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Vor 40 Jahren entdeckten französische Forscher das HI-Virus

Von OÖN, 16. Mai 2023, 16:51 Uhr
Vor 40 Jahren entdeckten französische Forscher das HI-Virus
Die Entdecker des Aidsvirus (v. li.): Luc Montagnier, Jean-Claude Chermann und Francoise Barre-Sinoussi Bild: APA/AFP/MICHEL CLEMENT

Zuvor rätselten Ärzte, warum junge Männer plötzlich an Infektionen litten, die früher nur geschwächte Personen betroffen hatten

Am 20. Mai 1983 berichtete ein Team des Instituts Pasteur im US-Wissenschaftsmagazin "Science" von der Isolierung eines neuen Virus, das die Aids-Symptome verursache. Die Bestimmung des Erregers war der entscheidende Schritt im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit, an der bis heute mehr als 40 Millionen Menschen starben.

Das neue Virus "könnte an mehreren Krankheitssyndromen beteiligt sein, darunter auch Aids", formulierten die Entdecker Francoise Barre-Sinoussi, Jean-Claude Chermann und Luc Montagnier damals vorsichtig. Die Aids-Forschung stand noch ganz am Anfang, die Krankheit schien mysteriös.

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Gery Keszler und Conchita
Gery Keszler und Conchita (Foto: HERBERT PFARRHOFER (APA)) Bild 1/14
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Zwei Jahre zuvor hatten Ärzte in den USA von einer Häufung seltener Erkrankungen bei Homosexuellen berichtet. Die Mediziner rätselten, warum Infektionen, die sonst nur bei sehr geschwächten Menschen auftraten, plötzlich gesunde junge Männer trafen. Forschungsteams in verschiedenen Erdteilen machten sich daran, die genaue Ursache der lebensbedrohlichen Krankheit zu erforschen.

Einige vermuteten, dass es sich um ein Retrovirus handelte – unter ihnen auch Robert Gallo, der führende US-Experte für diese krebsauslösende Virusfamilie. In Paris forschte das von Luc Montagnier geleitete Labor für Virusonkologie am Institut Pasteur; dort begann am 3. Jänner 1983 die Untersuchung einer Probe aus dem Lymphknoten eines Aids-Patienten.

"Bei Einbruch der Dunkelheit machte ich mich an die Arbeit", schilderte der 2022 verstorbene Montagnier in seinem Buch "Von Viren und Menschen" den Beginn der Ursachenforschung. Zusammen mit seinen Kollegen Barre-Sinoussi und Chermann entdeckte er schließlich ein neues Retrovirus, das sie LAV nannten. "Aber wir hatten noch keine Gewissheit, dass es die Ursache von Aids war", erzählt Barre-Sinoussi. Im Lauf des Jahres 1983 kamen sie jedoch zu dem Schluss, dass sie tatsächlich den Aids-Erreger gefunden hatten. Im September 1983 präsentierten sie einer Handvoll Experten, darunter auch Gallo, ihre Daten.

Die Forschungsergebnisse stießen zunächst auf große Skepsis. "Ein Jahr lang wussten wir, dass wir das richtige Virus hatten", sagte Montagnier 30 Jahre später. "Aber niemand glaubte uns." Im April 1984 verkündete schließlich die US-Regierung, der Retrovirus-Spezialist Gallo habe den Aids-Erreger entdeckt. Dieser erwies sich letztlich als dasselbe Virus, das in Paris isoliert worden war, und bekam 1986 den Namen HIV: Humanes Immundefizienz-Virus.

Frankreich und die USA stritten sich um die Urheberschaft der Entdeckung. Dabei ging es nicht nur um die wissenschaftliche Ehre, sondern auch um Einnahmen aus dem auf der Entdeckung basierenden Testverfahren. 1987 einigten sich Frankreich und die USA, Montagnier und Gallo künftig als "Co-Entdecker" des Virus zu bezeichnen. 2008 wurden aber nur Montagnier und seine Kollegin Barre-Sinoussi 2008 für ihren Durchbruch mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet, Gallo ging leer aus.

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1  Kommentar
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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 16.05.2023 17:23

um das entstehen des Virus aus der Retorte gibt
viele Ungereimtheiten

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