Wie guter Rat muss auch gutes Essen nicht teuer sein
Maria vom Guten Rat ist "Oberösterreichs Genuss.Wirt des Jahres"
Die Reise von Linz ins Innviertel ist weit, besonders nach Gstaig zur "Maria vom guten Rat". Die lange Anfahrt lohnt aber: Das Gasthaus neben der Wallfahrtskirche ist das bedeutendste Gebäude in diesem Kirchweiler der kleinen Gemeinde Feldkirchen bei Mattighofen.
Wir werden schon beim Eingang von der Wirtin freundlich empfangen. Nun können wir zwischen der Wirtsstube (Raucherbereich) im Erdgeschoß im Stil der frühen 60er-Jahre und dem viel "feineren" Restaurant im 1. Stock wählen. Wir sind an einem Wochentag und zu Mittag da und entscheiden uns daher für das rustikale Ambiente.
Das Angebot auf der Speisekarte ist nicht übertrieben groß, aber mehr als ausreichend, ein "Zuviel" würde auf die Verwendung von Halbfertigprodukten schließen lassen. Küchenchef Jürgen Hamedinger legt Wert auf regionale Produkte aus naher Umgebung wird versichert, und so probieren wir nach Landbrot mit Aufstrichen (1,90 Euro) als Vorspeisen die Frischkäsevariation mit Salat und Chutney von Stekovits-Paradeisern (7,20) und eine kalte Ganslbrust und Ganslleber (10,80), ebenfalls mit Chutney. Beide Gerichte wunderbar, der Bio-Schafkäse herrlich cremig, die Ganslbrust zart und gschmackig, das Paradeis-Chutney unvergleichlich.
Als Hauptspeisen wählen wir geschmorte Schweinsbackerl vom Mangalitza-Wollschwein mit Spätzle (12,90) und Nudeltascherl (10,50) und werden nicht enttäuscht. Traumhaft der extra dazu bestellte gemischte Salat (3,50) mit einer wunderbaren Marinadenkomposition. Lediglich die Spätzle sind offenbar nicht ganz frisch, manche sind etwas trocken.
Zufrieden sind wir auch mit den Getränken: Das Seidel Märzen um 2,20 Euro und auch das Seidel Weizenbier ist um 2,60 recht günstig, das Achterl Sauvignon blanc von Walter Skoff um 3,20 und Blaufränkisch vom Igler um 3,50 ebenso.
Im Magen ist zwar nur noch wenig Platz, trotzdem wollen wir auf Apfelstrudel und den auch im Innviertel so beliebten Millirahmstrudel (jeweils 3 Euro) nicht verzichten. Kurzum: Der Apfelstrudel gut, der Millirahmstrudel eine Sensation, so locker, so flaumig, fein abgestimmte Süße – besser geht’s nicht. Torten, Strudel und Chutneys gibt’s auch zum Mitnehmen nach Hause.
Nachsicht gegenüber kleiner Schwäche
Wir gratulieren zur von der GENUSS REGION ÖSTERREICH und der ÖGZ (Österreichische Gastronomie- und Hotelzeitung) verliehenen Auszeichnung "Genuss.Wirt des Jahres 2014 in Oberösterreich". Auch die vom Restaurantführer Gault Millau verliehene Haube und die beiden Sterne des Gourmet-Guide A la Carte sind wohl verdient. Zudem wird man bei Speisen kaum ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis finden als in diesem wunderbaren Landgasthaus.
Weinkarte: Neben vielen guten Österreichern auch Weine aus Italien, Spanien und Australien. Offene Weine eher preisgünstig, Flaschenweine zum Teil etwas zu teuer, keine Bouteille unter 23 Euro (Weiß) bzw. 26 Euro (Rot).
Service: kompetent und flott, gute Empfehlungen auch außerhalb der Karte.
Im Sommer kann man im sehr schönen Gastgarten speisen.
Maria vom Guten Rat im Netz: www.gstaig.at
Adresse: Gstaig 1, 5143 Feldkirchen bei Mattighofen, 07748 / 50195, Mittwoch bis Sonntag von 11.30 bis 23 Uhr
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