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Augen zu – Schnabel auf

Von Philipp Braun, 16. Oktober 2020, 00:04 Uhr
Augen zu – Schnabel auf
Die Weine von Karl Schnabel sind eine Hommage an die Natur und den Geschmack.

Umdenken beginnt jetzt: Mit eindimensionalen Zugängen hat man keinen langfristigen Erfolg. Winzer Karl Schnabel aus dem Sausal entführt in eine sinnliche Welt.

Impulse kommen immer von Querdenkern. Die kleinen Betriebe sind der Pulsschlag. Innovationen kommen nicht von den Großen, die sich an starre Lehrpläne halten."

Karl Schnabel, biodynamischer Winzer aus dem Sausal, philosophiert gerne über Landwirtschaft und Weine. Beides verschmilzt bei ihm zu einem großartigen Ganzen. Eine isolierte Betrachtung greift zu kurz. Der Winzer denkt lieber holistisch .

Das Ganze im Blick

Karl Schnabel ist ein Querdenker – einer, der bereits vor langer Zeit Weitblick bewiesen, sich gegen geltende Normen durchgesetzt und Impulse für eine richtungsweisende Weinwirtschaft gesetzt hat. "Anfangs hast du dich verstecken müssen und wurdest sogar geächtet, weil du biologisch gearbeitet hast. Zuerst haben sie gelacht, dann dich beobachtet, und jetzt klopfen sie dir auf die Schulter", sagt Schnabel, der seine Steillagen ausschließlich mit der Sense mäht, keinen Schwefel zusetzt und seine Pflanzen mit Teeauszügen stärkt.

Es ist nicht das einzig Ungewöhnliche am Winzer, der als "Quereinsteiger" begonnen hat. Sein Vater war zwar Weinmacher, einer von den Qualitätsbesessenen, der in den 70er-Jahren unter der Modernisierung litt. Doch leider verstarb er relativ bald. Karl Schnabel ging noch zur Schule und die Gärten mussten gerodet werden. Einige Jahre später, nach dem Boku-Studium und einem Aufenthalt im Burgund, begann Schnabel quasi bei null. "Wir hatten kein Fassl, keinen Traktor, keine Sense, kein Werkzeug. Es waren nur die Grundstücke da. Das ist so, als hättest du einen Herd und einen leeren Kühlschrank und fängst zum Kochen an."

Gang in die Zukunft

Schnabel begann. Mit für die Steiermark ungewöhnlichen Sorten wie Zweigelt, Pinot Noir und Blaufränkisch, die heute 80 Prozent der bewirtschafteten Fläche (fünf Hektar) ausmachen. Geprägt sind die Weine vom Schieferboden des Sausals. Schnabel vergleicht Böden mit Musik. "Kalk ist wie Tanzmusik, die schmeichelt. Schiefer ist wie Jazz mit Grip und Struktur." Schiefer gibt dem Feinschmecker auch die nötigen Impulse, noch mehr in die Tiefe zu gehen.

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Autor
Philipp Braun
Kulinarik-Redakteur
Philipp Braun
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