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Das All-Monster ist im Lentos gelandet

Von Lukas Luger, 06. September 2013, 00:04 Uhr
Das All-Monster ist im Lentos gelandet
Noch bis 29. September ist »HR Giger - die Kunst der Biomechanik« im Lentos in Linz zu sehen. Bild: APA

„Alien“-Schöpfer HR Giger stellt als Featured Artist des Ars Electronica Festivals in Linz aus.

Er hat dem Grauen eine ästhetische Fratze gegeben und unsere kollektiven Ängste in Bilder von abgründiger Intensität transformiert: HR Giger. Spätestens seit Ridley Scott eine seiner düsteren Kreaturen im Science-Fiction-Klassiker „Alien“ auf der Kinoleinwand verewigte, ist der Schweizer Künstler ein Massenphänomen.

Das Ars Electronica Festival widmet dem surrealistischen Maler, Zeichner und Designer als Featured Artist eine bis zum 29. September im Lentos Kunstmuseum zu sehende Ausstellung. Mittels vieler noch nie gezeigter Gemälde, Plastiken, Grafiken und Kurzfilmen zeichnet die fantastische, von Andreas J. Hirsch kuratierte Schau die Entstehungsgeschichte von HR Gigers „biomechanischem Stil“, seiner apokalyptischen Vision einer Verschmelzung von Mensch und Technik, nach.

Tod und Sexualität

Der erste Teil der Ausstellung widmet sich Gigers künstlerischem Schaffen vor seinem Hollywood-Erfolg mit „Alien“ (1979), der wie eine Wasserscheide das Werk des umstrittenen Schweizers aufspaltet. Inspiriert von seinen Vorbildern, Alfred Kubin und Salvador Dalí, skizzierte er bereits in unheimlich-futuristischen Frühwerken wie „Gebärmaschine“ (1964) oder „Atomkinder (1967/68) eine alptraumhafte Welt voller düsterer Cyborgs, die die Grenzen zwischen Mensch und Maschine, zwischen Fleisch und Metall, verschwimmen lassen.

Wie rote Fäden ziehen sich Tod und Sexualität durch Gigers verstörende Bilder, die mit verblüffender Treffsicherheit die seelische Befindlichkeit der modernen Gesellschaft illustrieren: Schädel und Knochen verformen sich zu Geschlechtsorganen und Maschinenteilen und umgekehrt, das Wunder der Geburt verkommt zur industriellen Fertigung von Leben, eine aus den Fugen geratene Technologie degradiert den dadurch von Alpträumen und inneren Dämonen gepeinigten Menschen zum Statisten, der nur durch den Tod erlöst werden kann.

Raritäten vom „Alien“-Set

Zieht das Frühwerk des Avantgardisten seinen Schrecken – und seine Faszination – aus dem inneren Grauen, so widmet sich der Schweizer seit „Alien“ in erster Linie dem Grauen von außen. Das zur Kultfigur der Popkultur gewordene Monster aus dem All ist diese externe Ausgeburt des Bösen und steht im Mittelpunkt des zweiten Ausstellungsraums im Lentos-Untergeschoß. Die dutzenden Polaroids, Skizzen und Tagebucheintragungen Gigers vom hektischen Treiben am Set des „Hollywood“-Blockbusters zählen zu den Höhepunkten der Ausstellung. Die „Alien Diaries“ sind jetzt erstmals in Buchform (Edition Patrick Frey, Zürich 2013) erhältlich.

Im „Deep Space“ des Ars Electronica Centers wird Gigers finstere Welt bis Sonntag zudem in hochauflösenden Gigapixel-Bildern präsentiert. Heute, Freitag, steht der Künstler dem Kurator Andreas J. Hirsch ebendort zudem Rede und Antwort. Beginn: 22 Uhr.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 06.09.2013 14:10

aber trotzdem ...

... sevas

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 06.09.2013 09:55

empfinde ich als wohldurchdacht, sinnig und tiefsinnig und bringt uns Lesern die Bilderwelten und Weltenbilder des Künstlers auf geistreiche und spannende Art nahe!

Ein wirklicher Premium-Artikel im Kultur-Teil der Nachrichten! Übrigens leistet meiner Meinung nach die Kultur-Abteilung der Nachrichten meist sehr gute Arbeit und das Niveau der Artikel ist fast immer recht hoch. Fein!

Bravo für diesen Artikel!

Man lese und vergleiche den Giger-Artikel vom Standard, der mit diesem weit nicht mithalten kann.

Ich habe übrigens ein wenig in den "Alien-Diaries" geblättert und verstehe nicht, weshalb ich mir ein Buch teuer kaufen sollte, in dem ein großer Teil mit Tagebuch-Faksimile-Seiten gefüllt ist, deren Tex ich nicht entziffern kann.

Das ist eher etwas für Extrem-Fans. Ich sehe mir da lieber einen oppulenten Giger-Bildband an.

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