Habsburg - Requiem für Kaisersohn in der Budapester Stephansbasilika
BUDAPEST. Hunderte Ungarn haben am Sonntag Abschied genommen von Otto Habsburg-Lothringen (Otto von Habsburg), dem ältesten Sohn des letzten österreichischen Kaisers und ungarischen Königs.
Erzbischof Kardinal Paskai würdigte das Lebenswerk von Otto Habsburg, der am 4. Juli im 98-jährig in Bayern verstorben war. "Habsburg war ein großer Europäer, der sich unermüdlich für den Frieden und das Einvernehmen zwischen den Völkern einsetzte." Gott habe ihm ein langes Leben und ein großes geistiges Talent geschenkt, das der Verstorbene stets zum Nutzen der Gesellschaft eingesetzt hätte. Otto Habsburg habe sein Leben der Politik gewidmet, so im Rahmen der Paneuropa-Bewegung und als Europaabgeordneter. Er habe sich "stets für die Einheit Europas eingesetzt, dafür, dass der Eiserne Vorhang endlich der Vergangenheit angehört". Seine moralische, politische Tätigkeit sei ein Vorbild auch für die Politiker von heute.
Die erste Lesung in der Trauermesse wurde von Otto Habsburgs zweitem Sohn Georg vorgetragen, der in Ungarn lebt. Die Fürbitten lasen sieben Enkelkinder des Verstorbenen. Beim Requiem in Wien am Samstag hatten die sieben Kinder des Verstorbenen die Fürbitten gelesen, Karl Habsburg und sein Sohn Ferdinand Zwonimir die Lesungen.
Die Beisetzung der Herzurne des Sohnes des letzten ungarischen Königs erfolgt am Sonntagabend im Rahmen einer ökumenischen Vesper in der Unterkirche der Basilika der ungarischen Benediktinerabtei Pannonhalma im engsten Familienkreis. Nach Angaben von Kathpress nehmen daran der Vizevorsitzende des Lutherischen Weltbundes, Tamas Fabiny, der reformierte Bischof von Debrecen, Gustav Bölcskei, sowie Rabbiner Zsolt Markovics von der jüdischen Gemeinde Szeged teil.