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Zwischen Hoffnung und Verzweiflung

Von Dietlind Hebestreit, 05. August 2019, 00:04 Uhr
Zwischen Hoffnung und Verzweiflung
Julie von Bismarck kämpfte um ein eigenes Kind. Bild: Ralf Kornmann

Sieben Jahre lang versuchte Julie von Bismarck schwanger zu werden. Mit einem Buch über ihren Leidensweg will sie anderen Paaren mit Kinderwunsch helfen.

Sieben lange Jahre versuchten Julie von Bismarck und ihr Mann John alles, um ein eigenes Kind zu bekommen: Sex nach Terminkalender, Hormonbehandlung, künstliche Befruchtung, Embryonentransfer. Das Paar ordnete sein gesamtes Leben dem Kinderwunsch unter und nahm extrem hohe Kosten, massive körperliche Strapazen und die damit einhergehende psychische Zerreißprobe in Kauf. Über diese belastende Zeit hat die Deutsche, die heute Mutter einer Tochter ist, ein Buch verfasst. Im OÖN-Interview spricht die Pferdeexpertin über die Beweggründe.

Für wen haben Sie dieses Buch geschrieben?

Für alle, die es nicht so leicht haben, ein Kind zu bekommen. Das Thema ist oft von Scham besetzt, betrifft aber so viele Menschen.

Was raten Sie Paaren, die in einer ähnlichen Situation sind wie Sie damals?

Man sollte nicht zu lange warten, bis man sich professionelle Hilfe holt. Verschenkte Zeit ist das, was man am meisten bereut.

Was würden Sie wieder machen und was keinesfalls?

Ich würde alles wieder genauso machen – wenn es die einzige Möglichkeit gewesen wäre, meine Tochter auf die Welt zu bringen. Ich hätte mir aber gewünscht, dass mir die Spezialisten früher gesagt hätten, dass die Chancen, normal schwanger zu werden, gleich null waren.

Was war die größte Belastung in diesen sieben Jahren?

Es war ein Leben zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Ich war niedergeschmettert und stürzte in ein tiefes Loch, wenn es wieder nicht geklappt hatte. Ich hatte das Gefühl, keine richtige Frau zu sein und das nicht hinzubekommen. Schlimm war auch die Isolation durch Freunde und Familie.

Wie steht man so eine belastende Zeit als Paar durch?

Wenn es an den Frauen liegt, dass es nicht klappt, fühlen sich die Betroffenen oft minderwertig und schuldig. Das schwingt immer mit. Es muss aber nicht so sein, dass der Partner das auch so sieht. Meinem Mann und mir hat es sehr geholfen, immer wieder über das Thema zu reden. Es ist außerdem wichtig, sich gegenseitig keine "Schuld" zu geben, und die Paare sollten unbedingt sicher sein, dass beide das gleiche Ziel haben. Sonst kann es schwierig werden.

Was hat Ihnen bei all diesen schlimmen Erfahrungen am meisten geholfen?

Mir haben meine Pferde und meine beiden Hunde sehr geholfen – Spaziergänge, Ausritte und Aufenthalte in der Natur. Und Reisen waren immer ein sehr gutes Heilmittel.

Gibt es jemanden, auf den man sich beim Thema Kinderwunsch verlassen kann?

Ich finde, dass man in Internetforen von anderen Betroffenen gute Tipps bekommt. Ich würde mir aber eine unabhängige Stelle wünschen, wo man Beratung ohne Hintergedanken erhält.

Sie sagen am Ende des Buches, man soll seinen Traum nicht aufgeben. Aber woher weiß man, was richtig ist und was nicht?

Das ist etwas, was man fühlt. Man kann sich fast immer auf das Bauchgefühl verlassen. Immer, wenn ich in meinem Leben für etwas gekämpft habe, war es das auch wert.

Buchtipp: Julie von Bismarck: "84 Monate – Sieben Jahre gefangen im Kinderwunsch", Piper Verlag, 15 Euro

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Autorin
Dietlind Hebestreit
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3  Kommentare
3  Kommentare
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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 05.08.2019 00:35

Die Frau Birmarck sollte es so machen wie andere Paare: Urlaub in Italien, und plötzlich ist die Frau schwanger. In Afrika würde es auch funktionieren, ist aber doch eher abzuraten davon.

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Ginko (529 Kommentare)
am 05.08.2019 09:11

Das sind genau die Ratschläge auf die man in so einer Situation verzichten kann.
Ich spreche aus eigener Erfahrung, hat dann aber nur mit einer jahrelangen Hormonbehandlung geklappt. Danke, AKH !

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siggirl (17 Kommentare)
am 05.08.2019 09:30

Unsensibler geht es wohl kaum!

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