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Frauen sind anders (krank)

Von Barbara Rohrhofer, 20. Februar 2019, 08:28 Uhr
Frauen sind anders (krank)
Bild: OÖN

Am OÖN-Frauentag am Freitag, 8. März, geht’s auch um die weibliche Gesundheit. Drei Ärztinnen analysieren, warum Frauenherzen anders schlagen, warum Frauen häufiger von psychosomatischen Krankheiten betroffen sind und warum der Frauenarztbesuch oft von Scham und Ängsten begleitet wird.

"Neben den typischen Symptomen wie Brustschmerz mit Ausstrahlung ins Kiefer und in den Arm klagen Frauen mit Herzinfarkten auch häufig über Müdigkeit, über Schlafstörungen, Atemnot, Übelkeit, Bauch- und Rückenschmerzen", sagt Regina Steringer-Mascherbauer, Kardiologin im Ordensklinikum der Elisabethinen in Linz. Und: Betroffene Frauen denken nicht an einen Herzinfarkt, sondern an Infekte oder schmerzhafte Verspannungen. "Dabei könnte ein Besuch beim Herzspezialisten oft Leben retten", sagt die Medizinerin, die beim OÖN-Frauentag am 8. März dabei sein wird (das ausführliche Programm und Details zur Anmeldung finden Sie auf frauentag.nachrichten.at).

Doch der Herzinfarkt ist nur die Spitze des Eisbergs. Tatsächlich ist der Geschlechtsunterschied für alle Bereiche der Medizin relevant – das beginnt bei der Geburt und endet am Sterbebett.

Der erste österreichische Gender-Gesundheitsbericht mit Schwerpunkt auf psychischer Gesundheit wurde 2018 erstmals veröffentlicht und zeigt klar, dass wesentlich mehr Frauen unter Depressionen leiden (Männer: 3,9 Prozent, Frauen: 7,5 Prozent). Ein massiver Unterschied besteht auch beim Rauchen: Frauen, die zur Zigarette greifen, schaden ihrer Gesundheit viel mehr als rauchende Männer. Eine große US-Studie zeigte, dass das Risiko, an einem Herz-Kreislauf-Leiden zu erkranken, für rauchende Frauen 25 Prozent höher liegt als bei Männern. Auch die Wahrscheinlichkeit, an Lungenkrebs oder COPD zu erkranken, ist für Frauen deutlich höher.

Frauen gelten als die "Gesundheitsbeauftragten" ihrer Familien, schauen gut auf Nachwuchs und Lebenspartner, vergessen aber oft auf sich selbst. So nehmen Frauen ab 60 immer seltener die Gelegenheit zur Vorsorge beim Frauenarzt wahr.

Frauen ticken einfach anders

Frauen und Männer unterscheiden sich sowohl auf biologischer als auch psychosozialer Ebene voneinander. Verschiedenheiten lassen sich dabei sowohl beim Gesundheitsbewusstsein und der Wahrnehmung von und im Umgang mit Krankheiten feststellen.

So werden bei Frauen in Österreich fast doppelt so häufig Depressionen diagnostiziert wie bei Männern. Es sind nicht generell „die Frauen schlechthin“, sondern vor allem jene in speziellen Lebenslagen (Doppelbelastungen, Gewalterfahrungen etc.) betroffen. „Außerdem hören Frauen mehr in sich hinein, nehmen Symptome ernster und holen sich früher professionelle Hilfe“, sagt Doris Engertsberger, Internistin mit psychosomatischem Schwerpunkt am Neuromed-Campus der Kepler-Universitätsklinik Linz.

„In Zeiten hormoneller Umstellungen sind Frauen besonders anfällig für psychosomatische Erkrankungen – vor allem in der Pubertät und danach wieder knapp vor und in den Wechseljahren.“

Bis zu den Wechseljahren sind Frauen relativ gut vor Herzinfarkten geschützt, da die weiblichen Hormone in der fruchtbaren Lebensphase das Risiko für Gefäß- und Arterienverkalkung und deren Folgen mindern.

Herz-Schutz bis zur Menopause

Nimmt die Hormonproduktion ab, sinkt parallel dazu auch der Schutz. Daher trifft eine koronare Herzkrankheit viele Frauen erst ab einem Alter von etwa 50 Jahren. Männer sind hingegen oftmals schon deutlich früher davon betroffen. „Bei Frauen in und nach den Wechseljahren sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die mit Abstand häufigste Todesursache. Doch diese Tatsache ist vielen noch immer nicht bewusst. Der Herzinfarkt gilt nach wie vor als Männerkrankheit“, sagt Regina Steringer-Mascherbauer, Kardiologin im Ordensklinikum der Elisabethinen in Linz.

Christine Schatz, Gynäkologin am Landeskrankenhaus in Steyr, ist täglich mit Frauen als Patientinnen konfrontiert – und zwar in jeder Lebensphase. „Frauenärztinnen sprechen mit jungen Mädchen über Sex, übertragbare Krankheiten, Verhütung und Schwangerschaften. Ein paar Jahre später wird der Kinderwunsch aktuell“, sagt die Expertin. „In späteren Lebensphasen geht es um Wechselbeschwerden und Inkontinenz“, sagt Christine Schatz. Warum viele Frauen mit den regelmäßigen Gynäkologenbesuchen nach dem Wechsel aufhören? „Wahrscheinlich glauben sie, dass es nicht notwendig ist, wenn sie keine Probleme haben, dabei wäre es gerade jetzt wichtig! Die Zahl der bösartigen Erkrankungen steigt ab dem 50. Lebensjahr. Viele sind heilbar, aber nur, wenn sie früh erkannt werden. Denken wir nur an Brust- oder Gebärmutterhalskrebs.“

 

 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 20.02.2019 12:27

Da muast studiert haben dass man weiss das Frauen anders sind Hoffentlich muss Fr Dr nicht einen Mann behandeln, weil dann wirds gefährlich

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 20.02.2019 08:50

Das größte Glück für Frauen ist, dass sie nicht den berüchtigten Männerschnupfen bekommen können.

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