Gallensteine: Die wichtigsten Fragen und Antworten
Fast 30.000 Österreicher werden jährlich wegen Problemen mit der Galle im Spital behandelt. Die häufigste Ursache sind Gallensteine.
Zur Verdauung fettreicher Speisen wird Gallenflüssigkeit in der Leber produziert und in der Gallenblase gespeichert. Für Menschen mit Gallensteinen führt der Genuss von Schnitzel und Schweinsbraten wegen des mangelnden Abflusses der Gallenflüssigkeit aber zu Beschwerden. Christoph Kopf, Leiter der Abteilung für Chirurgie am Klinikum Schärding, beantwortet die häufigsten Fragen rund um die "Volkskrankheit".
Was sind Gallensteine?
Gallensteine sind verfestigte Bestandteile der Gallenflüssigkeit. Ihre Größe kann von einigen Millimetern bis hin zu wenigen Zentimetern reichen.
Wie entstehen sie?
Das kann genetisch bedingt sein, beispielsweise durch eine Veranlagung in der Familie. Risikogruppen sind Menschen mit Übergewicht, besonders, wenn sie stark abgenommen haben, oder Personen, die an Diabetes, Erkrankungen der Nebenschilddrüsen oder Leberzirrhose leiden, teilweise sind auch Frauen während der Schwangerschaft betroffen.
Wie merkt man, dass man Gallensteine hat?
Etwa 20 bis 30 Prozent aller Betroffenen haben Beschwerden. In den meisten Fällen bleiben die Steine jahrelang unentdeckt oder werden durch Zufall bei einem Ultraschall gesehen. Treten Beschwerden auf, so tun sie dies am häufigsten in Form einer Gallenkolik. Typische Anzeichen dafür sind krampfartig auf- und abwallende Schmerzen im rechten oder mittleren Oberbauch, die in den Rücken oder die Schulter ausstrahlen können.
Wie werden Gallensteine behandelt?
Dies hängt davon ab, ob sie Beschwerden verursachen oder nicht. Gallensteine, die keine Beschwerden machen, müssen in der Regel auch nicht behandelt werden. Bei Verdacht auf eine Gallenkolik sollte man unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Krampflösende und schmerzstillende Medikamente helfen bei Gallenkoliken, heilen allerdings nicht das ursächliche Gallensteinleiden. Um Komplikationen zu verhindern, wird eine operative Entfernung der Gallenblase empfohlen.