Fruktose-Unverträglichkeit betrifft rund jeden Dritten
Auslöser sind Stress und der unregulierte Zusatz von Isoglukose in unseren Lebensmitteln.
Die Häufigkeit der Fruktoseunverträglichkeit ist in den vergangenen Jahrzehnten rapide angestiegen. Eine der Ursachen liegt neben der chronischen Überlastung der Menschen in einem verstärkten Zusatz von Isoglukose in Nahrungsmitteln, sagte Harald Vogelsang von der Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie der MedUni Wien. Genaue Zahlen liegen laut Vogelsang nicht vor, geschätzt werde aber, dass 30 bis 50 Prozent der österreichischen Bevölkerung von zumindest einer milden Form der Fruktoseunverträglichkeit betroffen sind. Die Beschwerden – Magen-Darm-Probleme – treten häufig in Zusammenhang mit Stress und bei Reizdarm-Syndrom auf, denn chronische Überlastung und Stress bewirken, dass Menschen empfindlicher reagieren und Unverträglichkeiten vermehrt verspüren.
Betroffene können ihre Beschwerden durch den Verzicht auf fruktosehaltige Lebensmittel verringern. Dazu gehören vor allem Obstsorten wie Äpfel und Birnen sowie Honig und Maissirup. Süß- und Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit, Xylit, Isomaltose, Mannit oder Maltit können die Symptomatik verschlechtern.
Eine hilfreiche Maßnahme bestehe darin, auf ein ausgewogenes Verhältnis von Fruktose und Glukose in der Nahrung zu achten, da Glukose die Aufnahme von Fruktose im Dünndarm unterstützt, betonte Vogelsang.
Eine große Problematik sieht Vogelsang im unzureichend regulierten Zusatz von Isoglukose in Nahrungsmitteln. Isoglukose (HFCS – high fructose corn syrup) ist ein aus Maisstärke hergestellter Zuckersirup, der zum überwiegenden Teil aus Fruktose besteht. Die Kennzeichnung auf Nahrungsmitteln lasse in Österreich zu wünschen übrig.