Lieb und teuer: Wie viel uns Gesundheit wert ist
Umfrage: Die Österreicher geben jährlich knapp 1000 Euro für ihre eigene Gesundheit aus – Investition in eine gesunde Zukunft erfolgt oft erst spät.
Werden die Österreicher gefragt, wovor sie sich am meisten fürchten, dann antworten 89 Prozent, dass sie Angst davor haben, schwer zu erkranken, unselbstständig oder im Alter ein Pflegefall zu werden. Auch der Gedanke daran, eine Demenz zu bekommen, beschäftigt 84 Prozent der Österreicher mehr, als sie wollen. Dies ergab eine Umfrage des market-Instituts im Auftrag von revitalaspach.
Laut Werner Beutelmeyer, market-Geschäftsführer, würden sich 70 Prozent der Befragten zwischen 25 und 75 Jahren nicht völlig gesund führen. "Die Volkskrankheiten Rückenschmerzen, Probleme mit dem Bewegungsapparat und Beschwerden durch Übergewicht sind die meistgenannten Leiden."
Ernährung, Sport, Privatarzt
Doch wofür geben die Österreicher Geld aus, wenn es um ihre Gesundheit geht? Während knapp 70 Prozent der gesunden Menschen ihr Gesundheits-Budget für bewusste Ernährung verwenden, "investieren" die Nicht-Gesunden den Großteil in Medikamente. Insgesamt kann gesagt werden, dass am meisten in bewusste Ernährung und Sport (Material, Bekleidung, Kosten für Vereine und Studios) investiert wird, gefolgt von Honoraren für Privat- und Wahlärzte. Aber auch privat zu zahlende Physiotherapien, Massagen und Heilpraktiker werden gerne in Anspruch genommen.
Unsportliche 40-Jährige
Die meisten Sportmuffel finden sich laut Umfrage unter den 40- bis 49-Jährigen: Nur 12 Prozent der Menschen in dieser Altersgruppe ist Sport auch viel Geld wert. "Bei den Menschen, die mitten im Beruf stehen, Familie haben und einen vollgepackten Freizeitplan, fehlt oft einfach die Zeit, etwas für den Körper zu tun", sagt Günther Beck, Geschäftsführer der Revital Gesundheitshotel Aspach GmbH. Dafür zahlt die Altersgruppe der 40er am meisten für den Arzt, immerhin 25 Prozent leisten sich einen Wahlarzt.
OÖ-Liebe zu Alternativmedizin
Unabhängig von finanziellen Investitionen machen die Österreicher auch ganz bewusst kostenlose Aktivitäten für ihre Gesundheit: 73 Prozent gaben an, grundsätzlich eine positive Lebenseinstellung zu haben, 60 Prozent rauchen nicht und fast jeder Zweite gab an, wenig Alkohol zu trinken. Fast die Hälfte der Oberösterreicher versucht, die Einnahme von Medikamenten so gut wie möglich zu vermeiden und greift auch gern zu homöopathischen Behandlungsmethoden.
Sorgen macht den Landleuten auch das Gesundheitssystem, hier vor allem die schrumpfende Zahl der Hausärzte und längere Wartezeiten auf einen Termin.
So viel lassen sich Österreicher ihre Gesundheit kosten
Durchschnittlich 960 Euro investiert der Österreicher jährlich in seine Gesundheit. Laut market-Umfrage gibt ein Drittel der jüngeren Menschen zwischen 25 bis 39 Jahre maximal 500 Euro dafür aus. Die 60- bis 75-Jährigen hingegen greifen tiefer in die Geldtasche. 1230 Euro zahlen die Befragten dieser Gruppe für Gesundheitsmaßnahmen.
In Oberösterreich liegt die durchschnittliche Investitionssumme bei 924 Euro. Jeder dritte Oberösterreicher gibt maximal 500 Euro im Jahr dafür aus, 21 Prozent bis zu 1000 Euro. 28 Prozent der befragten Landsleute geben jährlich sogar mehr als 1500 Euro aus.
Prävention: „Bewegung und gesunde Ernährung ab dem Kindesalter sind die beste Gesundheitsversicherung“, sagt Günther Beck, Geschäftsführer des Rehazentrums Revital Aspach.