Welser-Möst und Wiener Walzer in Perfektion
OÖN-Kritik: Dirigent Franz Welser-Möst machte das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker zum Ereignis der Superlative.
Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Franz Welser-Möst war ein Konzert der Superlative. Und das nicht bloß wegen der 14 Novitäten, die sicherlich den Reiz des Neuen und Unverbrauchten ausmachten. Es war vor allem die grandiose Umsetzung der oft als leichte Muse abgetanen Unterhaltungsmusik der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die begeisterten. Nun ist diese leichte Muse gar nicht so leicht und gehört zum Heikelsten, was man einem Orchester auf die Pulte legen kann. Und gerade da war für alle Beteiligten das Abschiednehmen von Traditionen ein echter Segen, denn hier galt es Neuland zu erkunden und sich nicht auf den Lorbeeren der Vergangenheit auszuruhen.
Josef Strauss’ Stimmungswalzer
Auch, dass die Wahl auf Josef Strauss, den wohl begabtesten der drei Brüder, fiel und ein Großteil des Programms aus seiner Feder stammte, machte dieses Neujahrskonzert zu etwas Besonderem. Josef Strauss erweiterte den wohl wienerischsten aller Tänze zu wahren Schmuckstücken der Konzertliteratur.
Er schuf mit den symphonischen Walzer-Einleitungen wahre Kunstwerke der Orchestrierung. So faszinierten die Wiener Philharmoniker und Franz Welser-Möst mit dem für die Einweihung des Erzherzog-Carl-Denkmals auf dem Heldenplatz komponierten Walzer "Heldengedichte" op. 87, dem seiner Braut Caroline am Vorabend der Hochzeit überreichten Walzer "Perlen der Liebe" op. 39, dem 1861 für das Kirchweihfest in Hernals geschriebenen Walzer "Zeisserln" op. 114 und mit dem einzigen "Repertoirestück", dem erstmals 1946 und letztmals 2002 bei einem Neujahrskonzert gespielten Walzer "Aquarellen".
Vier Walzer, die unendlich viele Stimmungen wecken, die zwar minutiös geprobt waren, aber die Aura des frei Dahinströmens auftaten und aus dem Affekt begeisterten. Auch die feine Auswahl an Polkas überzeugte – so "Heiterer Muth" op. 281, eines der letzten Werke Josef Strauss’, mit dem der todkranke Komponist 1870 Optimismus ausdrücken wollte. Den leicht melancholischen "Löwenzahn"-Text haben die Wiener Sängerknaben und die Wiener Chormädchen fein intoniert.
Was dem Publikum im Saal verwehrt blieb, war das Wiener Staatsballett, das in feinen Kreationen der Londoner Designerin Emma Ryott stimmig und elegant vom Briten Ashley choreographiert in Laxenburg und Stift Melk beeindruckend agierte. Gleiches gilt für den ansprechenden Pausenfilm über die Weltausstellung im Prater vor 150 Jahren.
Dafür bekam man die "fetzige" Polka schnell "Auf und davon" op. 73 von Eduard Strauss live serviert und konnte sich von der hinreißenden Orchesterchoreographie des Donauwalzers, der traditionell als Zugabe folgte, begeistern lassen.
Raritäten-Programm
Das von Franz Welser-Möst initiierte Raritäten-Programm beschränkte sich aber nicht nur auf die Familie Strauss, sondern verwies mit Carl Michael Ziehrers fantastischen Walzer "In lauschiger Nacht" op. 488, der "Glocken-Polka" von Josef Hellmesberger jun. sowie mit der rasanten, brillant orchestrierten und von musikalischen Einfällen nur so sprühenden Ouvertüre zur Operette "Isabella" von Franz von Suppè darauf, dass Wiens Musik zu dieser Zeit auch so etwas wie ein Ganzjahres-Neujahrskonzert war.
Fazit: Das wohl gelungenste Neujahrskonzert seit langem, das nicht nur das Publikum, sondern auch das Orchester in Beifallsstürme für Franz Welser-Möst ausbrechen ließ.
Das war ganz Hohe Schule und einmal mehr fand VdB die richtigen Worte. Bravo. Bravissimo. Dass das Herr Sobotka in einer und zwar seiner Person vereinen kann, spricht für die vielen Talente in unserem Land, die so etwas Herrliches wie gestern zum erklingen bringen und die Hohe Kunst und Politik unsrer Neutralität in die Welt hinaus tragen
aufregend schön, aufregend ergreifend, interessant, motivierend. einfach ein ganzheitlicher genuss! das war für mich das konzert.
die brabbeleien unseres bp , ekelhaft, beschämend.
Das Gleiche gilt für Ihr Gekritzel!
Ein Neujahrskonzert mit Mut zu neuem Format, musikalise Perfektion und trotzdem mit wiener Musizierleichtigkeit - den Applaus hat Welser- Möst mehr als verdient!!
Bulgariens Präsident besucht Kanzler Nehammer zum Neujahrskonzert. Wie wir das Veto von Deutschland akzeptieren mussten, hat es Bulgarien auch akzeptiert.
Wieder einmal haben sich die österreichischen Gegner dieses (für Österreich notwendigen) Vetos am meisten aufgeregt.
Ein hervorragendes Neujahrskonzert mit neuen Akzenten, eine engagiert motivierende Rede des BP
.
und zugleich die alte kulturferne parteipolitische Hickhack-Leier
von VP- und FP - Affinen ind den Foren!!
Schade !!
Es war sicher ein sehr gutes Neujahrskonzert, mMn das beste der 3 von Welser-Möst dirigierten. Ein grosses Plus war die Auswahl der Stücke.
Herausragend fand ich es aber nicht, das waren die Konzerte unter Prêtre und Harnoncourt.
Gratuliere seit Jahren das beste Neujahrskonzert, einfach Spitze!!!!
.. meisterhaft perfekt und zugleich voll Musizierfreude!!