Hoffnung für Netzhautleiden
Mein Enkerl hat eine seltene Netzhauterkrankung, die über die Jahre zur völligen Erblindung führen kann. Gibt es Hoffnung?
Retinitis pigmentosa ist eine sehr seltene Erkrankung der Netzhaut, die entweder vererbt wird oder spontan auftreten kann.
Über die Jahre sterben langsam jene Zellen in der Netzhaut ab, die uns das Sehen, den wichtigsten Sinn unseres Lebens, möglich machen.
Meistens beginnen die Zellen vom seitlichen Sichtfeld aus immer müder zu werden, sie schlafen schön langsam ein, und schließlich sterben sie der Reihe nach ab. Wenn dann auch die Zellen des scharfen Sehens im Zentrum der Bildgebung, also der Makula, eingeschlafen oder gar abgestorben sind, kommt es zur völligen Erblindung.
Die Ursache dafür liegt in der Erbsubstanz. Der Körper ist dann nicht mehr in der Lage, die nötigen Bausteine des Sehens bereitzustellen, wie mir Prof. Siegfried Priglinger von der Universitäts-Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München erklärt. Der gebürtige Oberösterreicher hat in München mit der Therapie für einen bestimmten Gendefekt gezielt angesetzt. Er hat biotechnologisch über den DNA-Transfer gesunde Erbsubstanz in die Zellen eingeschleust.
In langjährigen Versuchen ist es ihm gelungen, das Fortschreiten der Erblindung zu bremsen, ja sogar umzukehren. Für die Zellen, die bereits abgestorben sind, gibt es natürlich kein Zurück mehr. Jene Zellen aber, die lediglich eingeschlafen sind, können auf diese Weise wieder wachgeküsst werden und so das Sehvermögen erhalten. Ein rechtzeitiger Beginn der Therapie ist von besonderer Bedeutung.
Der oberösterreichische Augenarzt Siegfried Priglinger und seine Mitarbeiter können stolz darauf sein, mit dieser Hightech-Therapie, die allerdings höchst aufwendig ist, in Zukunft viele Menschen vor der Erblindung zu bewahren.
Ich wünsche Ihnen, dass auch Ihr Enkerl mit dieser modernen Therapie seine Sehfähigkeit noch erhalten kann.
Ein Hautarzt ein Mann für alle Fälle.
Einfach nur grauslich!
Der Artikel ist einem ORF-Beitrag, der vor ca. 10 Tagen gesendet wurde, sehr ähnlich. Was noch gesagt wurde, ist, dass es die Therapie nur für einen von bisher 100 bekannten Gendefekten, die zur Erblindung führen, gibt und dass sie 800.000 Euro kostet und niemand weiß, wer das zahlen soll. Vermutlich gibt es die Oma, die für ihr Enkerl anfragt, gar nicht.
Wenn nächste Woche die Tante eines Säuglings mit Spinaler Muskelatrophie (Behandlung: 2 Mio Euro) auftritt, wissen wir, woher der Wind weht.
Den Zusammenhang zwischen Dr Priglinger und dem Bild von Dr Neuhofer habe ich nicht erkannt; oder ist Dr Neuhofer Author des Artikels?
Dr. Neuhofer schreibt bereits seit etlichen Wochen für die OÖN; der Johannesweg alleine brachte nicht mehr genug Medienpräsenz...