am Markt, entsprechend hoch ist der Kostendruck. Wer konkurrenzfähig bleiben will, muss alle Unternehmensbereiche optimieren. Viele mögen das als gemein, gierig, ungerecht, unverschämt empfinden - aber so ist es nun mal.
Am Ende des Tages profitiert auch der Kunde, welcher im Vergleich zu den Tarifen vor zB 20, 30 Jahren einen Dreck für einen Flug um die halbe Welt bezahlt. Wie viele von jenen, die sich über das Vorgehen der LH ärgern, würden denn mehr bezahlen, nur damit die Mitarbeiter ja auch die weiteren 30 Jahre von den alten Vertragspunkten naschen können? Eben.
Streiks in diesem Ausmaß sind ruinös, abgesehen vom Imageverlust, die finanziellen Einbußen sind enorm. Daher - ich habe null Verständnis.
Soweit ich informiert bin, wurden bereits (mindestens) einmal die Bezüge beschnitten.
Ich denke nicht, dass es auf Dauer der glorreiche Weg sein kann, immer nur beim Personal anzusetzen. Zumal zumindest Purser und Flugkapitäne bei jedem Flug "mit einem Fuß im Häf´n stehen". Sprich: der kleinste Fehler kann fatale Auswirkungen haben. Auf alle Passagiere und die Crew.
Und ja, ich gebe Ihnen völlig recht - Fliegen ist ein Massensport geworden (die Notwendigkeit dessen will ich hier nicht diskutieren). Und jeder Kunde muss für sich entscheiden, ob er Qualität und Sicherheit über den Dumping-Preis stellt.
Ebenso bin ich der Meinung, dass manche Gewerkschaften ihre "Gewerke" sehr wohl über das Maß strapazieren.
Es ist wohl wie immer im Leben. Jede Münze hat zwei Seiten. Und Kompromisse einzugehen sowie anständig zu verhandeln - fällt da und dort immer schwerer...
Das Volk sollte mal gegen solche Gewerkschaften auf die Straße gehen.
Eine solche Art der Erpressung auf Kosten der Allgemeinheit, um völlig übertriebene Privilegien abzusichern, sollte man nicht länger dulden.
Ich denke nicht, dass es völlig übertriebene Privilegien, sondern Bestandteile von alten Verträgen und Betriebsvereinbarungen sind.
Und aus diesen Kontrakten versucht man nun, sich "günstig" freizukaufen.
Neuer Name: Streikhansa?
Es kann sich nur um einen Wettkampf mit der Gewerkschaft der DB handeln, wer einen größeren Schaden anzurichten in der Lage ist. Die Stammtischgespräche der gut genährten Gewerkschafter kann ich mir gut vorstellen. Meiner ist größer (der finanzielle Schaden, vielleicht auch noch ein anderer Schaden)!
Diese Leute gehören alle sofort rausgeschmissen und auf eine öffentliche schwarze Liste gesetzt damit sie garantiert nie wieder irgendwo einen Job bekommen. Was hier passiert ist Wahnsinn und die Lufthansa darf sich das nicht mehr gefallen lassen!
Ich bin mir sicher, dass sich in Südeuropa tausende junge Menschen finden, die bereit wären Deutsch zu lernen und Flugbegleiter zu vernünftigen Konditionen sein möchten.
Angemessen reagieren?
Das wäre wirklich an der Zeit. Gleich einmal 1000 dieser fliegenden KellnerInnen fristlos rauswerfen, vielleicht kehrt dann ein bisschen Ruhe ein die und Damen/Herren gehen wieder ihrer Arbeit nach - wäre zur Abwechslung sinnvoll.
Hier geht es um Privilegien, die längst nicht mehr zeitgemäß und finanzierbar sind. Wem es nicht past oder wenn wirklich alles so schlimm ist - gibt auch andere Fluglinien. Niemand zwingt die Mitarbeiter, bei der LH zu bleiben...
Peter1983
das wird sowieso geschehen denn Lufthansa wird VIELE Kunden verlieren ...das wirkt automatisch auf das Personal !
pepone
Richtig, und das ist auch gut so.
Liebes Peterle -
Schmeiß die Damen halt hinaus, leider werden eure Flieger dann genauso am Boden bleiben wie bei einem Streik.
Von einem sogenannten "Management" könnte man eigentlich schon mehr Fantasie als Kündigungen erwarten.
Ich würde die Manager hinausschmeißen, wenn sie keine anderen Ideen haben.
Piloten auch? Im Sinne der Gleichberechtigung?