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Mit Honey und Coffee die Krankheit für kurze Zeit vergessen

Von Ulrike Griessl, 14. November 2022, 04:30 Uhr
"Mit Honey und Coffee können Patienten ihre Krankheit für kurze Zeit vergessen"
Golden Retriever Honey und die französische Wasserhündin Coffee bei einem Besuch im Ordensklinikum Bild: Ordensklinikum Linz

Einmal pro Woche besuchen die beiden Therapiehündinnen Patienten auf der Palliativstation.

Die Begrüßung fällt stets ausgiebig aus, wenn die Hundedamen Coffee und Honey zu Besuch auf die Palliativstation St. Louise am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern kommen. Denn das gesamte Team kennt die beiden Therapiehunde mittlerweile gut. Einmal pro Woche ist eine der beiden auf der Station zu Gast, um Patientinnen und Patienten sowie Angehörige auf der Palliativstation in ihrer schwierigen Lebenssituation zu unterstützen.

Auf die Idee, ihren Golden Retriever im Krankenhaus einzusetzen, kam Victoria Raab, die als Assistenzärztin auf der Gynäkologie des Ordensklinikums arbeitet, als sie mit einer krebskranken Patientin über ihre Hündin Honey sprach. "Während unseres Gesprächs hat sie vergessen, dass sie krank ist", erzählt die Ärztin. Diese Erfahrung habe sie so beeindruckt, dass sie beschloss, mit Honey die Therapiehundeausbildung zu absolvieren. Seither macht Raab immer wieder die Erfahrung, dass Hunden etwas gelingt, was Menschen allein oft nicht zuwege bringen: "Sie öffnen eine Tür zum Patienten und schaffen eine Verbindung."

Vom Terrier bis zum Mops

"Grundsätzlich eignet sich jeder Hund als Therapiehund, der gerne mit Menschen arbeitet", sagt Raab. Auch ein Staffordshire Terrier oder ein Mops seien in der Ausbildung dabei gewesen. Roland Rucker, der ebenfalls regelmäßig mit seiner französischen Wasserhündin Coffee in die Palliativstation des Linzer Ordensspitals kommt, hat diese Rasse allerdings bewusst gewählt. "Französische Wasserhunde sind als besonders menschenbezogen bekannt", sagt er.

"Mit Honey und Coffee können Patienten ihre Krankheit für kurze Zeit vergessen"
Roland Rucker und Victoria Raab mit ihren Therapiehunden Bild: Ordensklinikum Linz

Vor zehn Jahren hat Rucker seinen Vater, der selbst Hundebesitzer war, auf der Palliativstation St. Louise besucht. Damals beschloss er: "Sollte ich mir jemals selbst einen Hund zulegen, dann werde ich ihn zum Therapiehund ausbilden lassen."

Mittlerweile ist Rucker stolzer Hundebesitzer und besucht seit Herbst 2021 mit seiner Wasserhündin Coffee regelmäßig Patienten im Ordensklinikum. Die positiven Rückmeldungen bestätigen ihn in seinem Entschluss. "Die Hunde sind eine Bereicherung für die Station. Sie bieten unseren Patientinnen und Patienten einen guten, angenehmen Körperkontakt", sagt David Fuchs, Leiter der Palliativstation.

Ausbildung

Um eine Therapiehundeausbildung beginnen zu können, müssen Hunde mindestens ein Jahr alt sein. Lernen müssen dabei übrigens nicht nur die Tiere, auch ihre Besitzer müssen für die Einsätze mit ihren treuen Begleitern geschult werden. Ein Jahr dauerte die Ausbildung, die Raab und Rucker bei "Therapiehunde Oberösterreich" absolviert haben, dann waren die Hunde sowie Frauchen und Herrchen bereit für ihre Besuche im Krankenhaus. Diese dürfen insgesamt nicht mehr als acht Stunden pro Monat ausmachen, um die Tiere nicht zu überfordern.

Auf der Palliativstation besucht ein Hund zwischen zwei und fünf Patientinnen und Patienten, ihre maximale Einsatzzeit beträgt 45 Minuten. Laut Rucker kommt es nicht unbedingt auf die Dauer des Besuchs an: "Vor kurzem war ich mit Coffee nur drei Minuten lang bei einer sterbenden Patientin. Diese kurze Zeit hat gereicht, dass ihre Atmung gleichmäßig wurde und sie ihre Hand nach dem Hund ausgestreckt hat. Das sind wunderschöne Momente."

Ob schwer kranke Menschen auf die Anwesenheit der Tiere positiv reagieren, spüren Honey und Coffee sofort. "Sie merken innerhalb der ersten Minuten, ob ein Kontakt gewünscht ist oder nicht", erzählt Raab. In manchen Fällen würden die Tiere auch wieder umdrehen.

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Autorin
Ulrike Griessl
Redakteurin Leben und Gesundheit
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