Symphonie-Orchester Berlin: Musikgenuss aus einem Guss
Brucknerfest: Symphonie-Orchester Berlin/Heinrich Schiff; Önder/Vladar (3. 10., Brucknerhaus) OÖN Bewertung: Der in Linz aufgewachsene Dirigent Heinrich Schiff musizierte mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin in bester Harmonie.
Brucknerfest: Symphonie-Orchester Berlin/Heinrich Schiff; Önder/Vladar (3. 10., Brucknerhaus)
OÖN Bewertung:
Der in Linz aufgewachsene Dirigent Heinrich Schiff musizierte mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin in bester Harmonie. Schiff führte insbesondere bei der Mahler-Symphonie Nr. 1 zu einer beeindruckenden Interpretation, die aus einem Guss über alle vier Sätze hinweg gelang.
Mozart schrieb das Konzert für zwei Klaviere in Es-Dur, KV 365, für sich und seine hochbegabte Schwester und füllte die Sätze mit dem seinerzeit nobel gepflegten Dialog-Ton; Ferhan Önder und Stefan Vladar, der für die hochschwangere Ferzan Önder eingesprungen war, lieferten perlende Läufe und ruhig strömende Passagen voll guter Laune, gelöster Stimmung und feinen Wirkungen. Die Zugabe, der langsame Satz aus Bachs c-Moll-Klavierkonzert, führte in weit abgehobene Sphären der Empfindsamkeit.
Die Wiedergabe der Mahler-Symphonie „Der Titan“ war vorbildlich. Schiff hat dank seiner überragenden Musikalität, gepaart mit Feingefühl und Identifikation mit der Partitur, das so vielschichtige Innenleben des Werks offengelegt.
Eine überwältigende und eindringliche Wanderung durch verschiedenartige Bewusstseinslagen. Tosender Beifall. (fz)