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Kollision zwischen Zug und Linienbus in Graz: Eine Tote

Von nachrichten.at/apa, 18. September 2018, 14:35 Uhr
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Bildergalerie Zug kollidierte mit Linienbus
Bild: (APA/Erwin Scheriau)

GRAZ. Eine Kollision zwischen einer S-Bahn der GKB und einem Linienbus der Graz Linien hat am Dienstag in der Früh ein Todesopfer und zehn Verletzte gefordert. Die tief stehende Sonne könnte das Rotlicht an der Ampel geblendet haben.

Das Unglück geschah gegen 8 Uhr auf einem unbeschrankten Bahnübergang im Stadtbezirk Wetzelsdorf. Der Gelenkbus der Linie 33 war bei der Kollision offenbar zur Seite gedrückt worden und auf einem Grundstück an der Bahnkreuzung Grottenhofstraße und Heubergergasse zum Stehen gekommen, auf dem Baumaterial gelagert wird.

Bei der Frau, die bei der Kollision ums Leben kam, handelt es sich um die 34-jährige Buslenkerin. Insgesamt hat der Rettungsdienst elf Patienten versorgt, wobei das Todesopfer eingerechnet ist. Drei Patienten wurden in das LKH Graz, vier in das UKH Graz und drei ins Krankenhaus nach Wagna gefahren oder mit zwei ÖAMTC-Hubschraubern geflogen. Unter den zehn Patienten sind zumindest sieben, die schwere Verletzungen erlitten haben. 

Laut Lukas Kundigraber vom Roten Kreuz waren alle Unglücksopfer Passagiere des Busses. Im Zug wurde demnach niemand verletzt. Dieser war laut GKB mit rund 70 Personen besetzt. Nach der Kollision mit dem Linienbus sprangen alle Achsen der Garnitur aus den Gleisen. In einer Aussendung teilte die GKB mit, dass eine Überprüfung ergeben habe, dass die Licht-Signalanlage funktionierte.

Offenbar unverletzt gebliebene Businsassen haben am Dienstag nach dem Zugsunglück in Graz laut Polizei die Unfallstelle verlassen, ehe die Einsatzkräfte eintrafen. Sie werden nun ersucht, sich bei der Verkehrsinspektion oder einer anderen Polizeidienststelle zu melden.

Neben den mehr als 65 Sanitätern und Ärzten waren auch drei Hubschrauber im Einsatz - zwei des ÖAMTC und einer des Innenministeriums. Sie landeten zum Ausfliegen der Verletzten auf dem Fußballplatz des Vereins LUV, der sich direkt neben dem Bahnübergang befindet. 

Das Rote Kreuz hat noch am Vormittag eine Hotline eingerichtet, bei der Betroffene anrufen können, um das Erlebte in Gesprächen aufzuarbeiten. Die Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams sind unter der Nummer 14844 zu erreichen. Eine Vorwahl ist nicht nötig, sagte Kundigraber.

Video: Bei dem Zusammenstoß zwischen einem GKB-Zug und einem Linienbus ist in Graz-Wetzelsdorf die 34 Jahre alte Buslenkerin ums Leben gekommen.

Bürgermeister Nagl erschüttert

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) zeigte sich in einer ersten Reaktion erschüttert: "Es ist furchtbar, wenn so ein tragischer Unfall passiert. Spekulationen über die Hintergründe werde ich keine anstellen, denn als erstes gilt es, das tiefste Mitgefühl dem Gatten und den Angehörigen der tödlich verunglückten Buslenkerin auszusprechen. Wir hoffen und beten für jene, die schwer verletzt wurden. Mein Dank geht auch an die Einsatzorganisationen, die in bewährter Weise sehr rasch und effizient am Unfallort geholfen haben."

Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) drückte ebenfalls ihre Bestürzung aus: "Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen und Kolleginnen und Kollegen der verstorbenen Buslenkerin und unsere Gedanken und Hoffnungen sind bei den Verletzten." Holding-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Malik meinte zum tragischen Unfall: "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Graz Linien, wir alle bei der Holding Graz, trauern um eine engagierte, junge Frau, sind tief betroffen."

Von einem "Schwarzen Tag" für den steirischen Verkehr sprach Landesrat Anton Lang (SPÖ): "Mein tiefstes Mitgefühl gilt nach dieser furchtbaren Katastrophe den Angehörigen der tödlich verunglückten Frau sowie den vielen Schwerverletzten. Es ist nur zu hoffen, dass es den Verletzten bald wieder besser geht. Mein Dank gilt auch den Einsatzkräften, die einmal mehr Großartiges geleistet haben, die Rettungskette hat einwandfrei funktioniert. Jetzt gilt es, die Unfallursache lückenlos aufzuklären".

Spekulationen über Unfallursache

Während die Ermittlungen noch laufen, wurde an der Unglücksstelle über die möglichen Ursachen spekuliert. Als eine mögliche Variante wurde immer wieder genannt, dass am Bahnübergang die niedrig stehende Morgensonne so auf das Rotlicht der Ampel geblendet habe, dass dieses zu schlecht sichtbar war. Dass dies manchmal vorkomme, darauf wiesen zahlreiche Anrainer an der Unglücksstelle in der Grottenhofstraße hin, berichtet die "Kleine Zeitung".

Video: Kollision von Zug und Bus in Graz:

 

Unbeschrankte Bahnübergänge

In Linz gibt es laut Linz AG keine unbeschrankten Bahnübergänge, wo sowohl Linienbusse des Unternehmens als auch Personenzüge verkehren. Bei Güterzügen ist das vereinzelt der Fall.

„Wir machen Bahnübergänge jährlich sicherer“, sagt ÖBB-Sprecher Karl Leitner. So werden etwa fünf bis zehn Bahnübergänge pro Jahr mit Rotlicht-Phasen gesichert, Schrankenanlagen werden seltener gebaut, weil diese entsprechend kostspieliger sind.

Auf den Bahnstrecken der Stern und Hafferl Verkehrsgesellschaft gibt es unbeschrankte Bahnübergänge, auf denen Linienbusse kreuzen, etwa den Bahnübergang Annastraße-Traunseetram in Gmunden. Alle Kreuzungen der Traunseetram, Atterseebahn und Lilo sind gesichert, etwa durch Stopptafeln oder Andreaskreuze.

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