Sammler Frieder Burda: Die Kunst war sein Lebenselixier
Der Gründer des nach ihm benannten Museums starb am Sonntag nach längerer Krankheit im Kreise seiner Familie
Er hatte das Kleingeld sowie ein Gespür für Kunst und Künstler. Damit wurde er zu einem der renommiertesten Kunstsammler und sein Museum zu einem Besuchermagnet in Baden-Baden. Jetzt ist der Mäzen Frieder Burda im Alter von 83 Jahren in der Kurstadt gestorben. Er kaufte, was ihm gefiel oder ihm "Herzklopfen" verursachte: "Ich will schöne Bilder zeigen und niemanden belehren." Und traf dabei den Geschmack des Publikums.
Die Karriere des am 29. April 1936 geborenen Sohnes des Verlegerehepaars Franz und Aenne Burda nicht vorhersehbar. Nach der Schulzeit wurde er im väterlichen Konzern zum Drucker und Verlagskaufmann ausgebildet. Doch daran hatte er wenig Freude, auch wegen des schwierigen Verhältnisses zum übermächtigen Vater.
Während sein Bruder Hubert den Druck- und Verlagsbereich übernahm, erbte Frieder mit seinem Bruder Franz verschiedene Firmenbeteiligungen. Nach einigen Flops wandte er sich der Kunst zu – und fand seine Bestimmung. Leicht aufbrausend, aber auch den schönen Dingen zugeneigt, hatte er schon früh Feuer für die Kunst gefangen. 1968 kaufte er eine knallrote geschlitzte Leinwand von Lucio Fontana. Damit wollte er nur den Vater schocken. Doch der Senior, selbst Sammler, war interessiert.
International beachtet
Von Gerhard Richter bis hin zu Arnulf Rainer – mit vielen Künstlern, die er sammelte, verband ihn auch eine Freundschaft. Seine international beachtete Sammlung, die er in seinem 2004 eröffneten Museum präsentierte, umfasst heute 1000 Bilder und Skulpturen – von den deutschen Expressionisten über den späten Picasso bis hin zu Gegenwartskünstlern wie Georg Baselitz und Sigmar Polke. Sein vom Star-Architekten Richard Meier erbautes Museum ist von ihm allein finanziert. Und über seinen Tod hinaus durch eine Stiftung gesichert. Dafür hat er sich 2015 von einem seiner Bilder getrennt: Für einen Mark Rothko bekam er bei einer Auktion 40,5 Millionen Dollar. "Es war eine schwere, aber richtige Entscheidung", sagte er. "Dieser eine Schritt ermöglicht uns viele neue Schritte in der Zukunft."