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Trump zeigt mit dem Finger auf saudischen Kronprinzen

Von Thomas Spang aus Washington, 25. Oktober 2018, 00:04 Uhr
Trump zeigt mit dem Finger auf saudischen Kronprinzen
Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman (li.) im März 2018 im Weißen Haus bei US-Präsident Donald Trump Bild: APA/AFP/MANDEL NGAN

Der US-Präsident versucht nun, sich von früheren Äußerungen zur Tötung des Journalisten Khashoggi zu distanzieren.

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit flog CIA-Direktorin Gina Haspel bereits am Montagabend, also einen Tag vor den Ausführungen des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan zum Mord an Jamal Khashoggi, an den Bosporus. Die kurzfristig angesetzte Reise folgte einem Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit Erdogan, der angekündigt hatte, der Welt "die Wahrheit" zu sagen.

Während Erdogan die offizielle Version Saudi-Arabiens über denMord an dem Regimekritiker zerlegte, mehr Einzelheiten nannte und von einem "barbarisch geplanten Mord" an Khashoggi sprach, hielt er sich mit Beweisen zurück. Dazu gehören Ton- und Videoaufnahmen, die das Geschehen im Konsulat von Istanbul angeblich dokumentieren.

Der Grund für die Zurückhaltung könnte einerseits mit dem Besuch der CIA-Direktorin zu tun haben und andererseits mitTrumps vorsichtiger Kehrtwende der vergangenen Tage.

In einer ersten Reaktion hatte der Präsident die Version der Saudis am Wochenende noch als "glaubwürdig" bezeichnet. Das absolutistische Königshaus behauptet ja, Khashoggi sei ohne Wissen der Herrscherfamilie im Konsulat von Istanbul bei einem Handgemenge getötet worden.

Am Tag der Erdogan-Ausführungen, am Dienstag, sprach Trump im Oval Office vor Reportern von "einer der schlechtesten Vertuschungen in der Geschichte". Gestern schließlich zeigte der US-Präsident erstmals mit dem Finger auf den Mann, dessen Kürzel "MBS" in den US-Medien inzwischen als Abkürzung für "Mister Bone Saw" ("Herr Knochensäge") verspottet wird. Gemeint ist Kronprinz Mohammed bin Salman. In einem Interview mit dem "Wall Street Journal" zweifelte Trump die Behauptung der Saudis an, nachgeordnete Offizielle hätten den Mord auf eigene Faust zu verantworten. "Der Prinz managt die Dinge da drüben. Erst recht in diesem Stadium", so der Präsident. Wenn irgendjemand die Verantwortung für das Geschehen tragen sollte, "dann wäre es er".

Unter Analysten steht die Vermutung im Raum, CIA-Direktorin Haspel könnte Trump geraten haben, angesichts der Beweise der Türken, Distanz zwischen sich und "MBS" zu bekommen.

"Nicht das letzte Wort"

Das würde auch die ersten Sanktionen erklären, die US-Außenminister Mike Pompeo gegen 21 Verdächtige aus Saudi-Arabien verhängte. Den Entzug der Visa nannte Pompeo einen ersten Schritt. "Diese Strafen werden nicht das letzte Wort sein".

Der Saudi-Arabien-Experte Aaron David Miller vom "Wilson Center" in Washington betonte, die Khashoggi-Affäre werde sich nicht aussitzen lassen. "Die Saudis können sich weder mit ihrem Öl noch mit ihrem Geld von dem Makel reinwaschen oder die Schadenfreude ihrer Feinde abstellen."

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6  Kommentare
6  Kommentare
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numquamretro (1.496 Kommentare)
am 25.10.2018 21:15

Waffenlieferungen sind leider ein legitimes Mittel der Außen- und Sicherheitspolitik. Ein dämlicheres Statement hat man selten gelesen. Vor allem wenn es um Waffen für Saudi Arabien geht. Ob in Saudi Arabien weiter die Königsfamilie herrscht oder ein anderer Diktator das Land übernimmt, spielt keine Rolle, solange es Öl liefert und wir es brauchen. Dafür liefern wir oder jemand anders Waffen und das, was die Saudis brauchen. Wenn es Geld zu verdienen gibt, dann wird die Moral hintenangestellt. Und Kriege oder bewaffnete Konflikte wird es immer geben. Seit der erste Steinzeitmensch seinen Nachbarn mit dem Faustkeil umbrachte, haben wir die Technologie des Tötens fantastisch weiterentwickelt. Leider hat das mit dem Gehirn nicht in gleicher Weise geklappt.

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 25.10.2018 17:52

wie sagte meine Oma immer so treffend:
a Binkel Burd Hadern

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( Kommentare)
am 25.10.2018 11:25

Ich hoffe, es war der Mittelfinger !

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kpader (11.506 Kommentare)
am 25.10.2018 13:26

zwinkern

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boris (1.939 Kommentare)
am 25.10.2018 10:28

Im Nahen Osten müssten sie diesen Spruch aus dem Buch der Sprüche Salomos, Kapitel 16, Vers 18, wo es heißt: „Hoffart kommt vor dem Sturz und Hochmut kommt vor dem Fall“ in der Bedeutung: Hochmut kommt vor dem Fall - sich selbst überschätzen; Überheblichkeit, Selbstüberschätzung und Arroganz führen zum Fall eigentlich kennen. Beherzigt hat MBS ihn offensichtlich nicht.

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jago (57.723 Kommentare)
am 25.10.2018 08:43

Seid nicht so scheinheilig! Inhaftnehmen für ältere Azssagen gelten nicht in der Weltpolitik - sonst könnten alle Medien zusperren.

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