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„Kreuz & Quer“: Das Priesterkind auf Vaters Spuren

12. April 2011, 00:04 Uhr
Das Priesterkind auf Vaters Spuren
Auch Julia Ramsmaier engagiert sich für die Ärmsten der Armen in ihrem „Vaterland“ Indien. Bild: ORF

Kontroversielle Themen sind in der ORF-Reihe „Kreuz & Quer“ keine Seltenheit. Heute Abend (22.30 Uhr, ORF2) begleitet die aktuelle Ausgabe von Michael Cencig das „Priesterkind“ Julia Ramsmaier auf seiner Reise in sein „Vaterland“ Indien.

„Am Anfang war ich für meine Eltern sicher mehr ein Unfall“, erzählt die am 17. September 1990 geborene Marketing-Studentin Julia Ramsmaier aus dem niederösterreichischen Wieselburg lachend. Auch wenn es in Österreichs Familien viele solcher „Unfälle“ gibt, so ist dieser trotzdem ein außergewöhnlicher: Julia ist nämlich das Kind eines römisch-katholischen Priesters. „Mein Vater hat wahnsinnig gern geplant. Sein Leben hätte nach Plan verlaufen sollen, nur was dann eben nicht geplant war, war ich!“, sagt sie in „Das Priesterkind“, einem Film von Michael Cencig, der heute, 22.30 Uhr, auf ORF 2 gesendet wird. Ungeplant und ein Unfall: „Meine Mutter wollte eigentlich nie Kinder haben, aber als ich dann da war, war sie heilfroh, und mein Vater ebenfalls.“

Der aus Indien stammende, mehr als zwanzig Jahre lang in der oberösterreichischen Pfarre Tabor wirkende und 2009 an Krebs verstorbene Pfarrer Alcantara Gracias bekannte sich offen zu seiner Familie: „Mein Vater hat sich dann hingestellt in der Kirche und gesagt, ich hab jetzt eine Tochter und eine Freundin, und wem das nicht passt, der kann aufstehen und gehen!“ Eine mutige Haltung und eine Ausnahmeerscheinung in der vom Zölibat geprägten führenden Männerschaft der römisch-katholischen Kirche.

Nur Großmutter weiß nichts

Eine starke Persönlichkeit, die eine eigene Sendung im Regionalfernsehen hatte und dort offen gegen den Pflichtzölibat auftrat. Ein streitbarer Seelsorger, der sich auch mit dem sozialen Elend in seiner indischen Heimat nicht abfinden wollte und dort mehrere Schulen und Kinderdörfer gründete. Ein Mann, der nur einer einzigen Person nichts von seiner Tochter erzählt hat: seiner nun 92-jährigen Mutter Lilia, für die ihr Sohn, der Priester und Wohltäter, der größte Stolz war. Und sein früher Tod ihr größter Schmerz. Die Familie hat mehrheitlich entschieden, dass die alte Dame nie erfahren soll, dass ihr Sohn den Zölibat brach und Vater wurde.

Der Film zeigt jedoch auch, dass es in der Familie durchaus unterschiedliche Meinungen dazu gibt. So sagt einer ihrer Onkel: „Sie lebt, sie ist da. Man kann sie nicht wegmachen. Sie ist von Gott gewollt. Und wenn es in dieser Sache Schuldige gäbe – sie hat keine Schuld. Sie ist das Produkt einer Liebe!“

Einer Liebe, die bei Julias Mama mit dem Gedanken angefangen hat: „Mein Gott, der kann Berge versetzen!“ Julia tritt engagiert in die Fußstapfen dieses „Bergeversetzers“. Der Kampf gegen Pflichtzölibat und die Sorge um die Kinderdörfer hat sie als sein Erbe angenommen, wie man auf ihrer im Film gezeigten Reise nach Indien sieht. Auch die Großmutter hat sie dort getroffen. Eine berührende Inszenierung, in der Julia von ihrer Tante der alten Inderin als Tochter jener Frau vorgestellt wird, die den Priester während seiner Krankheit gepflegt hat.

Julia Ramsmaier hat gelernt, mit dieser Geheimniskrämerei zu leben, sie konzentriert sich darauf, das Andenken ihres Vaters lebendig zu halten.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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( Kommentare)
am 14.04.2011 21:09

Ich bin selber die Frau eines Priesters und wir haben 2 Töchter wir leben seit vielen Jahren als Familie mit allen Höhen und Tiefen zusammen mein Mann wurde auf der Stelle suspendiert für uns kam eine geheime Beziehung nicht in Frage wir gründeten einen Verein zur Ritualbegleitung www.ritualbegleitung.co.at
und wünschen der Julia die uns sehr berührt hat die Kraft das Werk ihres Vaters weiterzuführen und mitzuhelfen dass der Zölibat dieses Unrechtsgesetz der Kirche endlich aufgehoben wird-Danke auch dem Michael für seinen Mut zu diesem Film!
Pammer Erika und Josef

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( Kommentare)
am 14.04.2011 21:11

ohne abstriche.

beste grüße

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tacitus (4.799 Kommentare)
am 19.04.2011 13:15

lieber sepp, liebe erika.
wie ihr wisst kämpfe ich mit viel anstrengung gegen das zölibatsgesetz, das ja doch nicht eingehalten wird. wie ihr wisst, wäre auch für uns eine geheime familie nie in frage gekommen. 30 % der rk priester (Zulehner) leben in einer geheimen partnerschaft und müssen frau und kinder verstecken.wieviel unnötiges leid entsteht dadurch für diese familien. 150 priester ohne amt (L.Puchinger) würden in der diözese linz dringend gebraucht. "die seelsorge der verheirateten priester ist eine pseudopastoral, die wir nicht wollen und nicht brauchen!" hat der GV lederhilger zum Fischer Franz gesagt, aber die seelsorge der priester im amt mit famiien, stört ihn nicht. aber uns haben sie fristlos entlassen, die anderen vertuschen und fördern sie, weil sie ohne sie nicht mehr arbeiten könnten.ich gönne den kollegen das amt und den beruf, aber dann hätten sie auch uns nicht entlassen dürfen.
lg mag.michael pammer mit familie

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tacitus (4.799 Kommentare)
am 12.04.2011 09:05

alle achtung vor der tochter von pfarrer garcias.endlich spricht eine tochter eines rk pfarrers in oö.pf garcias hat macht und liebevoll lange in steyr gewirkt. er hatte den mut, sich zu seiner familie zu bekennen. leider ist er allzufrüh verstorben und hat sehr unter der rk kirchenleitung geitten bis zu seinem tod. RIP.
hunderte priesterkinder und priesterfamiien gibt es in der diözese linz. sie müssen sich verstecken, sonst verlieren die priesterväter ihre anstellung und ihren lebensunterhalt. der bi schwarz verleugnet und vertuscht diese familien und erzeugt soviel leid und verachtung für diese familien und kinder.aber die fassade der diözese und die verleugnung sind ihm wichtiger als die anerkennung dieser priesterfamiien mit ihren kindern.im sinne des evangeliums und im sinne jesu handelt er dabei nicht.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 12.04.2011 09:26

was ist das für "Christliche Nächstenliebe" wenn man den Priestern ein normales Leben verbietet und noch verachtenswerter ist es den Kindern zuzumuten, die eigenen Väter mit Onkel ansprechen zu müssen!

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