Der Gasthof Post bringt allen was
In Hellmonsödt wurde vor zwei Monaten das Wirtshaus inklusive Zimmer wieder eröffnet.
Hellmonsödt mag über der Nebelgrenze liegen. In den vergangenen Monaten war es jedoch ziemlich bewölkt; zumindest was das Wirtshaus Post am Marktplatz betraf. Nach der höchst erfreulichen "Culinariat-Zeit" von Thomas Hofer und seiner Lebensgefährtin Eva-Maria Pürmayer, die jetzt das Bergergut in Afiesl führen, stand das Gasthaus Post eineinhalb Jahre leer.
Bis die Annonce vom Ehepaar Julia und Martin Rittberger gelesen wurde. Die zwei sind gastroaffin, werkten lange Zeit in Obertauern und Lech auf Saison und sprangen vor zwei Monaten in die Selbstständigkeit, um "mit dem Lokal an der Verwirklichung der eigenen Ideen anzudocken", sagt Martin Rittberger.
Das Konzept ist so ausgerichtet, dass für alle etwas dabei ist. Freunde der Hausmannskost finden ihre Gerichte ebenso, wie Liebhaber der asiatischen Küche. Am Abend gibt es die Möglichkeit, in der Froschbar die Vielfalt an Gins zu verkosten, und wer gerne ein paar Nächte länger bleiben will, hat vier geräumige Zimmer zur Verfügung (ab 43 Euro).
Das Gasthaus ist barrierefrei und rauchfrei, das Personal freundlich und zuvorkommend. In der Küche wird auch auf die famlieneigene Landwirtschaft aus Kärnten zurückgegriffen. Zum Beispiel beim sehr, sehr fein gehackten Beef Tartar (15,90 Euro). Leider harmonieren die eingelegten säuerlichen Pilze nicht optimal dazu.
Für die heißen Sommertage ist die erfrischende Gurkenkaltschale (4,20 Euro) perfekt. Genauso erquicklich ist die flambierte Lachsforelle (12,90 Euro).
Erinnert ein wenig an Ceviche, ist gut mariniert und mit dezenter Krenschärfe ausgestattet – ein gelungener Start für den nächsten Gang: Frischfang aus Alberndorf (18,90 Euro). In diesem Fall wurde ein Saibling an Land gezogen, auf der Hautseite kross angebraten und mit Oliven und Kartoffelgröstl serviert. Der Fisch mundet sehr fein, auch das Gröstl, allerdings besteht die Gefahr, dass man sich in Kombination der beiden in der Bittere vergaloppiert.
Backhendl (15,90 Euro) wird ausgelöst in knuspriger Kürbispanier mit Erdäpfel und und einem Nest aus Vogerlsalat gereicht – sehr saftig. Immer wieder putzen thailändische Gerichte die Speisekarte auf, und werden von den Angestellten hoch gelobt. Zum Beispiel Pad Thai (10,90 Euro), ein Nudelgericht mit Eiern, Fischsauce und pikanter Note.
Höchste Anerkennung erlangt aber die Pâtissière Laura für ihren selbst ausgezogenen und karamellisierten Apfelstrudel mit Vanilleeis (6,30 Euro). Damit kommt die Sonne dauerhaft nach Hellmonsödt zurück.
Gasthof Post
Küchenleistung: 4 von 6 Kochlöffeln
Kategorie: Gasthaus
Marktplatz 5, 4202 Hellmonsödt, 07215/38600
Ruhetage: Di. und Mi.
www.ghpost.at
Zwölf verschiedene Biere werden angeboten. Zudem einige Aperitifs und Cocktails.
das essen war sehr gut.