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Operation gelungen: Michelles Happy End ist erst der Anfang

Von Dietlind Hebestreit, 03. August 2019, 00:04 Uhr
Operation gelungen: Michelles Happy End ist erst der Anfang
Eng verbunden: Michelle Pfeferle (17) und ihre achtjährige Schwester Alina Bild: VOLKER WEIHBOLD

Nach einem erfolgreichen Eingriff in der Schweiz ist die Oberösterreicherin zurück.

Michelles Nägel sind rot lackiert, das Haar fällt offen auf die Schultern, sie wünscht sich ein Nasenpiercing und ein Freundschafts-Tattoo am Bein. Und sie träumt vor allem davon, mit ihren Freundinnen fortzugehen. Ein ganz normales Teenagerleben? Nicht ganz.

Seit Michelle Pfeferle auf der Welt ist, lebt sie im Ausnahmezustand. Wegen einer seltenen Muskelkrankheit braucht die heute 17-Jährige seit früher Kindheit einen Rollstuhl. Ihre Muskeln bauen sich immer mehr ab und ihre Wirbelsäule verkrümmte sich so stark, dass sie kaum noch atmen konnte. Operationen misslangen und der gesundheitliche Zustand des Mädchens aus St. Marien verschlechterte sich dramatisch. Mutter Sabrina Pfeferle klapperte Ärzte wegen einer weiteren Operation ab, doch die Mediziner winkten ab. Zu gefährlich, so der einhellige Tenor. Dann fand die verzweifelte Mutter einen Spezialisten in der Schweiz, der sich bereit erklärte, die Operation zu riskieren.

An dieser Stelle kommt die OÖN-Familie ins Spiel: Damit Mutter Sabrina und Alina, die kleine Schwester von Michelle, mit in die Schweiz reisen konnten, spendeten die Leserinnen und Leser kleinere und große Beträge für die Familie. Ausgestattet mit einem guten finanziellen Polster, starteten die Pfeferles im Herbst 2018 in eine ungewisse Zukunft bei den Eidgenossen.

Körper wieder aufgerichtet

Jetzt, nach fast einem Jahr, ist das tapfere Mädchen zurück. "Ich bin froh, dass ich endlich wieder daheim bin. Es ist so schön, dass hier alle Österreichisch reden", sagt Michelle. Dass ihr Körper deutlich aufgerichtet wurde, dass sie wieder frei sitzen kann, ohne sich aufstützen zu müssen, verdankt sie einer zehnstündigen, lebensrettenden Operation im Juni.

"Als ich aus der Narkose aufgewacht bin, habe ich zuerst gedacht, die haben ja nichts gemacht. Ich hatte fast keine Schmerzen", erinnert sich der Teenager. Erst nach und nach realisierte Michelle, dass die Operation gelungen war und sie dadurch viel Lebenszeit gewonnen hat. Auch Mutter Sabrina konnte die erfreuliche Situation lange nicht fassen: "Ich hatte immer Angst, dass noch etwas schief geht – wie damals bei den Eingriffen in Innsbruck." Dort hatten Ärzte die Wirbelsäule in aufwändigen Operationen mit Stützstäben stabilisiert, die jedoch im Körper brachen und fast die Haut durchbohrten. Tatsächlich kam es auch nach der jüngsten Operation zu Wundheilungsstörungen, die immer noch nicht ganz behoben sind. "Michelle war in Zürich aber so traurig, fast schon depressiv, dass die Ärzte einer Überstellung nach Österreich zustimmten. Schließlich spielt die Psyche bei der Heilung ja auch eine wichtige Rolle", so die Mutter.

Ein kleines Empfangskomitee aus Familie und Freunden nahm die junge Patientin vergangenes Wochenende im Linzer Medcampus IV in Empfang, gestern durfte das Mädchen bereits heim nach St. Marien.

Zukunftspläne schmieden

Sich jetzt auszurasten, kommt Michelle aber nicht in den Sinn. Sie schmiedet bereits Pläne mit ihren Freundinnen, will wieder Rollstuhlkarate machen, nach Disneyland reisen. "Ich habe ja immer gesagt, ich schaffe das!", sagt das willensstarke Mädchen. "Ich bedanke mich bei allen, die uns unterstützt haben. Auch die Kommentare auf Facebook haben mir sehr geholfen", so Michelle. Viele Besuche von Familie und Freunden in der Schweiz linderten das ärgste Heimweh, "obwohl der Abschied jedes Mal sehr schlimm war".

Beste Schwestern

Besonders verbunden ist das zierliche Mädchen mit seiner achtjährigen Schwester. "Alina hat mich immer mit ihren Witzen aufgebaut, sie hat mir den Plüschhund ins Gesicht gelegt und meine Hand gehalten, wenn der Verband gewechselt wurde", erinnert sich die große Schwester.

Auch dass es seine Rettung ganz besonders seiner tollen Mama zu verdanken hat, ist dem jungen Mädchen bewusst. Als Mutter Sabrina aber sagt "und nach der Reha im Herbst geht sie dann wieder in die Handelsschule Traun", verdreht Michelle die Augen. Sie ist eben doch ein typischer Teenager.

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Autorin
Dietlind Hebestreit
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1  Kommentar
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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 03.08.2019 09:25

Mädel ich Gratuliere Dir und wünsche Dir, dass Du noch viel von dem erleben darfst, was Du Dir ^wünscht,, 👍👍❤️❤️Alles Gute!!

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