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Frauenanteil in der Politik: Als Linz Vorreiter war

Von (hip), 07. Mai 2019, 00:04 Uhr
Frauenanteil in der Politik: Als Linz Vorreiter war
Marie Beutlmayr war nach dem 1. Weltkrieg eine der beiden ersten Mandatarinnen im Linzer Gemeinderat. Bild: OÖN

LINZ. 1919 hatte der Gemeinderat verglichen mit dem Nationalrat eine stattliche Frauenquote.

Heiß umfehdet, wild umstritten: Kaum ein anderes politisches Thema erhitzte vor 100 Jahren die Gemüter in Österreich derart wie das Frauenwahlrecht.

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Recht der Frauen auf politische Mitbestimmung (nicht nur in Österreich) heiß diskutiert. Es sollten aber noch Jahrzehnte vergehen, ehe sich die Forderung endlich umsetzen ließ.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gewannen die Frauen an gesellschaftlicher Relevanz. Im November 1918 wurden die Grundsätze des Wahlrechts für die konstituierende Nationalversammlung festgelegt. Erstmals wurde in Österreich für alle Staatsbürger ungeachtet ihres Geschlechts das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Stimmrecht gesetzlich verbrieft.

Am 18. Mai 1919 war es in Oberösterreich so weit: In Linz zogen nach den Wahlen gleich sieben Frauen in den Gemeinderat ein. Im Provisorischen Gemeinderat waren zuvor die Mandatarinnen Marie Beutlmayr und Juliane Hudetschek vertreten gewesen.

Elf Prozent Frauenanteil

Nach den Wahlen im Mai wuchs die Frauenfraktion im Linzer Gemeinderat sprunghaft an: Neben Beutlmayr waren für die Sozialdemokraten Anna Tomaschek und Therese Nowak in das Plenum eingezogen, bei der deutschnationalen "Freiheits- und Ordnungspartei" gesellte sich Auguste Tlusty zu Juliane Hudetschek, und für die Christlichsozialen kamen Anna Doppler und Katharina Wolkerstorfer in den Gemeinderat. Damit waren sieben von 60 Mandataren weiblich: eine Frauenquote von mehr als 11 Prozent.

Männerbastion Nationalrat

Verglichen mit dem Nationalrat war der Linzer Gemeinderat mit diesem Frauenanteil eine Hochburg der Gleichberechtigung. Im Parlament sollte es bis in die späten 1970er Jahre dauern, bis der Frauenanteil die Fünf-Prozent-Marke überschreiten sollte.

Mit Marie Beutlmayr aus Neukirchen am Walde war unter den ersten Linzer Mandatarinnen eine Frau, die es wenige Jahre später sogar auf die Bühne der Bundespolitik schaffen sollte. Beutlmayr zog zunächst als erste Frau in den oberösterreichischen Landtag ein und trat schließlich im Jahr 1927 für die Sozialdemokraten in den Bundesrat ein.

Frauenstadträtin Eva Schobesberger fand anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums auf einer Pressekonferenz gestern in Linz mahnende Worte: "Die Einführung des Frauenwahlrechtes wurde von Frauen vor uns hart erkämpft. Wie die aktuelle Situation von Frauen zeigt, gibt es bis zur tatsächlichen Gleichstellung von Männern und Frauen noch viel zu tun." Mit einer Wanderausstellung und eigens zusammengestellten Stadtführungen, die neben der Entstehung des Frauenwahlrechts auch die Arbeits- und Lebensbedingungen der Frauen in Linz im 19. und 20. Jahrhundert thematisieren, bietet das Frauenbüro der Stadt ein umfassendes Programm zum Jubiläum. 

Ab 9. Mai erinnert die Wanderausstellung "Die Wahlzelle" an die Anfänge des Frauenwahlrechts in Linz. Die erste Station ist bis 27. Mai das Alte Rathaus.

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