Fettleber steigert das Risiko für Herzinfarkte
Besucher-Ansturm bei der OÖN-Gesundheitstour im LKH Schärding zum Thema "nichtalkoholische Fettleber".
Die Zahlen sind alarmierend: Jeder fünfte Oberösterreicher hat eine Fettleber. In vielen Fällen spielt Alkohol dabei keine wesentliche Rolle, sondern schuld ist meist der Lebensstil und in der Folge Übergewicht. Mit der Fettleber gehen bei 20 Prozent der Betroffenen Entzündungen des Organs einher, die zu Vernarbungen, Leberzirrhose,
-zellenkrebs oder -versagen führen können. Auch erleiden 38 Prozent der Fettleber-Patienten einen Herzinfarkt und der Fettstoffwechsel spielt oft verrückt. "Auch das Risiko für alle Formen von Krebs erhöht sich signifikant", sagte Primar Thomas Bamberger bei der OÖN-Gesundheitstour im LKH Schärding. Dort platzte der Veranstaltungssaal mit 170 Besuchern aus allen Nähten.
Fruchtzucker kann schaden
Thomas Meindl, ärztlicher Direktor in Schärding, empfahl einen gesünderen Lebensstil, der aber auch Ausnahmen erlaube – "mit Maß und Ziel". "Seit einigen Jahren weiß ich, dass man Smoothies nicht im Übermaß trinken soll. Meine Frau ernährt unsere Familie seit zwei Jahrzehnten gesund, mit gutem Brot und Müsli und zum Trinken gibt es bei uns viel Wasser", sagte Karl Lehner, Vorstandsdirektor der neu geschaffenen "Oberösterreichischen Gesundheitsholding GmbH". "Wir sind stark in der Prävention tätig", erklärte Peter Palmetshofer von der Uniqa, dem größten privaten Gesundheitsversicherer in Österreich.
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Neue Volkskrankheit Fettleber
Auch schlanke Menschen die wenig Alkohol trinken können betroffen sein. Denn auch zu viel Zucker und gesättigte Fettsäuren können Ursache für eine „Nichtalkoholische Fettleber“ sein.
Tipps zur Vorbeugung und Behandlung einer Fettleber gab bei der Gesundheitstour auch Diätologin Elisabeth Bauböck vom LKH Schärding: "Jedes Kilo zählt. Vermeiden sollte man besonders zu viel Weißmehl und Süßes, wobei besonders industriell produzierter Zucker schaden kann. Wir Innviertler sind echte Obsttiger. Zwei bis drei Stück Obst pro Tag sind gesund, nur das Übermaß ist nicht sinnvoll." Besonders in Getränken sei oft Zucker versteckt – auch in Verdünnungssäften. "Auch frisch gepresster Apfelsaft darf nur in Maßen genossen werden. Mit zwei Gläsern Süßmost hat man die Tagesdosis an Zucker bereits erreicht", sagt die Ernährungsspezialistin.
Eine Lanze für mehr Sport brach Uniqa-Vitalcoach Margit Wachter. "Jede Form von Bewegung ist sinnvoll. Wir empfehlen drei Einheiten pro Woche. Eine davon sollte Krafttraining, die anderen Ausdauertraining sein", sagt die Sportwissenschafterin. Auch in den Alltag sollte man Bewegung einbauen. Wichtig sei es, sich anfangs nicht zu überfordern.
Interessierte Besucher aus ganz Oberösterreich nützten das Angebot, Fragen zu stellen, auch nach dem offiziellen Gesundheits-Talk. Danach labten sich die Gäste bei einem gesunden Buffet der Krankenhausküche.